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Der „Krabbenkorbeffekt“: Unsere „tief verankerten“ Instinkte stellen den kollektiven Untergang am Arbeitsplatz sicher

Bild: WikiCommons/Elpipster
Bild: WikiCommons/Elpipster

Die Krabben-Mentalität bezieht sich auf ein Verhaltensmuster, das bei Krabben beobachtet werden kann, wenn sie in einem Eimer gefangen sind. Obwohl jede Krabbe in dieser Situation entkommen könnte, schließen sich alle Krabben zusammen, um eine potenziell erfolgreiche Krabbe herunterzuziehen. In anderen Worten: Die Gruppe zieht den kollektiven Untergang dem Erfolg einer einzelnen Krabbe vor.

Als Teil der ersten Folge in Yahoo Finances neuer Podcast-Serie „Yahoo Finance Presents: It’s A Jungle Out There“, erklärte die berühmte Neurowissenschaftlerin und Trainerin für Führungskräfte Dr. Tara Swart, dass diese Form des Gruppenverhaltens in unseren Gehirnen „ganz tief verankert ist“, obwohl die gemeinsame Selbstzerstörung gegen den Überlebensinstinkt zu sprechen scheint.

„Die tiefste Verankerung in Bezug auf die Krabben-Mentalität nennt man Verlust-Aversion. Dies bezeichnet die Tatsache, dass unsere Gehirne darauf programmiert sind, Verluste zu vermeiden und das doppelt so stark ist wie der Drang nach Belohnung“, sagt Dr. Swart, die auch als Ärztin am MIT Sloan praktiziert und als Autorin von „Neuroscience for Leadership“ und „The Source: Open Your Mind, Change Your Life“ ausgezeichnet wurde.

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„Zu sehen, wie jemand anderes Erfolg hat, sendet unserem Gehirn das Signal, dass wir potenziell ein Stück unseres Kuchens verlieren. Selbst wenn wir ein kleineres Stück des Kuchens abbekommen würden – selbst wenn dies Teil von etwas Größerem und Besserem wäre und gut für die Gruppe ist – fühlt es sich in unserem Gehirn nicht so an, wenn wir einfach nur versuchen, zu überleben.“

Die Analogie am Arbeitsplatz kann am besten beschrieben werden als: „Wenn ich es nicht haben kann, dann du auch nicht“. Menschen setzen dies um, indem sie aus Trotz, Neid oder Unmut versuchen, das Selbstvertrauen aller Kollegen zu zerstören, die mehr Erfolg als andere haben – selbst wenn sie damit das eigene Überleben gefährden.

„Wenn wir also eine Krabbe entkommen sehen, was wohl dem entspricht, wenn jemand befördert wird, dann lässt uns das denken, dass wir nicht bedacht wurden oder nicht erfolgreich sind und es stimuliert diese Angst vor Veränderungen […], da die andere Krabbe uns Angst, Scham, Ekel, Traurigkeit und sogar Wut spüren lässt“, fügte Dr. Swart hinzu.

Der „Jungle“-Podcast, der am 17. Oktober startet, beschäftigt sich mit Arbeits- und Managementthemen. In einer zehnteiligen Serie werden Lektionen aus der Natur zum Thema Produktivität präsentiert und im Gespräch mit Experten wird erläutert, wie man das Beste aus seiner Karriere und Kollegen herausholen kann.

„Das ist das Tolle an unseren Podcasts: Wir haben im Prinzip vergessen, dass wir noch immer Tiere sind“, sagte Dr. Swart. „Wir sind Tiere, die auf zwei Beinen gehen und sprechen und die Zukunft planen können, aber wir sind trotzdem noch immer Tiere.“

Lianna Brinded