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Der Boom des E-Commerce in der Corona-Krise

Während viele stationäre Händler in der Corona-Krise ums Überleben bangen, erlebt der Online-Handel einen Boom. Aber nur in manchen Branchen. Die Gewinner im Überblick.

Online shopping / ecommerce and retail sale concept : Shopping cart, delivery van, credit card, world globe logo on a laptop keyboard, depicts customers order things from retailer sites using internet
(Bild: Getty)

Zu den großen Gewinnern der Corona-Krise gehört der reichste Mensch der Welt: Amazon-Chef Jeff Bezos ist seit Jahresbeginn um einige Milliarden schwerer geworden. Die Aktie des Internethändlers stieg um 5,3 Prozent, was Bezos Nettovermögen um 23,6 Milliarden auf 138,5 Milliarden Dollar erhöhte.

Doch nicht bei allen Online-Händlern führte die Corona-Pandemie zu satten Gewinnen. Im Gegenteil, viele hatten mit deutlichem Umsatzverlust zu kämpfen, wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) berichtet. Demnach ist der E-Commerce im März 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20 Prozent eingebrochen.

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Nur bestimmte Kategorien konnten deutliche Zuwächse verzeichnen. Insgesamt stagnierte der Online-Handel damit laut bevh nahezu im ersten Quartal 2020 und konnte insgesamt nur ein leichtes Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zum 1. Quartal 2019 verzeichnen. Damit habe das Wachstum deutlich unter den starken Vorjahreswerten von 11,2 Prozent gelegen.

Krisenstimmung beim E-Commerce

„E-Commerce ist heute ein normaler Einkaufskanal. Deshalb wirkt sich solch eine Krise in der Konsumstimmung voll auf unsere Branche aus. Die Behauptung, der E-Commerce würde pauschal als ‚Gewinner‘ aus der Corona-Pandemie hervorgehen, ist schlicht falsch“, so Gero Furchheim, Präsident des bevh und Sprecher des Vorstands der Cairo AG.

Zu den großen Gewinnern im Online-Handel gehören während der Krise die Kategorien, die auch im stationären Einzelhandel stark nachgefragt werden: Lebensmittel, Drogeriewaren, Medikamente und Do-it-yourself- beziehungsweise Baumarkt-Sortimente.

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Insgesamt kauften Kunden im ersten Quartal im Online-Handel Waren im Wert von 16.482 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum lagen die Verkäufe bei 16.244 Millionen Euro.

Die Gewinner

Einen echten Boom habe der Lebensmittelhandel während der Corona Krise erlebt, so der bevh. Sein Wachstum betrug 28,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Während die Umsätze im ersten Quartal 2019 noch bei 282 Millionen Euro lagen, wurden im ersten Quartal 2020 361 Millionen Euro in die Kassen der Online-Lebensmittelhändler gespült. Allein im März habe die Steigerung bei 55,8 Prozent gelegen.

Noch gefragter waren die Online-Apotheken. Bei ihnen stieg der Umsatz im März laut Bundesverband um 88,2 Prozent und war somit als kleine Warengruppe im absoluten Wachstum Spitzenreiter.

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Bei der Warengruppe „Täglicher Bedarf“, bestehend aus Lebensmittel, Drogerie und Tierbedarf, lag das Gesamtvolumen im ersten Quartal 2020 bei einem Plus von 17,3 Prozent. Der Umsatz stieg damit von 1.050 Millionen Euro im Vorjahr auf 1.231 Millionen Euro.

Viele Zuwächse vom Januar und Februar wurden im März vernichtet

Alle anderen Branchen konnten zwar im Januar und Februar zulegen. Im März brach dann der Umsatz aber über alle Kategorien hinweg um 18,1 Prozent ein. „Das Bekleidungssegment stürzte sogar um mehr als 35 Prozent ab. Unterhaltungselektronik zeigte ein Minus von 20,9 Prozent, Computer und Zubehör verzeichnete trotz der Ausgaben für Homeoffice-Lösungen einen Rückgang um 22,7 Prozent“, so der bevh.

Besonders hart traf es die Dienstleistungsbranche, wie Online-Buchungen für Reisen, Veranstaltungen oder Flug- bzw. Bus- und Bahntickets. „Sie stürzten im März allein um mehr als 75 Prozent im Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab. Im gesamten 1. Quartal 2020 erzielten sie mit 3.886 Mio. EUR inkl. USt 13,4 Prozent weniger Umsatz als 2019 (4.489 Mio. EUR inkl USt)“, so der Bundesverband.

Immerhin habe sich in den letzten Märztagen wieder eine Belebung der Nachfrage gezeigt. Die könne die Umsatzverluste bei weitem nicht wett machen, sei aber ein positives Signal.

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