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Deutschland schichtet um

Selbst deutschen Privatanlegern wird allmählich klar, dass Aktien- und Fondssparen mehr Rendite bringt als das gute alte Sparbuch. Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) zeigt der neue Monatsbericht der Bundesbank. Der Hang zum Risiko steigt, Zinseinlagen mit längerer Laufzeit sind nicht mehr beliebt.

Der Begriff des „risikolosen Zinses“ ist mittlerweile ein Begriff ohne Inhalt. Wer sein Geld aufs Sparbuch legt, zahlt nach Abzug von Steuern und Inflation drauf. Die Nullzinspolitik, der Europäischen Zentralbank, gekoppelt mit dem Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB, hat dafür gesorgt, dass ehemals sichere Geldanlagen zu sicheren Geldvernichtungsanlagen geworden sind. Der Sparer ist der Dumme – es sei denn, er schichtet um, und zwar in Dividendentitel. Denn Aktien und Aktienfonds bringen nicht nur mehr Rendite, sondern sind langfristig mittlerweile sogar die sicherere Geldanlage als Zinspapiere, wie eine aktuelle Studie belegt.

Diese Erkenntnis ist offensichtlich sogar zu den traditionell Risiko-aversen deutschen Privatanlagern vorgedrungen. Denn erstmals seit der Finanzkrise haben private Haushalte im Jahr 2015 wieder stärker in Wertpapiere mit höherer Rendite investiert. Das geht aus dem aktuellen Monatsbericht der Deutschen Bundesbank hervor.

Mehr Fonds, weniger Zinspapiere

Glaubt man dem Monatsbericht, wurden im vergangenen Jahr zwar auch viele neue Kapitallebensversicherungen abgeschlossen – was laut Bundesbank „auf eine anhaltende Risikoaversion der Privathaushalte hindeute“. Doch dafür sind Schuldverschreibungen und Anleihen mittlerweile out. Insbesondere Einlagen mit längerer Laufzeit werden immer weniger nachgefragt. Kein Wunder: Für längere Laufzeiten bekommen Anleger kaum noch höhere Zinsen als für Einlagen mit kürzerer Kündigungsfrist.

Investmentfonds dagegen sind offensichtlich die großen Gewinner der neuen Geldbewegung. Das Engagement in Investmentfonds habe „deutlich zugenommen“, heißt es in dem Bundesbankbericht. Auf makroökonomischer Ebene zeige sich darin eine „sichtbare aktive Renditesuche und damit auch eine Akzeptanz gewisser Risiken in der Geldanlage seitens der privaten Haushalte“, so die Bundesbank.

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Was auffällt: Der Trend zu mehr Risiko ist eine komplett neue Reaktion der Anleger. Denn in früheren Zeiten ließen sich deutsche Sparer im Gegensatz zu institutionellen Investoren von den Entwicklungen des Kapitalmarkts kaum beeinflussen. So haben Privatanleger ihr Investitionsverhalten laut Bundesbank selbst nach der Finanzkrise in den Jahren zwischen 2009 und 2014 nicht verändert – trotz des anhaltend niedrigen Zinsniveaus sowie sich verringernder Abstände zwischen den Zinssätzen von Bundesanleihen verschiedener Laufzeiten. Selbst bei Unternehmen außerhalb der Finanzbranche waren in diesem Zeitraum kaum Portfolioumschichtungen zu beobachten.

Weniger Sparen, mehr Konsum und Investition

Während langfristige verzinste Geldanlagen immer weniger nachgefragt werden, parken private Anleger und Unternehmen immer mehr Geld sehr kurzfristig. Die Bundesbank interpretiert das so: „Die Vorhaltung liquider Mittel“ ermögliche es, „geplante Sachinvestitionen aus eigenen Mitteln zu finanzieren“. Unter dem Strich bedeutet das, dass für Konsum und Investitionen in Deutschland weniger Schulden aufgenommen werden. Der Masterplan der EZB sieht eigentlich etwas anderes vor.

Der Monatsbericht der Bundesbank als PDF-Dokument.

(MvA)