Deutsche Börse prüft Einleitung eines Sanktionsverfahrens gegen Wirecard
FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Zahlungsabwickler Wirecard <DE0007472060> droht angesichts der erneuten Verschiebung der Bilanzvorlage ein Sanktionsverfahren der Deutschen Börse. Wie in solchen Fällen üblich wird aufgrund der nicht fristgerechten Lieferung des Jahresfinanzberichts die Einleitung eines Sanktionsverfahrens geprüft, sagte ein Sprecher der Deutschen Börse der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX.
Da Wirecard mit der erneuten Verschiebung des allerdings erstmals gegen seine Börsenpflicht verstoßen habe, sei die Einleitung eines Sanktionsverfahrens aktuell aber eher unwahrscheinlich, hieß es von einem Insider. Sollte es doch dazu kommen, wäre der Sanktionsausschuss als unabhängiges Börsen-Organ zuständig, der auch etwaige Strafen fest legen würde. Die finanzielle Höchststrafe betrage eine Million Euro.
Wegen milliardenschwerer Unklarheiten in der Bilanz musste Wirecard seine bereits mehrfach - zuletzt auf diesen Donnerstag - verschobene Vorlage des Jahresabschlusses für 2019 erneut vertagen. Ein neues Datum steht noch nicht fest. "Der Vorstand arbeitet mit Hochdruck daran, den Sachverhalt in Abstimmung mit dem Abschlussprüfer weiter aufzuklären", hieß es. Für das erste Quartal gibt es bislang zudem nur vorläufige Eckdaten.