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Deutsche-Bank-Tochter DWS hält nach Zukäufen Ausschau

Die Fondsgesellschaft DWS plant die Erweiterung eigener Angebote durch Übernahmen. Dazu will sie sich von IT-Systemen der Deutschen Bank abnabeln.

Die Deutsche-Bank-Tochter DWS sieht sich nach Übernahmen um. „Wir suchen interessante Kaufmöglichkeiten“, sagte DWS-Chef Asoka Wöhrmann am Dienstag auf einem Investorentag. Zwar ist es laut Wöhrmann die oberste Priorität des Hauses, „organisch zu wachsen“, doch im sich konsolidierenden Markt für Vermögensverwalter dürfte es in nächster Zeit zunehmend Übernahmeziele geben. Die Branche steht durch sinkende Margen, neue Technologien und gestiegene Ansprüche der Anleger unter Druck.

Die DWS zielt dabei Wöhrmann zufolge darauf ab, ihre Angebotspalette und Fähigkeiten zu ergänzen, die globale Reichweite zu stärken und die Kundenzahl zu erhöhen. Für entscheidend hält Wöhrmann allerdings, dass Unternehmen kulturell zueinander passten, wie er sagte.

Intensive, lange Verhandlungen über einen Zusammenschluss zwischen der DWS und der Vermögensverwaltungssparte der UBS, um einen in Europa führenden Anbieter zu bilden, waren zuletzt erfolgslos geblieben. Die beiden Mutterbanken konnten sich nicht darüber einigen, wer in dem neuen Unternehmen die Führung inne gehabt hätte.

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Die Erfahrung in der Branche zeige, dass es oft zu lange dauere, bis Übernahmen Synergien schafften, sagte Wöhrmann. Um mögliche Zukäufe besser eingliedern zu können und die Kosten zu senken, will sich die DWS weiter von den IT-Systemen der Deutschen Bank abnabeln. „Die eigene IT-Plattform wird uns helfen, Zukäufe schneller zu integrieren“, sagte Wöhrmann.

Seit ihrem Börsengang im März 2018 hat sich die Deutsche-Bank-Tochter zunehmend von der Mutter emanzipiert und steuert zahlreiche Bereiche getrennt vom Konzern. Allerdings hängt die DWS bisher stark von der IT der Deutschen Bank ab. Organisationsvorstand Mark Cullen erklärte: „Heute und in den nächsten zwölf bis 18 Monaten wäre es sehr schwer, Zukäufe zu integrieren.“ Zunächst werde die DWS ihre eigenen Hausaufgaben machen.

Produktstrategisch setzt der Fondsanbieter dafür vor allem auf aus verschiedenen Wertpapierklassen gemischte Fonds namens Multi Asset, alternative Anlagen wie Infrastruktur, Immobilien und außerbörsliche Beteiligungen Private Equity sowie die immer beliebteren passiven Fonds, ETF. Dieser Schwerpunkt bedeutet nicht, dass die DWS aktive Aktienfonds für unwichtig hält, wie Wöhrmann erklärte. Aber aktive Aktienfonds seien eher ein „Abwehrspiel“, weil die Konkurrenz der ETF in diesem Segment besonders hart sei.

13 Milliarden Euro neues Kapital

Mit einem Netto-Zufluss von 2,6 Prozent des Vermögens in den ersten neun Monaten 2019 sieht Finanzvorstand Claire Peel ihr Haus auf einem guten Weg, das mittelfristige Ziel von drei bis fünf Prozent Netto-Kapitalzufluss des Vermögens pro Jahr zu erreichen. In den ersten neun Monaten hat die DWS netto knapp 13 Milliarden Euro neues Kapital eingenommen, nachdem Anleger 2018 netto 22 Milliarden Euro abgezogen hatten. Den Gewinn erwartet sie stabil im kommenden Jahr. Zuletzt ist der Gewinn vor Steuern leicht gestiegen auf 508 Millionen Euro. Die Netto-Gebührenmarge ist aufgrund von Margendruck leicht gesunken auf 29,8 Prozent.

Dank nach Plan laufender Kosteneinsparungen sieht Peel das Ziel einer Kosten-Ertrags-Quote von unter 65 Prozent im Jahr 2021 weiterhin als realistisch an. Zuletzt ist die Quote leicht gestiegen auf 70,1 Prozent. Die DWS managt 752 Milliarden Euro für private und institutionelle Kunden und ist der größte Fondsanbieter für private Anleger am deutschen Markt.

Strategische Partnerschaften mit anderen Anbietern hält DWS-Chef Wöhrmann ebenfalls für wichtig, vor allem, um in Asien zu wachsen. „Auch dort schauen wir uns weiter um, der Kontinent ist zu groß“, sagte er. Die DWS kooperiert in China mit dem lokalen Vermögensverwalter Harvest, in Japan mit der Versicherung Nippon Life.