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Dax zwischen Erholung und neuen Gefahren

Eine Börsenwoche endet versöhnlich – das kam in der jüngeren Zeit selten vor. Doch dieses Mal glänzt die Wochenbilanz für die deutschen und europäischen Aktien mit einem Gewinn von rund drei Prozent.

Auch wenn der Apple-Kursverlust die Stimmung an der Wall Street kurzzeitig belastete, beruhigte am Freitag vor allem eine Nachricht aus Übersee die strapazierten Nerven der Anleger: Im Handelsstreit zwischen den USA und China scheint sich eine Entspannung anzubahnen – so zumindest die Hoffnung. Nach einem Telefonat der Präsidenten beider Länder sprachen die Beteiligten von einem positiven Verlauf.

Die USA haben auf Güter aus China bereits Zölle im Volumen von 250 Milliarden US-Dollar verhängt. China revanchierte sich mit Strafzöllen auf US-Waren im Wert von 110 Milliarden Dollar. Donald Trump hatte mehrfach mit Abgaben auf alle Importe gedroht. Jetzt spekulieren die Börsianer auf eine gütliche Einigung beim G20-Treffen der Regierungschefs der wichtigsten Länder am 20. November in Argentinien.

Das kommt für Robert Halver nicht unerwartet. Der Kapitalmarktstratege der Baader Bank urteilt: „Die US-Administration würde sich mit einem immer heißeren Handelskrieg massiv in das eigene Wirtschafts-Fleisch schneiden.“ Spätestens nach der Kongresswahl am 6. November spreche die Interessenlage „für eine friedliche handelspolitische Koexistenz“.

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Am Tag der Kongresswahl, dem kommenden Dienstag, treffen sich auch die Vertreter der US-Notenbank zu ihrer nächsten Sitzung. „Sie wird ihren Kurs voll bestätigen, aber mit dem nächsten Leitzinsschritt bis Dezember warten“, glaubt Robert Greil, Chefstratege bei Privatbank Merck-Finck. Das erwarten auch viele andere Experten, denn die US-Wirtschaft brummt nach wie vor.

Die Strategen des US-Fondshaus T. Rowe Price rechnen schon bald mit weiteren Zinserhöhungen. Das birgt ihrer Meinung nach Gefahren. So meint Fondsmanager Quentin Fitzsimmons: „In den vergangenen zehn Jahren war die Erwartungshaltung so, dass die Fed der US-Wirtshaft bei Bedarf zu Hilfe eilt. Das derzeitige Risiko besteht jedoch genau darin, dass sie nicht im Stande sein wird, die Märkte jederzeit zu stabilisieren.“

Überraschend gute US-Konjunkturdaten

An eine stetige Geldpolitik mit weiteren Zinserhöhungen glauben auch die Strategen der französischen Großbank Société Générale. Sie verweisen auf die weiterhin gute US-Konjunktur. Robuste Oktober-Daten vom US-Arbeitsmarkt bestätigten am Freitag diese Sicht: Gemeldet wurde eine unerwartet hohe Zahl neuer Arbeitsplätze und eine Lohninflation von über drei Prozent, der höchsten seit vielen Jahren.

„Die Anleiherenditen können wieder steigen“, folgern die Analysten mit Blick auf wahrscheinlich kommende weitere Zinsschritte.

Eher vorsichtige Töne schlagen die Analysten des Bankhauses Metzler an. Sie wollen die erfreuliche Wochenentwicklung an den Aktienmärkten nicht überbewerten. Eine Erholung sei nur eine Frage der Zeit gewesen. „Doch ob aus der temporären Erholung eine Jahresendrally wird, würden wir in Zweifel ziehen“, schreiben sie. Die Experten argumentieren mit den weiter abwärts gerichteten Kurstrends und einer sich eintrübenden Konjunktur in Europa.

In der kommenden Woche neigt sich die Saison der Quartalsberichterstattung der Unternehmen dem Ende zu. Bereits am Sonntag treten die verschärften US-Sanktionen auf Bankgeschäfte und den Ölhandel mit dem Iran in Kraft. Am Montag richtet sich die Aufmerksamkeit ebenfalls nach Übersee auf die Oktoberdaten beim ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor.

Die Zahlen zu den deutschen Auftragseingängen im September werden am Dienstag erwartet. Am gleichen Tag richten sich die Blicke jedoch vor allem auf die USA, wo die Kongresswahlen abgehalten werden. Von der November-Sitzung der Notenbank Fed am gleichen Tag wird keine Änderung der Geldpolitik erwartet.

Zur Wochenmitte werden die Börsianer die September-Konjunkturdaten für Deutschland und Frankreich prüfen. Am Donnerstag folgen November-Arbeitsmarktdaten für die USA. Für den folgenden Tag stehen die Novemberzahlen zum US-Verbrauchervertrauen der Universität Michigan auf dem Tagesplan.