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Deutsche-Bank-Aktie: Erste Kaufempfehlung seit Monaten

Der Analyst Andrew Lim von der Société Générale gibt für die Aktie ein Kursziel von zehn Euro aus. So optimistisch sind längst nicht alle seine Kollegen.

Die Analysten werden optimistischer, was die Zukunft des größten heimischen Geldhauses angeht. Foto: dpa
Die Analysten werden optimistischer, was die Zukunft des größten heimischen Geldhauses angeht. Foto: dpa

Die Zeiten bessern sich für Christian Sewing. Am Mittwoch konnte der Vorstandschef der Deutschen Bank deutlich stärkere Quartalszahlen präsentieren, als Experten erwartet hatten. Einen Tag später darf er sich über die erste Kaufempfehlung seit vielen Monaten freuen, die ein Analyst für die Aktie des größten heimischen Geldhauses ausgibt.

Andrew Lim von der Société Générale traut der Aktie der Deutschen Bank einen Kurs von zehn Euro zu – deutlich mehr als sein altes Ziel von 7,30 Euro. Am Donnerstagnachmittag notierte die Aktie des Frankfurter Instituts bei 7,85 Euro. Die Analystenstudie der französischen Großbank ist nicht öffentlich, aber das Handelsblatt hat Kenntnis von den Kernpunkten.

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Mit seiner neuen Prognose ist Lim deutlich optimistischer als der Rest seiner Kollegen. Nach Daten des Informationsdienstes Bloomberg liegt das durchschnittliche Kursziel mit Blick auf die kommenden zwölf Monate für die Deutsche Bank bei 7,05 Euro. Von den 30 von Bloomberg erfassten Analysten empfehlen 17 die Aktie zu verkaufen, 12 raten zum Halten, die einzige Kaufempfehlung stammt Stand Donnerstag Mittag von Lim.

Die Deutsche Bank hatte am Mittwoch ihre Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt, die vor allem dank der coronabedingten Sonderkonjunktur im Investmentbanking überraschend gut ausfielen. In den ersten neun Monaten konnte das größte heimische Geldhaus die Einnahmen um vier Prozent auf 19 Milliarden Euro steigern. Der Gewinn vor Steuern kletterte gleichzeitig auf 846 Millionen Euro.

Während die Investoren die Fähigkeiten von Sewing als konsequenter Kostensenker bereits seit geraumer Zeit anerkennen, herrschten lange Zweifel, ob es der Bank, die noch immer mitten im Umbau steckt, gelingen würde, nachhaltig höhere Erträge zu erzielen. Lim geht nun offenbar davon aus, dass die Marktanteilsgewinne der Frankfurter im Investmentbanking dauerhaft sind, und sich in höheren Erträgen niederschlagen werden. Deshalb hat er nach Informationen des Handelsblatts seine Ertragsschätzung für das gesamte Jahr 2020 von 22,6 Milliarden Euro auf 24,1 Milliarden Euro angehoben, und die Prognose für den Vorsteuergewinn auf 720 Millionen Euro nach oben geschraubt.

Goldrichtige Prognose

Andere Experten sind weniger zuversichtlich. Amid Goel von der britischen Großbank Barclays hebt zwar auch sein Preisziel für die Aktie an – aber lediglich auf sechs Euro. Goel findet die Deutsche Bank bereits auf dem aktuellen Niveau teuer, und dass, obwohl sein Ertragsziel für 2020 ähnlich hoch ausfällt wie das seines Kollegen Lim und er sogar von einem höheren Vorsteuergewinn von 781 Millionen Euro ausgeht.

Goel betont, dass die Rendite auf das materielle Eigenkapital auch im dritten Quartal nur bei 1,5 Prozent lag, weit entfernt von den acht Prozent, die Sewing für 2022 verspricht. Außerdem geht der Barclays-Analyst davon aus, dass die Sonderkonjunktur im Investmentbanking, von der die Deutsche stärker profitiert hat als viele Konkurrenten, spätestens im kommenden Jahr auslaufen wird.

Auch Société-Générale-Experte Lim zählte lange nicht zu den Deutsche-Bank-Bullen – im Gegenteil: Im Sommer 2019, kurz bevor Vorstandschef Sewing seine neue Strategie verkündete, senkte der Analyst sein Kursziel für das Frankfurter Geldhaus auf vier Euro. So pessimistisch war damals keiner seiner Kollegen, immerhin notierte die Deutsche-Bank-Aktie zu diesem Zeitpunkt noch bei beinahe acht Euro. Ganz so schlimm kam es dann auch nicht, aber im Prinzip lag Lim goldrichtig. Im März diesen Jahres markierte der Kurs bei 4,44 Euro seinen bisher tiefsten Stand.