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Deutsche Anleihen geben kräftig nach

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Dienstag erheblich unter Druck geraten. Beobachter verwiesen auf einen Mix aus teils guter Marktstimmung, steigenden Inflationsraten und einer Diskussion über die Geldpolitik im Euroraum. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future <DE0009652644> fiel bis zum Abend um 0,57 Prozent auf 175,39 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen stieg auf minus 0,38 Prozent. Das ist der höchste Stand seit gut einem Monat. Auch in anderen Euroländern zogen die Renditen an.

Marktbeobachter nannten zum einen die zunächst gute Stimmung an den Aktienmärkten als Grund für die schwächere Nachfrage nach sicheren Alternativen. Allerdings drehte im Tagesverlauf die Stimmung in Europa. Belastet wurden Staatspapiere zudem von soliden Konjunkturdaten. Die zweit- und drittgrößten Volkswirtschaften des Währungsraums, Frankreich und Italien, konnten sich im Frühjahr klar von der schwächeren Entwicklung während des Corona-Lockdowns im Winter erholen. Daten vom deutschen Arbeitsmarkt fielen ebenfalls robust aus.

Für Zinsauftrieb sorgten auch Inflationsdaten aus dem Euroraum. Nach neuen Zahlen vom Dienstag ist die Inflation im August mit 3,0 Prozent auf den höchsten Stand seit fast zehn Jahren gestiegen. Damit lag die Teuerung deutlich höher als im Vormonat und klar über dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent. Die EZB will bisher nicht auf den erhöhten Preisauftrieb reagieren, weil sie ihn als vorübergehende Entwicklung betrachtet.

Belastet wurde der Anleihemarkt darüber hinaus von Forderungen nach einer Debatte über die Wertpapierkäufe der EZB. In diese Richtung äußerten sich die Notenbankchefs Österreichs und der Niederlande, Robert Holzmann und Klaas Knot. Es geht ihnen vor allem um das billionenschwere Corona-Kaufprogramm Pepp. Holzmann sieht dessen Zeit aufgrund der konjunkturellen Erholung gekommen, Knot argumentierte über die erhöhte Inflation.