Der Umwelt zuliebe: Ritter Sport bald in Papier verpackt?
Der Schokoladenhersteller Alfred Ritter will seinen Riegel Ritter Sport in Papier verpacken. Doch die ökologisch nachhaltige Alternative zu Plastik hat ein kleines Problem, das dem Konzern noch Kopfzerbrechen bereitet.
Der Lebensmittelkonzern Alfred Ritter will mit seiner bekanntesten Marke, Ritter Sport, ökologisch nachhaltig wirtschaften. Deshalb hat das Unternehmen nun den Prototypen eines Riegels entwickelt, der statt in Kunststoff-Folie in Papier verpackt ist. Doch die Sorge um die Umwelt führt zur Sorge um das Produkt. Denn Papier ist – noch zumindest – nicht die ideale Verpackung für Schokolade, wie der Hersteller feststellen musste.
"Dürfen wir vorstellen: unsere 'in Papier'-Edition!!" – mit dieser Ansage hatte der Alfred Ritter den nachhaltig verpackten Schokoriegel am 22. Januar dieses Jahres auf dem sozialen Netzwerk Twitter angekündigt. "Nach langer Entwicklung dürfen wir euch unseren Prototypen nun endlich zeigen".
Auch unser „in Papier“-Prototyp kann nicht vor dem Schmelzen schützen und es können Fettflecken entstehen. Dieser Herausforderung wollen wir uns nun stellen, damit die Verpackung sicher dicht hält. Wie steht ihr zu diesem Thema? 😉 #ritterpacktsan #inPapier #rittersport pic.twitter.com/ptJ4049xjn
— RITTER SPORT DE (@RITTER_SPORT_DE) January 30, 2020
Doch es gibt ein Problem mit der neuen Verpackung. Die Schokolade verliert in Papier ihre Konsistenz. Sie schmilzt bei wärmeren Temperaturen. "Auch unser 'in Papier'-Prototyp kann nicht vor dem Schmelzen schützen und es können Fettflecken entstehen", schreibt der Hersteller acht Tage nach der optimistisch klingenden Produktvorstellung auf der gleichen Plattform. Man wolle sich jedoch der Herausforderung stellen, damit die Verpackung sicher dicht halte.
Am Ende des zweiten Twitter-Eintrags wendet sich der Konzern mit einer Frage direkt an die Verbraucher. "Wie steht ihr zu diesem Thema?" Die sind überwiegend angetan von der Idee. "Ich liebe die Papieridee", schreibt ein Nutzer auf Twitter. Ein anderer User lobt: "Papier als Verpackung nicht schlecht der Gedanke. Würde gerne Mal so eine Packung in den Händen halten."
Ein dritter User deutet in seinem Lob andere umweltfreundliche Initiativen von Alfred Ritter an. "Grandios! Nach eigenen Kakao-Plantagen für nachhaltigen Anbau kommt nun die Verpackung ohne Plastik! Würde ich riesig gerne mal testen."
Grandios! Nach eigenen Kakao-Plantagen für nachhaltigen Anbau kommt nun die Verpackung ohne Plastik! Würde ich riesig gern mal testen. #ritterpacktsan
— Volker Bönisch (he/him/his) (@DwarfFight) January 22, 2020
Eigene Kakao-Plantage
Um seine Produkte ökologisch nachhaltig zu produzieren, befindet sich Alfred Ritter derzeit im Strukturwandel. Im Jahr 2012 eröffnete der Konzern in Nicaragua eine eigene Kakao-Plantage. Der Kakao wachse auf der El Cacao "im Einklang mit Mensch und Umwelt", wie es auf dem Blog des Unternehmens heißt. Das nach Firmenangaben weltweit größte zusammenhängende Kakao-Anbaugebiet werde mit Rücksicht auf das Tierreich und die Biodiversität etwa zur Hälfte bepflanzt. Mehr als 40 Prozent sollen als Urwald stehen geblieben sein. Darüber hinaus gehe es auf El Cacao sozial fair zu. Das Einstiegsgehalt für die Arbeiter soll 30 Prozent über dem nicaraguanischen Mindestlohn liegen.