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Deutsches Ford-Werk in Saarlouis könnte an Chinesen gehen

(Bloomberg) -- Die Ford Motor Co. steht informierten Kreisen zufolge kurz vor einer Einigung über den Verkauf ihres Werks in Saarlouis.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Wie zu hören ist, befinden sich drei Bieter in fortgeschrittenen Gesprächen, darunter die chinesische BYD Co. und eine Gruppe kleinerer chinesischer Autohersteller. Dem Deal mangelt es nicht an gewisser Brisanz, da Berlin die Investitionen der Volksrepublik in Deutschland zuletzt genauer unter die Lupe nimmt.

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Der US-Automobilhersteller und das Saarland führen auch Gespräche mit einem deutschen Hersteller von Solarkomponenten, wie darüber informierte Personen berichten.

Eine Rahmeneinigung für den Verkauf soll noch in diesem Monat stehen, hieß es. Vor rund einem Jahr hatte Ford angekündigt, die Autoproduktion am Standort Saarlouis 2025 einzustellen. In dem Werk mit rund 4.600 Beschäftigten wird der Ford Focus produziert.

Dem Vernehmen nach gibt es noch weitere Interessenten. Ob ein Deal letztlich noch bis zur im Juni ablaufenden Frist zustande kommt, ist indessen nicht sicher. Die Gespräche könnten auch noch scheitern, hieß es.

Ford erklärte, mit verschiedenen potenziellen Investoren aus verschiedenen Branchen zu sprechen. Vertreter von BYD und des saarländischen Wirtschaftsministeriums, das ebenfalls an den Verhandlungen beteiligt ist, lehnten Stellungnahmen ab.

Ein Deal mit einem chinesischen Unternehmen dürfte die Aufmerksamkeit Berlins auf sich ziehen, auch wenn Tausende von Arbeitsplätzen in einer Region auf dem Spiel stehen, die in hohem Maße von der Herstellung von Komponenten für Verbrennungsmotoren und Fahrzeuge abhängig ist.

Deutschland hat in den letzten Jahren die Regeln für außereuropäische Investoren verschärft, die Firmen in High-Tech-Sektoren wie Robotik und künstliche Intelligenz kaufen, was weithin als gezielte Maßnahme gegen staatsnahe chinesische Investoren angesehen wird. Zuvor wurden nur Investitionen in kritische Infrastrukturen, wie Energie, Wasser, Telekommunikation und Verteidigung, geprüft.

Ford reduziert seine große Präsenz in Europa mit Tausenden von Stellenstreichungen und investiert Milliarden, um sich für das Elektrozeitalter zu rüsten. Im Gegensatz zur florierenden Nutzfahrzeugsparte leidet das Pkw-Geschäft seit Jahren unter niedrigen Renditen.

Der Kauf eines großen Automobilwerks würde chinesischen Autoherstellern Rückenwind geben bei ihren Plänen, auf dem hart umkämpften europäischen Markt Fuß zu fassen, während die Nachfrage nach Elektroautos steigt. BYD, das ausschließlich Elektroautos herstellt, war im ersten Quartal Chinas größter Autohersteller und überholte die Volkswagen AG.

BYD prüft informierten Kreisen zufolge auch alternative Standorte in Frankreich und Spanien. Während die Übernahme von Saarlouis die Nähe zu einer etablierten Automobilzulieferkette biete, sehe BYD auch Produktionsvorteile bei der Errichtung eines komplett neuen Werks außerhalb Deutschlands, heißt es.

Überschrift des Artikels im Original:Chinese Groups Lead Bids for Ford’s German Site as Tensions Rise

--Mit Hilfe von Michael Nienaber.

©2023 Bloomberg L.P.