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Dax fällt - Erholung nach Börsencrash verpufft

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem Schwarzen Montag an den globalen Finanzmärkten hat ein erwartetes US-Hilfspaket gegen die Folgen der Coronavirus-Krise lediglich die Anleger an der Wall Street und in Asien beeindruckt.

An Europas Börsen verpufften die Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump am Dienstag weitgehend. So büßte der deutsche Leitindex Dax nach einem sehr nervösen Handel zwischenzeitliche Gewinne von fast 4 Prozent ein und schloss 1,41 Prozent tiefer bei 10.475,49 Punkten. Am Vortag war der Dax um fast 8 Prozent abgesackt. Damit sind die kompletten Vorjahresgewinne inzwischen ausradiert. Der MDax der mittelgroßen Werte fiel am Dienstag um 0,82 Prozent auf 22.901,96 Punkte.

Am Montag hatte der Dax einen der schwärzesten Tage seiner mehr als 30 Jahre alten Geschichte erlebt. Wegen wachsender, durch das Virus ausgelöster Rezessionssorgen und der zusätzlichen Gefahr eines Ölpreiskrieges stießen Anleger panikartig Aktien ab. Sie flüchteten in sicherere Häfen wie Staatsanleihen. Der Dax erlitt den größten prozentualen Tagesverlust seit den Terroranschlägen am 11. September 2001.

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Als auch in den USA die Börsenkurse fielen, reagierte US-Präsident Trump rasch - zumindest verbal. Er stellte Lohnsteuer-Erleichterungen sowie Kredite für Kleinunternehmen in Aussicht. Auch Hilfen für jene, die nach Stundenlohn bezahlt werden, könnte es geben. Allerdings seien den Worten noch keine Taten gefolgt, sodass viele europäische Aktienmärkte im Handelsverlauf den Rückwärtsgang eingelegt hätten, schrieb Marktanalyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets UK.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 etwa büßte 1,66 Prozent auf 2910,02 Punkte ein. In Paris ging es ähnlich deutlich abwärts, während der britische Leitindex FTSE 100 am Ende nahezu auf der Stelle trat. In Madrid und in Mailand beliefen sich die Verluste auf jeweils rund 3 Prozent.

Am russischen Aktienmarkt wurde der internationale Börsencrash am Dienstag nachgeholt. Weil der Handel in Moskau am Montag feiertagsbedingt geschlossen geblieben war, konnte er die massiven globalen Kursverluste wegen der Viruskrise und des hinzu gekommenen Preissturzes an den Ölmärkten nun erst nachvollziehen. Der Leitindex RTSI sackte um rund 13 Prozent ab.

An der Wall Street rückte der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss um 0,7 Prozent vor. Auch die Börsen in Asien legten wieder etwas zu.

Derweil erholte sich der Ölmarkt ein Stück weit. Tags zuvor noch waren dort die Preise um rund 30 Prozent eingebrochen und damit so stark wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Gescheiterte Verhandlungen über eine Drosselung der Fördermenge waren der Grund.

Hierzulande setzten sich die Aktien der Deutschen Post mit einem Plus von rund 6 Prozent klar an die Dax-Spitze. Der Logistikkonzern hatte 2019 unterm Strich mehr verdient und die Dividende angehoben.

Die Anteile des Chipherstellers Infineon gewannen gut 1 Prozent und machten einen Teil ihrer Verluste vom Wochenstart wieder wett. Die Münchner hatten für ihre geplante rund milliardenschwere Übernahme des US-Konkurrenten Cypress Semiconductor eine wichtige Hürde in den USA genommen.

Am MDax-Ende sackten die Aktien von Rational um mehr als 8 Prozent ab. Die konjunkturellen Risiken infolge der Coronavirus-Epidemie hatten den Ausrüster von Großküchen vorsichtig gestimmt. Die Anteilsscheine des Stahlhändlers KlöCo sackten nach der für 2019 gestrichenen Dividende zeitweise auf ein Rekordtief bei 3,848 Euro und hielten am Ende mit einem Minus von fast 9 Prozent die rote Laterne im Nebenwerteindex SDax.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite nach ihrem Rekordtief von minus 0,82 Prozent am Montag nun auf minus 0,75 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel deutlich um 0,34 Prozent auf 146,99 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,43 Prozent auf 177,53 Punkte nach.

Der Eurokurs fiel und notierte zuletzt bei 1,1312 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1390 (Montag: 1,1456) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8780 (0,8729) Euro.