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Der Klick zum Glück? Geschäft mit Singlebörsen ist umkämpft

So flirtet man heute: In der Brille einer jungen Frau spiegelt sich die Seite einer Online-Singlebörse. Foto: Frank May/Archiv

Flirten per Mausklick oder ein schnelles Date via Smartphone - viele Menschen suchen mittlerweile genauso selbstverständlich im Netz nach Partnern wie nach einem neuen Paar Schuhe oder einer Urlaubsreise.

Mehr als elf Millionen Nutzer tummeln sich nach Branchenschätzungen regelmäßig auf Dating-Portalen, das lockt immer wieder neue Anbieter auf den umkämpften deutschen Markt.

Mehr als 2500 Singlebörsen buhlen im deutschsprachigen Raum um die Gunst der Kunden. Für fast jeden Anspruch und Geschmack ist etwas dabei - ob es um feste Partnerschaften oder einen Seitensprung geht, ob alleinerziehende Singles das neue Liebesglück suchen oder Menschen mit Behinderung. Es gibt Partnerbörsen für Landwirte und Senioren, für Heavy-Metal-Freunde und Gruftis, für mollige, besonders große und auch für kleine Menschen.

Für Wirbel sorgte im vergangenen Jahr der Deutschland-Start der weitgehend kostenfreien Dating-App Tinder: Mit einem simplen Bildschirm-Wisch potenzielle Partner in der Umgebung erwählen oder verwerfen - gerade bei jungen Flirtwilligen scheint dieses Prinzip gut anzukommen. Mehrere Nachahmer-Angebote sind bereits auf dem Markt.

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Das bringt Druck in die Branche, die nach den Boom-Zeiten zwischen etwa 2003 und 2011 zuletzt nicht mehr gewachsen ist. Auf rund 186 Millionen Euro Umsatz jährlich brachten es die Portale zuletzt in etwa zusammen, sagt Pamela Moucha vom Vergleichsportal singleboersen-vergleich.de - wobei der Großteil davon auf eine Handvoll großer Spieler wie Parship und Elitepartner entfällt.

Ihnen dürfte das Gratis-Modell von Tinder kaum gefährlich werden, glaubt Moucha. Denn bei bei ihnen suchen Menschen nach Lebenspartnern und nicht nach spontanen Treffs für zwischendurch. «Wir sind sogar recht froh, das es Tinder gibt, denn es holt die junge Zielgruppe ab und führt sie dem Thema Dating zu», sagt Jost Schwaner, Chef der zur Burda-Tochter Tomorrow Focus gehörenden Plattform Elitepartner.

Dennoch: Die Holding Holtzbrinck Digital aus Verlagsgruppe Holtzbrinck zieht sich aus dem Markt zurück. Erst vor wenigen Wochen gab sie den Verkauf des Anbieters Parship an die britische Beteiligungsgesellschaft Oakley Capital bekannt. Man wolle sich auf Themen rund um Wissenschaft, Bildung und Bücher konzentrieren, begründete das Unternehmen den Schritt.

Er wurde teils auch als Beleg dafür gesehen, dass das Geschäft schwieriger geworden ist. Eine Parship-Sprecherin dagegen erklärt, man sehe nach wie vor großes Potenzial. «Dank Oakley können wir unsere Pläne für weiteres Wachstum verwirklichen und unsere Position im Markt nachhaltig stärken», sagt sie.

Für wenig Freude in der Branche dürften allerdings wiederkehrende Berichte über Liebes-Betrügereien sorgen. So versuchen moderne Heiratsschwindler immer wieder, über falsche Profile auf Dating-Plattformen Kontakt zu potenziellen Opfern zu bekommen, sich ihr Vertrauen zu erschleichen und sie letztlich um ihr Geld zu bringen.

Aber auch ein problematisches Geschäftsgebaren einiger Anbieter ist für manchen Liebessuchenden sicher wenig verlockend. Bei der Verbraucherzentrale Hamburg etwa häufen sich Beschwerden, weil Kunden, die nur kostenlose Testabos nutzen wollten, in langfristige und teuere Vertragsabschlüsse hineinstolpern. Probleme gebe es auch immer wieder rund um Widerrufsrechte und Kündigungen, sagt Juristin Julia Rehberg. Die Verbraucherzentrale habe deshalb schon einige Unternehmen abgemahnt.

Britta aus Niedersachsen dagegen hat ganz gute Erfahrungen gemacht. Mehrere Jahre war sie auf einem Online-Portal aktiv - und hat dabei nicht nur Kontakte zu Männern geknüpft, sondern auch Freunde gefunden. Auch ihren späteren Mann hat die heute 37-Jährige über ein Internet-Portal kennengelernt. Dass sie ihm nicht gleich gegenüberstand wie bei einem ersten Flirt in der Disco, fand Britta eher hilfreich: Von zu Hause aus konnte sie in Ruhe mit ihm chatten - ohne äußere Einflüsse. Britta: «Man kann das schon nützen, aber man sollte auch sehr aufpassen, was man tut.»