Deutsche Büroimmobilienpreise steigen erstmals nach 17%-Rutsch
(Bloomberg) -- Der deutsche Büroimmobilienmarkt zeigt angesichts leicht steigender Preise erste Anzeichen für eine Stabilisierung. Unterstützend wirken wohl die Aussicht auf sinkende Zinsen und die verstärkte Rückkehr vieler Menschen in die Büros nach der Pandemie.
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Die Preise für Büroimmobilien sind im zweiten Quartal um etwa 0,3% geklettert, verglichen mit den ersten drei Monaten des Jahres, wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken mitteilte. Es war der erste Anstieg auf Quartalssicht seit dem Höhepunkt des Marktes vor rund zwei Jahren. Im Vergleich zu damals liegen die Preise aber immer noch rund 17% im Minus.
Auch die Preise für Einzelhandelsimmobilien konnten im jüngsten Quartal zulegen, und zwar um sogar 0,7%.
“Der Gewerbeimmobilienmarkt präsentiert sich weiterhin angespannt”, warnte Verbands-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Denn Transaktionen und Umsätze befänden sich noch auf einem unterdurchschnittlichen Niveau. “Dennoch häufen sich die Anzeichen dafür, dass der Abschwung am Gewerbeimmobilienmarkt an Kraft verliert”, erklärte er.
Die Immobilienmärkte stehen seit zwei Jahren unter Druck. Die höheren Zinsen sorgten bei vielen Gebäudeeigentümern für steigende Finanzierungskosten und sinkende Objektbewertungen. Büroimmobilien waren besonders stark von dem Markteinbruch betroffen, da viele Arbeitnehmer nach der Pandemie nur langsam in die Büros zurückkehrten.
Doch mittlerweile gewinnen europäische Unternehmen bei ihren Arbeitnehmern die Oberhand, wenn es um die Anwesenheit im Büro geht. Laut einer aktuellen Erhebung der CBRE Group sind die Büro-Nutzungsraten auf dem Kontinent zuletzt merklich gestiegen, wobei die größten Unternehmen dabei die größten Zuwächse erzielen konnten.
Gleichzeitig hat die Europäische Zentralbank im Juni damit begonnen, die Zinsen zu senken, und Experten erwarten nach einer Pause im vergangenen Monat eine weitere Lockerung der Geldpolitik im September.
Der VDP hat rund 50 Mitglieder, darunter Deutsche Bank AG, Commerzbank AG und die Landesbanken wie die Helaba.
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