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Deutschland-Chef von Amazon wehrt sich gegen Vorwürfe in der Coronakrise

Kunden, Mitarbeiter und Händler haben sich beschwert. Nun geht Amazon in die Offensive – und stellt eine Entspannung bei den Lieferzeiten in Aussicht.

Dass viele Geschäfte wegen der Pandemie schließen mussten, hat Amazon viel zusätzlichen Umsatz beschert. Doch in den vergangenen Wochen war mehr und mehr Kritik laut geworden, Amazon nehme den Gesundheitsschutz in den Lagern nicht ernst genug und diskriminiere Händler auf seinem Marketplace. Nun geht Ralf Kleber, Deutschland-Chef von Amazon, in die Offensive und wehrt sich gegen die Vorwürfe.

„Nichts ist uns wichtiger als die Gesundheit und Sicherheit unserer Kolleginnen und Kollegen.“, betont er. Bereits 150 Arbeitsprozesse habe das Unternehmen angepasst, beispielsweise für Sicherheitsabstände am Arbeitsplatz gesorgt, Schutzmasken bereitgestellt, Schicht- und Pausenzeiten verändert. Auch werde die Temperatur der Mitarbeiter am Eingang gemessen.

In zahlreichen Ländern hatten Gewerkschafter und Betriebsräte beklagt, Amazon habe keine ausreichenden Hygienemaßnahmen in den Lagern. In Frankreich hatte ein Gericht einer Klage der Gewerkschaft stattgegeben und dem Konzern umfangreiche Auflagen gemacht. Daraufhin hat Amazon den Betrieb in Frankreich vorübergehend komplett eingestellt, hat nun aber angekündigt, das Urteil vor dem Kassationsgericht Frankreichs anzufechten.

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Auch in Deutschland hatte die Gewerkschaft Verdi gefordert, das Amazon-Lager in Winsen an der Luhe nach zahlreichen Covid-19-Fällen zu schließen. „Die Gesundheits-Behörden, etwa in Berlin oder Hamburg-Harburg, haben unsere Standorte begutachtet und die Maßnahmen gelobt“, sagt dagegen Amazon-Deutschlandchef Kleber. Den für das zweite Quartal erwarteten Gewinn von 4 Milliarden Dollar werde das Unternehmen komplett für Maßnahmen rund um Covid-19 aufwenden.

Heftig kritisiert worden war Amazon auch dafür, dass es in den vergangenen Monaten eine Priorisierung von Artikellieferungen vorgenommen hatte. So wurden Produkte, für die in der Coronakrise besonders viel Nachfrage herrschte, bevorzugt ausgeliefert. Die Folge war, dass Händler Produkte, die Amazon als weniger wichtig eingestuft hatte, gar nicht erst ins Amazon-Lager einliefern konnten – und so fast keinen Umsatz mehr machten.

Auch Händler profitieren

Das hatte bereits das Bundeskartellamt auf den Plan gerufen, bei dem sich zahlreiche Händler beschwert hatten, die über die Plattform von Amazon verkaufen. Die Wettbewerbshüter hatten Amazon Fragen geschickt, nach welchen Kriterien diese Priorisierung vorgenommen wird.

„Wir unterstützen unsere Verkaufspartner“, betont jetzt Amazon-Manager Kleber. Und er verweist darauf, dass auch Marketplacehändler profitiert hätten. „Viele haben ihren digitalen Fußabdruck in der Krise ausgebaut und machen derzeit über unsere Webseite erheblich mehr Umsatz als vorher“, sagt er.

„In den vergangenen Wochen wollten wir vor allem sicherstellen, dass Kunden Waren des täglichen Bedarfs zeitnah erhalten, wie etwa Lebensmittel, Babyprodukte, Pflege- und Hygieneartikel“, rechtfertigt sich der Amazon-Deutschlandchef. Deswegen habe es bisweilen länger gedauert, andere Produkte zu bekommen.

Darunter hatten auch die Abonnenten des Dienstes Prime gelitten, die bisher gewohnt waren, dass sie viele Artikel bereits am nächsten Tag bekommen konnten. Für sie signalisiert Kleber jetzt eine absehbare Entspannung. „Nach und nach werden wir nun zu einem normalen Modus zurückkehren können – vorausgesetzt, die Lage in Deutschland bleibt so stabil wie es jetzt scheint.“