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Deutsche Autolobby will sich neu erfinden und plant Kooperation mit Tech-Konzernen – Geheimgespräche mit Tesla laufen

Tesla Model S auf der Internationalen Automobil-Ausstellung 2015
Tesla Model S auf der Internationalen Automobil-Ausstellung 2015

Jahrzehntelang galt der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) als mächtige Stimme der wichtigsten Industrie unseres Landes. Doch Dieselskandal, Klimakatastrophe, Tierversuche und Kartellverfahren raubten der Autolobby Glaubwürdigkeit und Bedeutung – bei Politik und Bürgern. Durch die Corona-Pandemie brachen zudem die Einnahmen aus dem lukrativen Messegeschäft ein. Als Hildegard Müller Anfang 2020 zur neuen VDA-Präsidentin gewählt wurde, übernahm die Ex-CDU-Politikerin also einen Verein ohne Glanz und Geld.

Allmählich klettert die deutsche Autolobby aber aus ihrer Versenkung. So drückte Müller nach Informationen von Business Insider nun eine Verdreifachen der Mitgliedsbeiträge im Vorstand durch – gegen den Willen von Volkswagen-Chef Herbert Diess. Wenn die außerordentliche Mitgliederversammlung im November dem zustimmt, dürften die finanziellen Löcher gestopft sein. Dann kann sich Müller voll und ganz der Neuausrichtung widmen.

Wie Business Insider erfuhr, haben aber bereits Diskussionen in der Verbandsführung begonnen, wie der VDA mit der rasanten Transformation der Automobilbranche mithalten soll. Demnach wird erwogen, den Verein für große, mittlere und kleine Tach-Konzerne zu öffnen. Bislang hat sich die Verbandsarbeit mit der Produktion von Automobilen auseinander gesetzt, die Interessen von Herstellern und Zulieferern vertreten. Nun soll auch der Betrieb der Fahrzeuge ins Blickfeld rücken und damit Dienstleister, Daten- und IT-Infrastruktur-Unternehmen.

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Sitzen also Vertreter von Google, SAP, Apple und Co. in einigen Jahren neben den Autobossen im VDA-Vorstand? "Grundsätzlich ist das der Weg", sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person. "Allerdings ist der Verband erst in der Konzeptphase." Dem Vernehmen nach ist das Thema bislang nur in den Grundzügen im Vorstand besprochen worden. Intern wird nun erarbeitet, wie eine solche Erweiterung organisiert werden kann, in welcher Form die Vereinssatzung verändert werden muss.

VDA-Mitgliedsunternehmen reagieren noch zurückhaltend auf die Pläne der Verbandsführung. "Eine Erweiterung um eine weitere Mitgliedergruppe ist sinnvoll", erklärt ein Top-Manager eines großen Herstellers. "Allerdings muss es bei der Aufnahme neuer Mitglieder eine Abgrenzung geben, sonst verwässert der Verbandszweck."

Auf Anfrage erklärt VDA-Sprecher Lutz Meyer: "Der VDA bildet die Transformation der Branche auch in der Mitgliedschaft ab. Daten, Software, Vernetzung werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, und deshalb führen wir eine Diskussion mit den Mitgliedern, welche Tech-Unternehmen im VDA Mitgliedern werden sollten."

Bei einem bekannten US-Konzern könnte es schon in Kürze ernst werden. Nach Informationen von Business Insider stehen VDA und Tesla in Verhandlungen über eine Mitgliedschaft des wertvollsten Autoherstellers der Welt. Dem Vernehmen nach ist ein weiterführendes Gespräch im Oktober angesetzt. "Termine mit Unternehmen kommentieren wir grundsätzlich nicht", erklärt der VDA-Sprecher dazu.

Sollte Tesla in Kürze seine Gigafactory in Grünheide in Betrieb nehmen, wäre eine entscheidende Bedingungen in der Vereinssatzung endlich erfüllt und einem Beitritt stünde formell nichts mehr im Wege. Ob Elon Musk diesen Schritt gehen will? Ja, heißt es im politischen Berlin.. Sicher ist aber nur: VDA-Präsidentin Müller will unbedingt den amerikanischen PR-Profi an Bord holen. Nicht nur um die Elektromobilität in Deutschland weiter voranzutreiben. Nein ,Tesla als Teil der deutschen Autolobby wäre das Signal, das Müller braucht: Der VDA ist wieder da.