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Ein deutsches Unternehmen geht bei der Manager-Suche einen völlig neuen Weg

chef boss macht power DE shutterstock_112963672
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Bei der Manager-Auswahl teilt sich eine kleine und feine, aber auch diskrete Branche ein lukratives Geschäft. Denn bei der Suche von Spitzenpersonal sorgt die Digitalisierung für einen Wandel. Auch der Versicherer Talanx mit seinen weltweit 20.000 Mitarbeitern macht sie sich zunutze über die neue Software eines Start-ups. Seit Jahresbeginn verzichtet der Konzern auf aufwendige Assessment Center — umfassende Tests, bei denen Bewerber von Spezialisten tagelang auf ihre Eignung getestet werden.

Bei Talanx genügt nun einziges Telefonat mit einem Computer. Der Bewerber kann etwa erklären, wie ein perfekter Tag für ihn ausschaut. „Das Ganze dauert etwa eine halbe Stunde, kostet etwa 1000 Euro und wird vom Computer geführt — ein Assessment Center dagegen dauert ein bis zwei Tage und kostet meist fünfstellige Beträge“, sagt der fürs Auslandsgeschäft zuständige Talanx-Vorstand Torsten Leue, der im Mai neuer Vorstandschef werden wird. Die Maschine wählt jedoch nicht aus, sondern wird nur für eine Vorauswahl eingesetzt. Bei Assessment Centern war das Programm im Vorjahr auf Probe mitgelaufen und ergab extrem hohe Übereinstimmungen. „Ich habe mich auch diesem Instrument gestellt und war begeistert“, sagt der Betriebswirt Leue.

Algorithmus als Unterstützung bei der Suche nach dem passenden Manager

Den Algorithmus-Test des „Precire“-Programms sieht er als einfaches, aber effizientes Instrument um festzustellen, ob die Firmenkultur zum Bewerber passt. Es analysiert dabei über die Sprache die Persönlichkeit des Kandidaten. Entwickelt hat es ein Aachener Start-up namens Precire, das über die Spracherkennung eigentlich Call-Center oder Zeitarbeitsfirmen als Kunden im Visier hatte. Auch die Frankfurter Flughafengesellschaft Fraport setzt das Programm ein, allerdings als freiwilligen Bestandteil eines Entwicklungsprogramms.

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„Ich finde das Programm ebenso interessant wie beängstigend“, sagt Tina Voß von der gleichnamigen Zeitarbeitsfirma in Hannover. „Auf so ein vollautomatisches Bewerbungsgespräch muss man die Bewerber extrem gut vorbereiten; denn sie werden ja bei der Nutzung von Füllwörtern oder Floskeln sofort entlarvt, bevor sie sich dazu erklären können“, meint die Unternehmenschefin. Sie wirft auch die Frage nach den rechtlichen Grenzen des automatischen Durchleuchtens von Bewerbern auf und plädiert für Freiwilligkeit. Ob sich das Programm durchsetzen wird? Voß ist sicher: „Ich glaube schon, denn es ist zu einfach und genau bei einer Trefferquote von 80 bis 95 Prozent.“

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