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Deutsche Bank bleibt auf Indien-Geschäft sitzen

Eigentlich wollte sich die Deutsche Bank von ihrem Privatkundengeschäft in Indien trennen. Doch der erzielbare Preis war zu niedrig.

Die Deutsche Bank hat die Verkaufsgespräche für ihr Privatkundengeschäft in Indien abgebrochen. Die Verhandlungen mit der IndusInd Bank seien beendet worden, hieß es in Finanzkreisen, die eine entsprechende Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg bestätigten. Der durch einen Verkauf erzielbare Erlös habe in keiner Relation zum langfristigen Wert des Geschäfts gestanden, hieß es. Die Bank wollte sich nicht zu den Informationen äußern.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Deutsche Bank einen geplanten Verkauf absagen muss. Unter ähnlichen Vorzeichen hatte die Bank vor einem halben Jahr bereits den Verkauf des spanischen Privatkundengeschäfts abgeblasen. Letztlich ist auch die vor einem Jahr beschlossene Postbank-Integration darauf zurückzuführen, dass die Bank für die deutsche Privatkundentochter keinen Käufer zu ihr genehmen Konditionen fand.

Auch für das Spanien-Geschäft wollten Interessenten nicht genug bieten. Von bestimmten Geschäften in Polen und Portugal konnte sich die Bank dagegen trennen, wenngleich teils mit Verlusten.

Ähnlich wie im Falle Spaniens wirft auch das Indien-Geschäft zumindest Erträge ab. Bis auf weiteres will die Bank nun aus der Not eine Tugend machen und in Effizienz und die Digitalisierung des Geschäfts investieren. In den Jahren zuvor hatte die Bank ihre Präsenz in Indien schrittweise reduziert. Zunächst trennte sie sich 2010 vom indischen Hypothekengeschäft, später verkaufte sie ihre Vermögensverwaltungssparte dort.

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Auf die Kostenziele der Bank soll der Verkaufsstopp Finanzkreisen zufolge keine Auswirkungen haben. Erst Anfang Februar hatte die Bank ihr Kostenziel für das laufende Jahr von 22 Milliarden Euro auf 23 Milliarden Euro angehoben. Der vor kurzem geschasste Vorstandschef John Cryan hatte dies unter anderem damit begründet, dass die Bank „einige Geschäftseinheiten – anders als geplant – noch nicht verkauft“ habe.

Dies führe zu zusätzlichen Kosten von 900 Millionen Euro, denen aber zusätzliche Erträge in ähnlicher Höhe gegenüberstünden.

Als Cryan davon sprach, war die Entscheidung zum Indiengeschäft noch nicht gefallen. Dennoch wird dadurch das neue Kostenziel nicht gefährdet, ist zu hören. Damit behalten die mahnenden Worte des neuen Vorstandschefs der Deutschen Bank, Christian Sewing, gültig. Der hatte zum Amtsantritt mit Nachdruck betont, dass zumindest das bereits angehobene Kostenziel von 23 Milliarden Euro sakrosankt ist.