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Deutsche Bank: Handelskrieg und US-Wahl dominieren die Märkte 2020

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank geht vorsichtig optimistisch ins Börsenjahr 2020. Die Experten des Bankhauses rechnen mit weiteren Kursgewinnen des Dax <DE0008469008> - unter der Voraussetzung von Fortschritten im US-chinesischen Handelsstreit. Für eine stabile Konjunktur im kommenden Jahr sei eine Entspannung im Streit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften "die entscheidende Voraussetzung", sagte Ökonom Stefan Schneider von der Deutschen Bank am Montag in Frankfurt bei der Vorstellung des Kapitalmarktausblicks für 2020.

Spannung versprechen daher die kommenden Wochen. Denn Mitte Dezember drohen theoretisch neue Strafzölle auf Importe aus China in die USA. Zuletzt hatte es zudem widersprüchliche Nachrichten in puncto der Fortschritte in den Gesprächen der beiden Seiten gegeben.

Zur Erinnerung: Im Dezember vergangenen Jahres waren die globalen Aktienmärkte in die Knie gegangen. Die eskalierenden Spannungen zwischen den USA und China hatten Anleger die Reißleine ziehen lassen und den Dax kurz vor Jahresende einbrechen lassen. Die Erinnerung an diesen Kurseinbruch stimme die Anleger vorsichtig, sagte Marktstratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank an diesem Montag. Von Euphorie könne auch nach dem bislang starken Aktienjahr 2019 keine Rede sein.

Für 2020 zeigten sich beide Experten grundsätzlich optimistisch. Dem Dax räumen sie bis Ende 2020 ein Aufwärtspotenzial von rund 6 Prozent auf 14 000 Punkte ein. Impulse für das globale Wachstum dürften - im Unterschied zu den Jahren zuvor - vor allem die Schwellenländer setzen. Chinas Wirtschaft werde wohl mit knapp 6 Prozent etwas weniger stark zulegen als 2019. Das sei aber kein Alarmsignal, so Schneider. Denn die Abschwächung sei dem Umbau der Wirtschaft geschuldet, die zukünftig stärker an den weltweiten Wertschöpfungsketten teilhaben soll.

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Zum "Topthema" an den Kapitalmärkten 2020 erklärten die Experten die Präsidentschaftswahl in den USA Anfang November. Stratege Stephan rechnet im Vorfeld des Votums mit "hitzigen Debatten über die Regulierung amerikanischer Großindustrien" und nannte die Sektoren Finanzen, Pharma, Energie und Technologie. Diese Debatten seien "nicht förderlich für das Wachstum". Nach voraussichtlich 2,2 Prozent Wachstum in diesem Jahr dürfte die US-Wirtschaft im Wahljahr nurmehr um 1,6 Prozent zulegen.

Damit dürfte sich der längste Aufschwung in der Geschichte der USA aber fortsetzen. Viel hänge wie immer vom US-Verbraucher ab, dessen Nachfrage für rund drei Viertel des Bruttoinlandsprodukts der USA stehe. Der inländische Konsum wachse seit Jahren stabil mit etwa 3 Prozent pro Jahr - und trage immerhin ein Sechstel zur weltweiten Wirtschaftskraft bei.

Rückenwind für die Aktienmärkte dürften auch im kommenden Jahr die historisch niedrigen Kapitalmarktzinsen schüren. Diese seien "kein Phänomen, das Anleger aussitzen können", sagte Stephan. Statt Jahr für Jahr reale Kapitalverluste mit Giro- oder Tagesgeldkonten in Kauf zu nehmen, sollten Anleger auch Wertpapiere in Betracht ziehen - vor allem Aktien.

Mittlerweile rentierten weltweit Anleihen im Volumen von 12 Billionen US-Dollar negativ. Bonds als Anlageklasse würden angesichts der niedrigen Renditen heutzutage viel aktiver gehandelt als früher, sagte Stephan: "Vor Jahren handelte man Aktien und hielt Rentenpapiere bis zur Fälligkeit im Depot. Heute hat sich das Vorgehen fast umgekehrt."