Eine Bremerin hat einen Online-Shop gegründet, in dem der Kunde den Preis bestimmt
Wer im Online-Gewürzeshop von Laura Brandt eine Dose Ceylon Zimt kaufen will, muss sich entscheiden: „Wie viel ist dir dieses Produkt wert?“ wird der Kunde gefragt. Denn statt eines Festpreises findet der Nutzer den Knopf „Preis bestimmen“ vor.
Nach einem Klick öffnet sich ein Schieberegler, in dessen Mitte ein Referenzpreis von 6,50 Euro steht. Zieht der Käufer den Pfeil nach links, wird die Ziffer immer niedriger - bis zu einem Euro. Zieht er ihn nach rechts, wird sie immer höher.
Bietet die Bremerin ein Paradies für Schnäppchenjäger an? Nutzen Kunden das Preismodell nicht schamlos zu ihrem Vorteil aus? „Nein“, sagt die 34-Jährige, die mit ihrem Internetshop „Yummy Organics“ vor einem Jahr startete. „Bisher waren es nur Einzelfälle, in denen weniger als der Referenzpreis gezahlt wurde.“
„Pay what you want“ führt sogar zu höheren Einnahmen
Die meisten seien sogar bereit, 25 Prozent mehr zu überweisen. „Das klappt erstaunlich gut“, sagt Laura Brandt. Das liege daran, dass sie die gesamte Lieferkette vom Kleinbauern in Sri Lanka bis zum Versand offenlege und den Nutzern erkläre, welche Konsequenzen ihre Entscheidung habe. Wer online den Regler auf einen Euro schiebt, liest: „Leider können weder wir noch die Bauern überleben, wenn wir unsere Produkte verschenken...Vielleicht überlegst du es dir ja nochmal?“