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Deutsche Industrie erhält überraschend weniger Aufträge

Die deutschen Industrieunternehmen verzeichnen im Oktober überraschend weniger Aufträge. Der Ausblick für das Schlussquartal bleibt verhalten.

Ausschlaggebend für die enttäuschende Auftragsentwicklung im Oktober war die geringe Zahl der Eingänge aus dem Inland. Foto: dpa
Ausschlaggebend für die enttäuschende Auftragsentwicklung im Oktober war die geringe Zahl der Eingänge aus dem Inland. Foto: dpa

Die Hoffnung der deutschen Industrie auf eine Stabilisierung ihrer Auftragslage hat sich im Oktober nicht erfüllt. Das Neugeschäft schrumpfte wegen der schwächelnden Binnennachfrage überraschend um 0,4 Prozent zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilte.

Das war der dritte Rückgang in den vergangenen vier Monaten. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet, nachdem es zuletzt vermehrt Signale für eine Teileinigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China gegeben hatte. „Die Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe ist nach wie vor geschwächt“, stellte das Ministerium fest. Der Ausblick bleibe vorerst verhalten.

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Schwächere Weltkonjunktur, Handelskonflikte und Brexit-Chaos haben die exportabhängige Industrie in die Rezession gedrückt. „Die wirtschaftlichen Risiken bleiben groß – insbesondere für das internationale Geschäft“, sagte Konjunkturexpertin Katharina Huhn vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK).

„Die deutschen Unternehmen sind deshalb deutlich zurückhaltender bei Investitionen und der Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen.“ So fielen die Aufträge aus dem Inland im Oktober um 3,2 Prozent, während sich die Bestellungen aus dem Ausland um 1,5 Prozent erhöhten.

Die Hoffnungen auf eine Trendwende am Jahresende bleiben dem Ifo-Institut zufolge gedämpft. Im November sei der Auftragsbestand geschrumpft – etwa in der Auto- und der Chemieindustrie. „Die Rezession der deutschen Industrie verlängert sich“, erklärte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe unter Berufung auf eine Umfrage seines Instituts unter Tausenden Unternehmen.

Viele Unternehmen reagieren darauf mit Stellenabbau und Kurzarbeit. Audi und Daimler haben bereits die Streichung von insgesamt etwa 20.000 Stellen in den kommenden Jahren angekündigt. Auch bei vielen Zulieferern fallen Arbeitsplätze weg – durch den Wandel zu E-Autos und die sinkende Nachfrage nach Fahrzeugen mit Dieselmotoren. Das gilt vor allem für Betriebe, die auf den Verbrennungsantrieb spezialisiert sind.

Eine Rezession in der gesamten deutschen Wirtschaft erwarten die meisten Experten aber nicht – vor allem, weil der Konsum angesichts von steigenden Löhnen und Rekordbeschäftigung gut läuft. So wird der Einzelhandel im laufenden Weihnachtsgeschäft nach Prognose seines Branchenverbandes HDE erstmals die Umsatzmarke von 100 Milliarden Euro knacken.