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Deutsche Bank ernennt Sewing-Vertrauten zum IT-Chef

Nach dem Abgang von IT-Vorständin Kim Hammonds hat die Deutsche Bank einen neuen IT-Chef ernannt. Mit Frank Kuhnke als Chief Operating Officer wird der Posten – wie bereits spekuliert – nicht mehr auf Vorstandsebene angesiedelt.

Wie die Bank am Dienstag mitteilte, ist Kuhnke zum Generalbevollmächtigten der Bank ernannt worden und wird direkt an Christian Sewing, seit Anfang des Monats neuer Vorstandschef der Bank, berichten. Auch an Vorstandssitzungen wird er regelmäßig teilnehmen.

Seit 1986 arbeitet der 1967 geborene Banker bei dem Geldhaus und gilt als Vertrauter des neuen Vorstandschefs. Kuhnke hat für die Bank unter anderem in Tokio, London und New York sowie an mehreren Standorten in Deutschland gearbeitet. Der Kurs der Aktie zog nach den Nachrichten deutlich an und legte zuletzt als Dax-Spitzenreiter um fast 3,5 Prozent zu.

„Frank Kuhnke hat sich in mehr als drei Jahrzehnten bei der Deutschen Bank als durchsetzungsstarker Manager bewiesen, der komplexe Prozesse und Strukturen konsequent auf Effizienz trimmen kann“, sagte Sewing. Kuhnke solle vor allem die Technologie und Betriebsorganisation der Bank weiter vereinfachen, die Kosten senken und Innovationen vorantreiben. „Wir haben viele Jahre eng zusammengearbeitet, und ich freue mich auf den weiteren Weg mit ihm“.

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Die IT der Deutschen Bank gilt als eine der großen Baustellen des Instituts, wie eine erst vor wenigen Tagen bekannt gewordene Überweisungspanne zeigt. Die Bank hatte im März versehentlich 28 Milliarden Euro auf ein Sicherheiten-Konto überwiesen, das die Bank bei der Derivatebörse Eurex führt.

Ein finanzieller Schaden entstand dadurch zwar weder der Bank selbst noch einem Kunden – schließlich überwies die Bank das Geld ja auf ein eigenes Konto, das nur anderswo geführt wurde. Dennoch hat der Vorfall die Bankenaufseher auf den Plan gerufen.

Der Vorfall illustrierte, was der vor kurzem geschasste Vorstandschef der Deutschen Bank, John Cryan, meinte, als er die IT-Systeme der Bank zu Beginn seiner Amtszeit 2015 als „lausig“ bezeichnete. Der Patzer im Zahlungsverkehr zeigte, dass der Dschungel aus unterschiedlichen Betriebssystemen noch immer ein Risikofaktor für das Institut sein kann.

Vor kurzem hat sich die Bank von der bisherigen IT-Chefin Kim Hammonds getrennt, die die Probleme der IT-Infrastruktur nicht schnell genug in den Griff bekam. Hammonds stand seit Monaten unter Druck. Die Managerin hatte bei einer internen Tagung des Konzerns gesagt, die Bank sei das „dysfunktionalste Unternehmen“, für das sie je gearbeitet habe. Das sorgte bei Aktionären und Mitarbeitern für Kopfschütteln und Entsetzen.

An diesem Donnerstag präsentiert der neue Vorstandschef Christian Sewing die Zahlen für das erste Quartal. Aber womöglich wird es auch um die Strategie gehen. Sewing und seine Vorstandskollegen denken nach Informationen des Handelsblatts bereits intensiv über eine Anpassung der bisherigen Strategie nach.

Bei den Diskussionen im Vorstand geht es Finanzkreisen zufolge auch um Einschnitte im Investmentbanking, unter anderem in den USA. Endgültige Entscheidungen seien noch nicht gefallen, heißt es, aber die Überlegungen der Bank beträfen unter anderem Teile des Aktienhandels, das sogenannte Cash-Equities-Geschäft und das Prime Brokerage, den Service für Hedgefonds. Außerdem überprüfe die Bank den Handel mit US-Kommunalanleihen und einzelne Teile des Asiengeschäfts. Die Deutsche Bank kommentierte das nicht.