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Deutsche Anleihen: Deutlich schwächer - Signale für Juli-Zinserhöhung

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf möglicherweise im Juli steigende Leitzinsen in der Eurozone hat die Kurse deutscher Bundesanleihen am Donnerstag belastet. Bis zum Nachmittag gab der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future <DE0009652644> um 0,53 Prozent auf 153,86 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg auf 0,94 Prozent. Sie hat sich damit wieder dem am Dienstag bei 0,95 Prozent erreichten höchsten Stand seit sieben Jahren genährt.

Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) stellten eine mögliche Erhöhung der Zinsen für Juli in Aussicht. Aus heutiger Sicht sei eine Anhebung im Juli möglich, sagte etwa EZB-Vizepräsident Luis de Guindos. Etwa zeitgleich hatte sich auch EZB-Ratsmitglied Pierre Wunsch ganz ähnlich geäußert. Ein Zinsschritt im Juli sei "sicherlich ein Szenario, das ich in Betracht ziehen würde", sagte der Präsident der belgischen Notenbank ebenfalls in einem Bloomberg-Interview. Bereits am Vortag hatte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel gesagt, dass die EZB angesichts der hohen Inflation ihre Zinsen schon im Sommer anheben könnte.

Hintergrund der Zinssignale ist der deutliche Anstieg der Verbraucherpreise in der Eurozone. Im März stieg die Inflationsrate mit 7,4 Prozent auf den höchsten Stand seit der Euro-Einführung. Die Teuerung liegt damit viel höher als das von der EZB angepeilte Inflationsziel. Die Notenbank strebt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Der Krieg in der Ukraine und die harte Corona-Politik in China dürften die Inflation weiter nach oben treiben.

"Die jüngsten Äußerungen aus dem EZB-Tower haben dazu geführt, dass sich die marktseitigen Zinserhöhungsfantasien wieder deutlich belebt haben", schrieb Analyst Christian Reicherter von der DZ Bank. Der Experte hegt allerdings Zweifel, inwieweit eine solch entschlossene Gangart im EZB-Rat konsensfähig ist.

Für eine eher behutsamere Adjustierung des geldpolitischen Kurses spricht nach Ansicht von Reicherter, dass mit EZB-Chefin Christine Lagarde und Chefvolkswirt Philip Lane zwei geldpolitische Schwergewichte weiterhin eindeutig dem Taubenlager zuzurechnen seien. Im Gegensatz zu den sogenannten Falken plädieren die Tauben für ein eher behutsames Vorgehen in der Geldpolitik.