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Warum der designierte Uniper-Chef zwischen den Fronten steht

Kurz vor Andreas Schierenbecks Antritt bei Uniper eskaliert der Streit mit Großaktionär Fortum. Nun muss der ehemalige Thyssen-Manager vermitteln.

Spätestens seit vergangenem Mittwoch weiß Andreas Schierenbeck um die Tücken seines Auftrags. Der designierte Uniper-Chef war als Gast zur Hauptversammlung des Stromproduzenten gekommen. Aufsichtsratschef Bernhard Reutersberg pries den Zuschauer in der ersten Reihe als „hervorragenden Kandidaten“, lobte dessen „unvoreingenommen Blick“ und „hohe Lösungskompetenz“.

Beides wird der 53-Jährige brauchen. Zum 1. Juni übernimmt er einen der schwierigsten Jobs, die derzeit bei einem deutschen Großunternehmen zu vergeben sind: Das bisherige Management und der Aufsichtsrat liegen im Clinch mit dem größten Aktionär, dem finnischen Energiekonzern Fortum, der 49,99 Prozent der Anteile hält.

Der Konflikt eskalierte auf der Hauptversammlung, als Fortum gegen den Willen des Aufsichtsrats durchsetzte, die Entlastung des Vorstands zu verschieben. Reutersberg schäumte.

Und nachdem Schierenbecks Vorgänger Klaus Schäfer und Finanzvorstand Christopher Delbrück schon ihren Abgang zu Ende Mai bekannt gegeben hatten, kündigten nun auch die verbliebenen Mitglieder des Vorstands ihren Abschied an: Chief Operating Officer Eckhardt Rümmler und Chief Commercial Officer Keith Martin scheiden Ende November 2019 aus.

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Streit schwelt seit Herbst 2017

Beide verwiesen auf die vertagte Entlastung – und Reutersberg zeigte „angesichts des unmissverständlich zum Ausdruck gebrachten Misstrauens“ Verständnis. Der Streit schwelt seit Herbst 2017, als die Finnen ihren Einstieg bekanntgaben – und auf massiven Widerstand stießen.

Der studierte Elektrotechniker Schierenbeck, der bis Ende 2018 die Aufzugsparte von Thyssen-Krupp leitete, muss sich jetzt dringend um einen Ausgleich zwischen Uniper und dem Großaktionär bemühen. Die Gespräche über eine Kooperation sind derzeit ausgesetzt, wie Reutersberg festhielt.

Fortum-Chef Pekka Lundmark hofft jedenfalls, dass der personelle Neuanfang das Verhältnis endlich bereinigt. Schierenbeck habe sein „vollstes Vertrauen“, betonte er erst vor wenigen Tagen.

Mehr: Uniper ist in Aufruhr. Der komplette Vorstand des Stromproduzenten will zurücktreten. Lesen Sie hier, wie das Führungschaos zustande kam.