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Gegenwind für Industrie hält an: Auftragsflaute im Dezember

Die deutsche Industrie hat mit einer anhaltenden Schwächephase zu kämpfen.
Die deutsche Industrie hat mit einer anhaltenden Schwächephase zu kämpfen.

Die exportorientierte Industrie in Deutschland macht schwere Zeiten durch. Ende 2019 hält die Schwäche an. Das ist keine gutes Vorzeichen für das laufende Jahr.

Wiesbaden/Frankfurt (dpa) - Kalte Dusche für die deutsche Industrie zum Ende des Jahres 2019: Die Auftragsflaute hat sich im Dezember fortgesetzt. Die Zahl der neuen Bestellungen sank im Monatsvergleich um 2,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.

Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerten sich die Aufträge um 8,7 Prozent. Nach Einschätzung von Volkswirten ist das kein gutes Vorzeichen für das laufende Jahr.

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«Bei dieser schwachen Industriekonjunktur dürfte auch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im ersten Quartal 2020 verhalten bleiben», argumentierte Nils Jannsen vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel.

Die exportorientierte deutsche Industrie leidet unter der Abkühlung der Weltkonjunktur, internationalen Handelskonflikten und Unsicherheiten wegen des Brexits. Schwächelnde Exporte und die Rezession in der Industrie dämpften das Wirtschaftswachstum in Deutschland insgesamt. Im vergangenen Jahr war Europas größte Volkswirtschaft ersten Daten zufolge nur noch um 0,6 Prozent gewachsen. Ähnlich schwach war das Wachstum zuletzt vor sechs Jahren.

Im Schlussquartal 2019 dürfte das Bruttoinlandsprodukt nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes «geringfügig» gestiegen sein. Genauere Daten will die Behörde am kommenden Freitag (14.2) bekannt geben. Nach Einschätzung der BayernLB dürfte die Konjunktur auch im ersten Quartal 2020 schwach bleiben.

Commerzbank-Experte Ralph Solveen nannte die Dezember-Daten «eine kalte Dusche», nachdem zuletzt wichtige Stimmungsindikatoren aus der deutschen Wirtschaft Hoffnung auf bessere Zeiten geweckt hatten. 2020 werde für die deutsche Wirtschaft ein sehr schwieriges Jahr, sagte Solveen voraus.

Die Hoffnung deutscher Unternehmen auf Besserungen im Auslandsgeschäft sind nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages auch in diesem Jahr gering, trotz der Teileinigung im Handelsstreit zwischen den USA und China.

Deutlich zu spüren bekamen die Maschinenbauer die globalen Turbulenzen. Verunsicherte Kunden hielten sich 2019 mit Bestellungen zurück. Die Aufträge sanken gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt um 9 Prozent, wie der Branchenverband VDMA in Frankfurt mitteilte. «Zusammengefasst war 2019 ein konjunkturell trübes Jahr für den Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland», sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.

Auch am Jahresende zeigte sich keine Besserung. Im Dezember stand in den Orderbüchern der exportorientierten deutschen Schlüsselindustrie ein Minus von 7 Prozent. Auch wenn der Rückgang unter dem Jahresschnitt lag, «der Dezember war ein magerer Monat«, sagte Wortmann.

«Insbesondere internationale Handelsstreitigkeiten, zunehmender Protektionismus und das Brexit-Abenteuer sowie der tiefgreifende Strukturwandel in der Automobilindustrie haben zu Unsicherheiten und Investitionszurückhaltung geführt», erläuterte der Konjunkturexperte. «Unsicherheit ist Gift für die Investitionsgüterindustrie.» Die Bestellungen aus dem Inland sowie dem Ausland sanken im vergangenen Jahr um jeweils 9 Prozent.

Auch in diesem Jahr erwartet die mittelständisch geprägte Branche mit mehr als einer Million Beschäftigten keine durchgreifende Besserung. Der VDMA ging zuletzt davon aus, dass die Produktion bereinigt um Preiserhöhungen (real) um etwa zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr schrumpfen dürfte nach einem Rückgang von ebenfalls rund zwei Prozent im Jahr 2019.