Deutsche Schadenversicherer machen Verluste nach Sturzflut
(Bloomberg) -- Die deutsche Versicherungswirtschaft rechnet in den Sparten Schaden und Unfall in diesem Jahr mit Verlusten. Schuld daran ist nicht zuletzt die Sturzflut im Juli.
„Wir erwarten für den Schaden/Unfall-Sektor als Ganzes in diesem Jahr rote Zahlen“, erklärte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft, am Donnerstag. Zuletzt sei dies in den Flutjahren 2002 und 2013 der Fall gewesen. Damals traten Elbe, Donau und angrenzende Flüsse über die Ufer und führten zu verheerenden Überschwemmungen.
Unterm Strich rechnet der Verband mit den höchsten Schäden durch Naturereignisse seit mindestens 50 Jahren. Die versicherten Unwetterschäden an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen dürften demnach rund 11,5 Milliarden Euro ausmachen.
Die Versicherungsschäden allein für die Flut im Juli kalkulieren die Unternehmen bislang mit rund sieben Milliarden Euro.
Die Allianz SE hatte zuvor erklärt, bei ihr würden sich die Schäden durch die Flut auf insgesamt 900 Millionen Euro belaufen. In dieser Summe sind auch Schäden außerhalb Deutschlands enthalten. Nach Rückversicherungen erwartet der Münchener Konzern eine Belastung von 400 Millionen Euro.
Der GDV verweist darauf, dass die Versicherer auch Schäden dieser Dimensionen schultern können. Sie sind selbst rückversichert und verfügen über mehr als ausreichende Kapitalpuffer. Ende 2020 wiesen die Schaden- und Unfallversicherer demnach Eigenmittel von rund 120 Milliarden Euro aus.
(Neu: Rückversicherung, Eigenkapital im letzten Absatz)
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