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Dax schließt den achten Tag in Folge im Plus – Bank-Aktien legen kräftig zu

Das deutsche Börsenbarometer ist nicht zu bremsen und steigt mittlerweile sogar in Richtung Jahreshoch. Anleger rechnen jedoch mit einer baldigen Korrektur.

An den Märkten herrscht wieder Optimismus. Foto: dpa
An den Märkten herrscht wieder Optimismus. Foto: dpa

Die von Analysten erwartete Korrektur ist erneut ausgeblieben: Auch am achten Tag in Folge hat der deutsche Leitindex mit einem Pluszeichen geschlossen – und zwar 0,5 Prozent fester bei 12.468 Punkten. Damit verzeichnet der deutsche Leitindex seine längste Gewinnserie seit April.

Besonders beflügelt haben die Märkte heute konjunkturelle Nachrichten. Deutschland erzielt das vierte Jahr in Folge den weltgrößten Leistungsbilanzüberschuss, wie das Ifo-Institut berechnet hat. Erst mit großem Abstand folgt Japan. Der deutliche Leistungsüberschuss Deutschlands ist in der Vergangenheit schon häufig von US-Präsident Donald Trump kritisiert worden.

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Doch auch für die US-Amerikaner gab es gute Nachrichten zum Wochenschluss: Der Umsatz im US-Einzelhandel steigt unerwartet deutlich um 0,4 Prozent, wie das Handelsministerium mitteilte. Die Verbraucher gaben besonders viel für Fahrzeuge, Baumaterialien und Gesundheit aus. Auch die niedrige Arbeitslosenquote trug zuletzt dazu bei.

Die EZB-Entscheidung hatte auch am Freitag wenig Einfluss auf die Aktienkurse. Anders sieht das am Anleihenmarkt aus. Die Rendite der deutschen Staatsanleihen zog nach einem anfänglichen Kursrutsch deutlich an und lag zuletzt über minus 0,5 Prozent und damit so hoch wie seit Anfang August nicht.

Die EZB hatte diesen Donnerstag den Strafzins erhöht und neue Wertpapierkäufe auf den Weg gebracht. Diese Draghi-Entscheidung stößt heute besonders auf Kritik von Notenbank-Kollegen. Die Maßnahmen, vor allem der Neustart der Anleihenkäufe, passten nicht zum aktuellen Konjunkturumfeld und es gebe gute Gründe, dessen Wirksamkeit zu bezweifeln, erklärte der niederländische Notenbankchef Klaas Knot. Auch Robert Holzmann, Österreichs Zentralbankchef und neues Mitglied im EZB-Rat, meldete Zweifel an.

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte sich allerdings nicht gegen die Senkung des Einlagezinses ausgesprochen. Bei Anleihekäufen schloss er sich jedoch der Kritik seiner Kollegen an.

Erholt hat sich auch wieder der Euro. Die Währung rutschte nach der EZB-Entscheidung auf 1,093 Dollar, lag im heutigen Mittagshandel aber wieder 0,2 Prozent im Plus auf 1,11 Dollar.

Das wohl interessanteste Experiment auf den Kapitalmärkten weltweit findet derzeit in der Türkei statt. Das lautet: Zinssenkungen, um die Inflation zu besiegen. Ein gelinde gesagt unkonventioneller Wunsch von Präsident Erdogan.

Am gestrigen Donnerstag hatte die dortige Notenbank den Zins um 325 Basispunkte auf 16,5 Prozent gesenkt. Überraschenderweise zog die Währung des Landes an. Der Dollar fiel im Gegenzug am Donnerstag auf 5,6801 von zuvor 5,7553 Lira und der Euro verbilligte sich auf 6,2722 von 6,3508 Lira. Zwar stiegen Dollar und Euro heute wieder um 0,4 sowie 0,5 Prozent, konnten damit das gestrige Minus aber nicht ausgleichen.

Die Analysten der Commerzbank bleiben dennoch bei ihrer Prognose, dass der Dollar bis zum Jahresende auf sieben Lira steigt. Das wäre ein neues Rekordhoch und würde die türkische Wirtschaft erheblich belasten.

Die Zinssenkung mache es wahrscheinlicher, dass die Notenbank die Zinsen nicht erhöhen kann, selbst wenn die Lira unter Abwertungsdruck steht, sagt Experte Tatha Ghose. „Diese asymmetrische Reaktionsfunktion der Zentralbank dürfte vom Devisenmarkt getestet werden, so dass eine erneute Abwertung der Lira sehr wahrscheinlich ist.“

Nach dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) richten Anleger ihre Aufmerksamkeit auf die Beratungen der US-Notenbank. Die Entscheidung wird am Donnerstag veröffentlicht. Eine Fed-Zinssenkung um einen Viertel-Prozentpunkt in der kommenden Woche gilt zwar als sicher.

Bis zur Entscheidung der US-Notenbank am Donnerstagabend spricht vieles dafür, dass der Handel am deutschen Aktienmarkt in der kommenden Woche in ruhigen Bahnen verläuft. Angesichts des rasanten Kursanstiegs in den vergangenen Tagen ist das deutsche Börsenbarometer zwar reif für eine technische Korrektur. Doch die dürfte nicht so groß ausfallen, weil viele Anleger noch an der Seitenlinien stehen und Investitionsbedarf haben. Die US-Notenbank könnte dann wieder für neuen Schwung sorgen.

Blick auf die Einzelwerte

Deutsche Bank/Commerzbank: Die Entscheidung der EZB beflügelte die Bankaktien auch am Freitag. Die Notenbank hatte den Strafzins für Einlagen erhöht, zugleich aber eine Staffelung beschlossen, um die Belastungen der Banken zu reduzieren. Im Dax legten die Papiere der Deutschen Bank über drei Prozent zu, die Commerzbank-Titel gewannen mehr als sechs Prozent.

Thyssen-Krupp: Der bevorstehende Dax-Abstieg hat dem Aktienkurs des Industriekonzerns bislang nicht geschadet. Knapp 30 Prozent Plus seit Mitte August, ein Wertzuwachs von knapp zehn Prozent in den vergangenen fünf Handelstagen. Auch am heutigen Freitag steigt das Papier um mehr als zwei Prozent.

Denn das Unternehmen findet ein wachsendes Interesse bei seinem Großaktionär aus Singapur. Die Regierung des Stadtstaates hat ihren Stimmrechtsanteil auf 5,3 von zuvor 3,2 Prozent erhöht. Größte Aktionäre sind die Krupp-Stiftung mit 21 Prozent und der schwedische Finanzinvestor Cevian mit 18 Prozent.

Was die Charttechnik sagt

Das erste Kursziel in Form von 12.400 Punkten hat der Dax ohne Verschnaufpause am gestrigen Handelstag mit dem gestrigen Tageshoch von bei 12.472 Zählern deutlich überwunden. Die Börsenampel steht also weiter auf Grün. Und mit dem Überwinden des gestrigen Tageshochs hat der Leitindex ein neues, kurzfristiges Einstiegssignal geliefert.

Auf dem Weg nach oben liegen zwei wichtige Widerstände, die nun im Fokus stehen. Zum einen das Hoch des Monats Juli (12.600 Punkte) und anschließend das bisherige Jahreshoch in Form von 12.656 Zählern.

Doch viele technische Indikatoren mahnen kurzfristig orientierte Anleger zur Vorsicht. Der Index gilt als überkauft und reif für eine Korrektur. Auch der gestrige Handelstag lieferte einige Risikohinweise. Eröffnungs- und Schlusskurs lagen dicht beieinander, trotz hoher Schwankungen. Das deutet auf verunsicherte Anleger hin.

Auf der Unterseite ist nun aus der ehemaligen Widerstandmarke (11.850 Punkte) ein wichtiger Unterstützungspunkt geworden. Darüber liegt als erster Anlaufpunkt die 50-Tageslinie, aktuell bei 12.047 Zählern, die den mittelfristigen Trend anzeigt.

Darunter dürfte die 200-Tage-Linie, Gradmesser des längerfristigen Trends, Halt bieten. Diese ansteigende Linie notiert derzeit bei 11.704 Zählern.

Analystencheck: Baader Bank bekräftigt Verkaufsempfehlung SGL-Carbon-Aktie

Die Baader Bank hat die Einstufung für SGL Carbon auf „Sell“ mit einem Kursziel von drei Euro belassen. Der Kohlenstoffspezialist sei nach wie vor eine riskante Wette, schrieb Analyst Christian Obst in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Anleger sollten an der Seitenlinie bleiben, solange kein neuer Vorstandschef da sei und keine neuen Unternehmensziele präsentiert würden, vor allem für den Geschäftsbereich CFM (Composites - Fibers & Materials)

Das Kursziel von drei Euro liegt deutlich unter dem aktuellen Kurs einer SGL-Carbon-Aktie von rund 4,19 Euro. Das durchschnittliche gewichtete Kursziel der zehn im Handelsblatt-Analystencheck veröffentlichten Studien zur SGL-Aktie liegt bei 5,68 Euro. Bei dem gewichteten Kursziel werden aktuellere Studien höher gewichtet.

Von den insgesamt zehn Studien zu diesem Papier im Handelsblatt-Analystencheck wird zwei Mal die Aktie zum Verkauf empfohlen. Der einen Kaufempfehlung steht sieben Mal der Rat „Halten“ gegenüber.
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