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Deutsche Bank und Commerzbank: Das ist zu wenig

Am letzten Handelstag des Jahres gaben die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank noch einmal Gas und zählten zu den größten Tagesgewinnern in DAX und MDAX. Um für die enttäuschende Jahresperformance zu entschädigen, reicht das allerdings bei weitem nicht. Und auch im kommenden Jahr droht den Instituten weiterer Gegenwind.

Erst am Donnerstag war der Kurs der Deutschen Bank erneut deutlich abgesackt und bei 6,68 Euro auf einen neuen Tiefststand gefallen. Trotz der kurzfristigen Gegenbewegung zum Jahresausklang beläuft sich der Verlust seit dem 1. Januar allerdings auf rund 56 Prozent. Damit ist die Deutsche-Bank-Aktie der größte Verlierer im deutschen Leitindex, der mit einem Minus von rund 18 Prozent ebenfalls ein sehr schwaches Jahr hinter sich hat.

Auch die Commerzbank-Aktie hat sich 2018 nicht mit Ruhm bekleckert: Seit Jahresanfang beläuft sich das Minus auf rund 53 Prozent. Nachdem die Aktie im September von Wirecard aus dem DAX verdrängt wurde, führt der Absteiger mit dieser Performance die Verliererliste im MDAX an. Zumindest vor neuen Tiefstständen blieb die CoBa-Aktie bislang verschont.

Auswirkungen auf das Kerngeschäft

Während die Commerzbank kurz vor dem Jahresende zumindest noch ein wichtiges Zwischenziel beim Neukundenzuwachs abhaken konnte, bleiben bei der Deutschen Bank vor allem die Negativ-Schlagzeilen im Gedächtnis. Alleine in den vergangenen Monaten hat die Bank mit ihrer Verstrickung in den Geldwäscheskandal bei der Danske Bank, den Durchsuchungen im Zusammenhang mit den „Panama Papers“ und Ermittlungen der EU-Kommission wegen eines illegalen Anleihe-Kartells für Schrecken bei den Anlegern gesorgt. Besonders bedenklich: Bei den Vorwürfen handelt es sich keineswegs nur um Altlasten – einige reichen bis in die jüngste Vergangenheit.

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Unter den Negativmeldungen hat nicht nur das Image der Deutschen Bank gelitten – es gibt Auswirkungen auf das operative Geschäft. Speziell bei den Kunden im Privat- und Firmenkundengeschäft, auf dem künftig der Fokus liegen soll, sind die Eskapaden nicht sonderlich gut angekommen. Entsprechend hat Finanzvorstand James von Moltke für das vierte Quartal bereits Mitte Dezember Einbußen beim Umsatz in Aussicht gestellt. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden aber dennoch bestätigt.

Im Investmentbanking dürfte sich darüber hinaus der schwache Gesamtmarkt bemerkbar machen. Größere Konkurrenten wie JPMorgan und Citigroup haben bereits Anfang Dezember vor einem Einbruch des Geschäfts um rund 25 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal gewarnt – ein schlechtes Omen auch für die Deutsche Bank, wo sich das Investmentbanking ohnehin rückläufig entwickelt.

Hoffen auf schwarze Zahlen

Lichtblick für die leidgeprüften Aktionäre der Deutschen Bank könnte die Präsentation des vorläufigen Jahresergebnisses für das Geschäftsjahr 2018 am 1. Februar werden: Dabei will Vorstandschef Christian Sewing den ersten Jahresgewinn seit 2014 verkünden. Damit das gelingt, hat er zuletzt weiter an der Kostenschraube gedreht.

Kurzfristig hatte zuletzt auch eine Neuauflage der Gerüchte über eine Fusion von Deutsche und Commerzbank für Kursfantasie gesorgt. DER AKTIONÄR blieb diesbezüglich allerdings skeptisch: Neben neuen operativen und bilanziellen Herausforderungen eines solchen Mammutprojekts dürften die Anteile der bisherigen Aktionäre durch die Maßnahme weiter verwässert werden. Zudem ist offen, wie aus den beiden angeschlagenen Instituten der erhoffte Champion entstehen soll.

Aktuell kein Kauf

Auch wenn bei Deutscher Bank und Commerzbank auf dem aktuellen Niveau viel Negatives eingepreist ist und beide Aktien reif für eine technische Gegenbewegung wären, sollten Anleger vorsichtig bleiben und eine nachhaltige Bodenbildung abwarten. In der Zwischenzeit bleiben die beiden Bank-Aktien auf der Watchlist.