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Depotcheck selbst gemacht

Sein Depot sollte man nie zu lange aus dem Blick verlieren (Bild: AP Photo/Richard Drew)
Sein Depot sollte man nie zu lange aus dem Blick verlieren (Bild: AP Photo/Richard Drew)

Jeder Depotbesitzer sollte von Zeit zu Zeit sein Depot kritisch durchforsten. Einer der Haupt-Anlagefehler von Privatanlegern ist, dass sie zu lange an schlechtlaufenden Investments festhalten. In der Beratung höre ich dann Sätze wie „Ich warte noch, bis der Fonds wieder im Plus ist“. Diese Einstellung führt jedoch oft dazu, dass wertvolle Renditepunkte verloren gehen.

Jede Zeit hat ihre Fonds

Wenn Mandanten mir ihre Depotauszüge zeigen, kann ich oft anhand der vorhandenen Fonds sagen, wann sie ungefähr gekauft worden sind. So gab es in der Zeit des Internet-Hypes viele Telemedien-Fonds, auch der klassische Templeton Growth Fonds und der Fidelity European Growth wurden in dieser Zeit viel verkauft. In der Zeit um 2008 zählten der Carmignac Patrimoine und der M&G Global Basics zu den Favoriten. Seit 2010 begann der Siegeszug der Indexfonds (ETFs) und heute finden Sie diese in immer mehr Depots.

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Alte Fonds sind nicht zwangsläufig schlecht. Ab und zu lohnt jedoch der Verkauf: Wenn Sie merken, dass ein Fonds sich nicht mehr recht vom Fleck bewegt, während um einen herum die Kurse steigen, ist oft die Zeit gekommen, sich zu trennen.

Doch wie finden Sie die Fonds, von denen Sie sich trennen sollten?

  1. Gehen Sie Fonds für Fonds Ihr Depot durch. Schauen Sie sich Factsheets zu Ihren Fonds an, überprüfen Sie zum Beispiel die Infos und Einschätzungen von Morningstar zum Fonds (Rating-Agentur). Achten Sie in der Presse und im Internet auf Stimmen zu Ihren Fonds.

  2. Wenn der Fonds in den letzten zwei Jahren eher schlecht abgeschnitten hat, überprüfen Sie Ihren Kaufzeitpunkt. Haben Sie vor 2009 gekauft, bleibt jeder Euro Gewinn steuerfrei. Durch den doch hohen Freibetrag ändert sich an dem Steuervorteil auch ab 2018 zunächst nichts. Würden Sie den Fonds jetzt verkaufen und neu investieren, müsste dann von jedem Euro Gewinn 25% Abgeltungssteuer zuzüglich Soli und gegebenenfalls auch Kirchensteuer gezahlt werden. Damit müsste der neue Fonds, wenn der alte um einen Euro steigt, um rund 1,39 Euro steigen, um netto den gleichen Wertzuwachs zu haben. Hier müssen Sie sich sehr kritisch fragen, ob das realistisch ist.

  3. Manchmal sind aber Verkäufe trotz Steuervorteil eines Altfonds empfehlenswert. Es gibt Branchenfonds, die vermutlich nie mehr ihre alten Höchststände sehen, weil die Branche in der Form nicht mehr attraktiv ist. Manche Fonds sind zu klein geworden, damit erhalten sie von der Fondsgesellschaft weniger Aufmerksamkeit und die festen Kosten schlagen oft mit hohen Gebühren zu Buche.

  4. Bedenken Sie bei jedem Wechsel auch das alte Bonmot „Hin und Her macht Taschen leer“. Ein Wechsel bedeutet auch, dass neue Gebühren anfallen.

  5. Stellen Sie bei der Überprüfung fest, dass durch den guten Kursverlauf Ihre Aktienquote über die strategisch vorgesehene Höhe geschossen ist, dann nutzen Sie die Durchsicht zur Gewinnmitnahme. In diesem Fall bietet es sich natürlich an, die Fonds heraus zu nehmen, die derzeit nicht so gut laufen. Eventuell ist auch nur ein Teilverkauf nötig oder Sie holen aus einer Fondsposition den Einsatz heraus. Denn – an mitgenommenen Gewinnen ist auch noch niemand gestorben.

  6. Haben Sie in diesem Jahr einen größeren Kapitalbedarf und müssen dann aktienbasierte Anlagewerte verkaufen, beobachten Sie die Anlagen gut und nutzen gute Börsentage zum Verkauf. Hier gilt: Sicherheit vor Rendite.

  7. Überprüfen Sie Ihr Depot auch auf Kleinst-Posten. Diese machen das Depot oft unübersichtlich. Je nach Höhe Ihres Gesamtvermögens können Sie sich auch eine Regel aufstellen wie „Keine Depotposition unter 2.500 Euro (5.000 Euro, 10.000 Euro,…)”

Viel Erfolg beim Aufräumen Ihres Depots.

Ihre
Stefanie Kühn