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Dax liegt leicht im Plus

Börsen Frankfurt - Dax liegt leicht im Plus

Der Dax startete 0,3 Prozent höher bei 10.734 Punkten, nachdem der Leitindex am Donnerstag ein halbes Prozent zugelegt hatte. Der MDax stand am Morgen minimale 0,02 Prozent höher bei 21403,69 Punkten. Am Vortag hatte der Index der mittelgroßen Konzerne unter einem Kurseinbruch beim Anlagenbauer Gea von 20 Prozent gelitten, ausgelöst durch eine Gewinnwarnung; Freitagfrüh büßten die Papiere ein weiteres Prozent ein. Der TecDax der Technologiewerte gewann derweil 0,12 Prozent auf 1785,60 Punkte. In ähnlicher Größenordnung legte der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 zu.

Relevante Konjunkturindikatoren standen am Freitag nicht an, dafür zahlreiche Quartalszahlen. Bei den deutschen Firmen öffnete unter anderem Daimler seine Bücher. Der Autokonzern verbuchte im dritten Quartal einen Rekordgewinn, senkte wegen eines schwächeren LKW-Geschäftes aber seine Umsatzprognose. "Die Zahlen waren super, aber der Ausblick dämpft", sagte ein Händler. Anleger würden nun erst einmal Gewinne mitnehmen, nachdem die Aktie in den vergangenen Tagen mehr als vier Prozent zugelegt hatte. "Wir bleiben bei der Aktie an der Seitenlinie", schrieb Analyst Arndt Ellinghorst von Evercore Isi in einem Kommentar. Zwar sei der Turnaround bei der Marke Mercedes außergewöhnlich, aber das sei bereits bekannt und lasse wenig Raum für positive Überraschungen. Ellinghorst bekräftigte seine Bewertung für mit "Sell" bei einem Kursziel von 55 Euro.

Die DZ Bank hält die Aktien hingegen bei "Kaufen" mit einem fairen Wert von 69 Euro. Vor allem die Marge bei Mercedes habe deutlich über den Erwartungen gelegen. "Nach den starken Q3-Ergebnissen bestätigen wir unsere positive Haltung trotz der aktuellen Diskussion über den sich abzeichnenden Strukturwandel in der Autoindustrie."

Ein optimistischerer Ausblick hat Anleger beim Softwarekonzern SAP zugreifen lassen. Die Aktien legten am Freitag bis zu 2,5 Prozent auf ein Zwei-Wochenhoch von 81,28 Euro zu und führten die Liste der Dax -Gewinner damit an.

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Der Softwarekonzern hob trotz mauer Ergebnisse im abgelaufenen Quartal die Jahresprognose an. "Die höheren Ziele sind positiv", kommentierten die Baader-Analysten. Das Wachstum im Lizenzgeschäft lege nahe, dass SAP die Erwartungen dort künftig übertreffen könne. Angesichts einer starken Zunahme in den Netzwerken und im Cloud-Geschäft sei der Konzern auf gutem Wachstumskurs, urteilte auch die DZ Bank. "Die Bruttomargen könnten im Cloud-Bereich ansteigen." Auch das Geschäft im Markt für Anwendungen des "Internet der Dinge", also der Nutzung von Sensordaten aus Haushaltsgeräten, Sicherheitssystemen oder Autos, könne für SAP in der Zukunft ein wichtiger Katalysator werden.

Mit zu den größten Gewinnern zählen die Papiere der Deutschen Bank. Grund sind Spekulationen über mögliche neue Investoren, die dem Geldhaus auf der Suche nach zusätzlichem Kapital unterstützen wollen.

Im TecDax fielen SLM um mehr als sieben Prozent, nachdem General Electric die Bedingungen seiner Offerte nicht verändern will.

Nach am Donnerstag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) die Märkte mal wieder auf eine Achterbahnfahrt geschickt. In Sitzung haben die Zentralbanker entschieden, den Leitzins bei null Prozent zu belassen. Das allein war von vielen Marktteilnehmern bereits erwartet worden und sorgte kaum für Kursreaktionen. Zu einem Auf und Ab führten jedoch die Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi im Anschluss an die Sitzung. Der deutsche Leitindex fiel zwischenzeitlich unter die Marke von 10 600 Punkten, kletterte dann auf ein Tageshoch von 10 748 Punkten und ging mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 10 701 Punkten aus dem Handel.

Aus den werden im Laufe des nachmittags europäischer Zeit dann McDonald's und General Electric Neuigkeiten über den Geschäftsverlauf im dritten Quartal veröffentlichen.

Die US-Börsen haben am Donnerstag schwächer geschlossen. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,2 Prozent auf 18 162 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab um 0,1 Prozent auf 2 141 Stellen nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor ebenfalls 0,1 Prozent auf 5 242 Zähler. Dazu könnte der erneute Einbruch des Ölpreises beigetragen haben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verbilligte sich um mehr als zwei Prozent auf rund 51,60 Dollar.

Die Börse in Tokio hat am Freitag leicht zugelegt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gewann im Vormittagshandel 0,1 Prozent auf 17.253 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index zeigte sich praktisch unverändert bei 1371 Zählern.

KONTEXT

Der Werkzeugkasten der EZB

Leitzins

Das wichtigste Instrument ist der Leitzins, also der Zins, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Notenbank Geld ausleihen können, um es dann zum Beispiel als Kredit an Unternehmen und Verbraucher weiterzugeben. Im August 2016 liegt der EZB-Zins bei historisch niedrigen 0,0 Prozent. Niedrige Zinsen können die Konjunktur ankurbeln.

Einlagezins

In normalen Zeiten bekommen Geschäftsbanken von der EZB Zinsen für überschüssiges Geld, das sie bei der Zentralbank parken. Im Juni 2014 senkten die Währungshüter den Zins unter die Nullgrenze. Aktuell müssen die Kreditinstitute einen Strafzins von 0,4 Prozent zahlen. Das Ziel ist eine Schwächung des Euro und ein Abbau der Einlagen der Banken bei der EZB.

Geldspritzen

Ende 2011/Anfang 2012 unterstützte die EZB Banken mit Notkrediten (LTRO) im Volumen von einer Billion Euro. Die Kredite wurden zu Mini-Zinsen und für drei Jahre gewährt. 2014 folgten weitere Notkredite, allerdings diesmal in deutlich geringerem Umfang.

Kauf von Kreditpaketen

Seit Herbst 2014 kauft die EZB Pfandbriefe (Covered Bonds) und gebündelte Kreditverbriefungen (ABS). Das soll Geschäftsbanken Freiräume zur Vergabe von Krediten verschaffen.

Staatsanleihen Käufe

Im Mai 2010 begann die EZB erstmals mit dem Kauf von Staatsanleihen. Das "Securities Markets Programme" (SMP) sollte den Anstieg der Renditen von Anleihen angeschlagener Euro-Länder bremsen. Bis Anfang 2012 kaufte die EZB Staatspapiere für rund 220 Milliarden Euro, zumeist italienische Anleihen. Im September 2012 ersetzte das Programm "Outright Monetary Transactions" (OMT) diese Maßnahme: Die EZB erklärt sich dabei bereit, notfalls unbegrenzt Anleihen von Krisenstaaten zu erwerben. Gekauft wurde in diesem Rahmen bisher keine Anleihe.

Quantitative Lockerung

Für die sogenannte Quantitative Lockerung druckt sich die Zentralbank quasi selbst Geld und kauft damit in großem Stil Anleihen - Staatsanleihen und andere Papiere wie Unternehmensanleihen. Das tut die EZB seit März 2015. Bis mindestens Ende März 2017 wollen die Währungshüter auf diese Weise 1,74 Billionen Euro in den Markt pumpen. Das soll die Konjunktur ankurbeln und die anhaltend niedrige Inflation wieder in Richtung der EZB-Zielmarke von knapp unter 2,0 Prozent befördern.