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Deutsche Inflation kühlt sich dank Staatshilfen für Gas ab

(Bloomberg) -- Die deutsche Inflation hat sich im Dezember stärker als erwartet abgekühlt, nachdem der Staat für viele Bürger die Abschlagszahlungen für Gas für den Monat übernommen und der Lebenshaltungskostenkrise damit eine vorübergehende Pause bereitet hat.

Der Anstieg der Verbraucherpreise war mit 9,6% der schwächste seit August. Die Ökonomen hatten mit 10,2% gerechnet, laut dem Median von 20 Prognosen.

Der Rückgang der Gesamtinflationsrate auf einen einstelligen Wert verschleiert allerdings einen Anstieg der Kosten für Lebensmittel, der den Druck auf die ärmsten Familien verschärft und das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale erhöht.

“Abgesehen von Energie dürfte der Preisanstieg in diesem Jahr hartnäckig hoch bleiben”, erklärte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank AG, der davon ausgeht, dass die staatlichen Hilfen die Inflationsrate um etwa 1,2 Prozentpunkte gesenkt haben. “In einem Umfeld entankerter Inflationserwartungen dürften die Gewerkschaften deutlich höhere Lohnsteigerungen und die Unternehmen höhere Absatzpreise einfacher durchsetzen.”

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Der Bericht bietet den Anlegern einen möglichen Vorgeschmack auf die am Freitag anstehende Gesamtzahl für die mit Kroatien nunmehr 20 Mitglieder umfassende Eurozone.

Währungshüter wie Bundesbankpräsident Joachim Nagel haben weitere energische Maßnahmen in Aussicht gestellt. Das könnte bedeuten, dass die beispiellose Serie von Zinserhöhungen der EZB mit mindestens zwei weiteren Schritten von je einem halben Punkt zu Beginn dieses Jahres fortgesetzt wird.

Ein starker Arbeitsmarkt in Deutschland, wo die Arbeitslosigkeit im Dezember unerwartet gesunken ist, stützt das Argument, dass eine milde Winterrezession die Wirtschaft nicht in den Abgrund stürzen wird.

Die Zuversicht hat jüngst sogar zugenommen. Nachdem der führende Indikator für die Geschäftserwartungen in Deutschland im Dezember ein Sechsmonatshoch erreicht hatte, deuteten Umfragen unter Einkaufsmanagern in dieser Woche darauf hin, dass sich der Abschwung im verarbeitenden Gewerbe abschwächt, nachdem die Reibungen in den Lieferketten nachgelassen haben.

Eine Abschwächung der Import- und Erzeugerpreisinflation geht ebenfalls in die richtige Richtung, auch wenn beide weiterhin weit über 20% liegen.

Was Blooomberg Economics sagt...

“Ein stärker als von uns erwarteter Wert für Deutschland erhöht die Aufwärtsrisiken für unsere Prognose für den Preisanstieg im Euroraum.”

—Martin Ademmer

Die Bundesbank geht davon aus, dass die Verbraucherpreisinflation auch im Jahr 2023 über 7% liegen wird, und warnt davor, einzelne Daten als Trendwende zu interpretieren, da es “große Unsicherheiten” gebe.

Es sei noch unklar, wie die neuen Preisobergrenzen für Gas und Strom in den offiziellen Statistiken berücksichtigt werden, so die Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht, und eine Verschiebung des Basisjahres der Reihen werde für zusätzliche Volatilität sorgen. So oder so würden die deutschen Inflationsraten im Januar wieder deutlich ansteigen.

Mit 8,7% im vergangenen Jahr ist Deutschlands Inflationsrate die mit Abstand höchste seit der Wiedervereinigung.

Daten für den Euroraum sind am Freitag fällig, nach Frankreich und Italien in den nächsten Tagen. Es wird erwartet, dass die Inflation in der Währungsunion zum ersten Mal seit drei Monaten unter 10% sinkt.

Überschrift des Artikels im Original:German Inflation Slowed After Government Picked Up Gas Bills (1)

--Mit Hilfe von Kristian Siedenburg und Joel Rinneby.

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