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Deutsche Telekom mit neuem Wagniskapitalfonds

Institutionelle Anleger investieren Millionen an Risikokapital für neue Technologien. Davon profitiert die Beteiligungsgesellschaft der Deutschen Telekom.

Angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase an den Kapitalmärkten weichen die professionellen Anleger zunehmend in alternative Anlageklassen aus. Dazu gehört auch der Markt für Venture Capital, also Risikokapital für junge Technologiefirmen.

Die Deutsche Telekom Capital Partners (DTCP) hat vor dem Hintergrund dieser Entwicklung jetzt ihren zweiten Wagniskapitalfonds im Volumen von 350 Millionen Dollar schließen können und dabei zwei weitere, neue Anleger gewinnen können.

SK Telecom, der größte Mobilfunkbetreiber Koreas, und das deutsche Technologieunternehmen Zeiss sind im neuen Fonds engagiert. Zu den weiteren Investoren zählen die Deutsche Telekom, Harbourvest und Neuberger Berman.

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Der Fonds konzentriert sich auf Unternehmen, deren Geschäftsmodell „Software as a Service“ (SaaS) umfasst, was ein Teilbereich des Cloud-Computings ist. Das SaaS-Modell basiert auf dem Grundsatz, dass die Software und die IT-Infrastruktur bei einem externen Technikanbieter betrieben und vom Kunden als Dienstleistung genutzt werden kann.

Die Beteiligungen von DTCP an den Technologiefirmen liegen zwischen fünf und 50 Millionen Dollar, die Anwendungen reichen von Cybersicherheit über Künstliche Intelligenz (KI) bis hin zu digitalem Marketing. „Wir investieren primär in Firmen, die bereits signifikanten, nachhaltigen Umsatz mit etablierten Produkten generieren. Unser regionaler Fokus ist dabei natürlich nicht auf Europa beschränkt“, sagt CEO Vicente Vento von DTCP dem Handelsblatt.

Schon vor der Schließung des Fonds wurden einige Investments getätigt, darunter in das Cloud-Plattform-Unternehmen Fastly, das kürzlich an die New Yorker Börse ging.

Deutschland hinkt hinterher

Im ersten Quartal flossen laut dem Analysehaus Refinitiv insgesamt 5,1 Milliarden Euro Venture Capital an europäische Firmen, das entsprach einem Plus von 76 Prozent gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres. Die größten Deals umfassten das Londoner Unternehmen One Web Ltd., die deutsche Fintech-Firma N26, die französische Gesundheits-Plattform Doctolib sowie den digitalen Versicherer Friday.

Deutschland hinkt im weltweiten Vergleich beim Thema Wagniskapital noch hinterher, jedoch soll sich das in den kommenden Jahren ändern – auch mithilfe von KfW Capital, der Venture-Capital-Tochter der deutschen Förderbank KfW.

Auf Sicht von zehn Jahren will man mit Unterstützung des ERP-Sondervermögens, ein vom Bund verwaltetes Sondervermögen aus dem European Recovery Program, zwei Milliarden Euro in europäische Venture-Capital-Fonds investieren.

Dabei sollen die Einzelinvestments 25 Millionen Euro nicht übersteigen, auch in einem Abschwung soll antizyklisch weiterinvestiert werden. Jährlich fehlten allein in Deutschland schätzungsweise zwischen 500 und 600 Millionen Euro Wachstumskapital für Start-ups, die aus der Gründungsphase raus sind, ergänzt Geschäftsführer Jörg Goschin von KfW Capital.

Problematisch sind bei den neuen Investments der Venture-Capital-Fonds die hohen Bewertungen der Firmen im Technologiesektor. Das nachhaltig niedrige Zinsniveau und historisch beispiellose Mengen an verfügbarem Kapital hätten die Bewertungen für qualitativ hochwertige Assets, um die sich DTCP bemüht, massiv in die Höhe getrieben, räumt DTCP-Chef Vento ein.

Im Allgemeinen sei die Stimmung aber nach wie vor recht positiv, wenngleich der eine oder andere Marktteilnehmer eine Abkühlung aufgrund eines sich möglicherweise verschlechternden Kapitalmarktumfeldes erwarte, erklärt ein Wagnisfinanzierer. Das Bewertungsniveau habe sich insgesamt etwas erhöht.

Für Fonds, die noch im Aufbau eines Portfolios an Technologieunternehmen sind, bedeute dies allerdings zweifellos höhere Einstandspreise.

Mehr: Bereits im vergangenen Jahr hat der Wagnisfinanzierer der Telekom den Kreis der Geldgeber erweitert. Der Wert des Fond stieg auf 270 Millionen Euro.