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Das deutsch-französische Paar muss sich neu finden

Wenn Angela Merkel aus dem Amt scheidet, beeinflusst das auch die deutsch-französischen Beziehungen. Das deutsch-französische Paar muss sich neu finden.

Sie war der Stabilitätsfaktor der deutsch-französischen Beziehungen. In 16 Regierungsjahren hat Angela Merkel vier französische Präsidenten kennengelernt. Für diese Partnerschaft muss jetzt ein neues Gleichgewicht gefunden werden. Der Wechsel sollte jedoch nicht an den Beziehungsgrundlagen zwischen Paris und Berlin rütteln.

"Es wird unweigerlich zu einem Wechsel der Personen kommen, und Persönlichkeiten spielen in den deutsch-französischen Beziehungen eine Rolle", meint Pierre Vimont, ein Forscher bei Carnegie Europe sowie ein ehemaliger französischer Diplomat. "Aber abgesehen davon wird das deutsch-französische Verhältnis meiner Meinung nach wichtig bleiben. Es bleibt ein wesentliches Element und Fundament des europäischen Projekts."

Die Wahltermine spielen Frankreich zu

Die Bildung dieses neuen Paares ist abhängig von den Wahlausgängen. Die Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierungskoalition in Deutschland könnten mehrere Wochen oder sogar Monate dauern. Diese Zeit könnte dem französischen Präsidenten guttun, aber nur kurzfristig.

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Eric Maurice, Leiter des Brüsseler Büros der Robert-Schuman-Stiftung, sagt: "Betrachtet man es aus der Sicht von Emmanuel Macron, ist es natürlich sein Ziel, im Mai wiedergewählt zu werden. Das versetzt Emmanuel Macron in die Position des 'Erfahrenen', verglichen mit dem deutschen Bundeskanzler oder der Bundeskanzlerin - was wahrscheinlich im Winter feststeht. Für Frankreich gäbe es also vielleicht keine überlegene aber eine erfahrene Position in europäischen Fragen. Zumal Frankreich von Januar bis Juni die EU-Ratspräsidentschaft innehaben wird."

Kultur des Dialogs

Der Erfolg eines deutsch-französischen Paares lässt sich jedoch nicht an seinen politischen Farben ablesen. Es ist vor allem eine Frage des politischen Willens.

"Wenn man sich die Geschichte der deutsch-französischen Partnerschaft ansieht, ist eine politische Ausrichtung nicht notwendig", so Eric Maurice. "Es gab schon immer eine Kultur des Dialogs, und so ist es diese persönliche Frage, die es uns ermöglicht, die politischen, institutionellen und kulturellen Unterschiede zwischen den beiden Ländern zu überwinden."

Angesichts von Herausforderungen wie dem Aufstieg Chinas, der Neugestaltung der transatlantischen Beziehungen oder der Haltung gegenüber Russland müssen Paris und Berlin sehr schnell zusammenarbeiten.

"Das deutsch-französische Paar muss weiterhin gut zusammenarbeiten", fordert Pierre Vimont. "Und wenn ich den verschiedenen Kanzlerkandidaten in Berlin zuhöre, betonen sie alle die Bedeutung der deutsch-französischen Beziehungen."

Das nächste deutsch-französische Paar wird vor allem seine 25 EU-Partner gemeinsam überzeugen müssen, um das europäische Projekt voranzubringen.