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FRANKFURT (dpa-AFX) -Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag Kursverluste erlitten und ihre Vortagsgewinne größtenteils abgegeben. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future DE0009652644
fiel am Mittag um 0,47 Prozent auf 130,47 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,65 Prozent.
Auftrieb hatten Bundeswertpapiere am Donnerstag durch die Aussicht auf zunächst stabile Zinsen erhalten. Zwar hob die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen das zehnte Mal in Folge an. Zugleich stellten die Währungshüter aber die Möglichkeit in den Raum, dass der Zinsgipfel erreicht sein könnte. Viele Fachleute gehen jetzt von für längere Zeit unveränderten Zinsen aus. An den Anleihemärkten sorgte die Perspektive für sinkende Renditen.
Gegenwind kam am Freitag von einem Zeitungsartikel. Die "Financial Times" berichtete, dass einige EZB-Notenbanker den Zinsgipfel noch nicht erreicht sehen. Sollten Inflation und Löhne weiter steigen, könnte ein weiterer Zinsschritt gegen Jahresende angezeigt sein, heißt es in dem Bericht mit Bezug auf Zentralbanker, die grundsätzlich für eine straffe Geldpolitik votieren (Falken).
Öffentliche Äußerungen ranghoher Notenbanker klangen anders. So deuteten EZB-Vizechef Luis de Guindos und Estlands Notenbankchef Madis Müller an, dass die Notenbank den Zinsgipfel erreicht haben könnte. Am Donnerstag hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde geäußert, man könne nicht sagen, ob man am Zinsplateau angekommen sei.
Vor dem Wochenende stehen noch einige Konjunkturzahlen auf dem Programm. Nach überwiegend soliden Daten aus China am Morgen werden am Nachmittag unter anderem Produktionszahlen aus der US-Industrie erwartet. Zudem veröffentlicht die Uni Michigan ihr Konsumbarometer, das auch Zahlen zu den Inflationserwartungen der US-Verbraucher umfasst.