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Gewinnwarnungen in Serie drücken die Börsen ins Minus – SAP-Aktie verliert deutlich

Die SAP-Quartalszahlen verderben Anlegern am Donnerstag die Laune. Doch der Dax-Konzern ist nicht das einzige Unternehmen mit enttäuschenden Zahlen.

Deutliche Verluste am Donnerstag. Foto: dpa
Deutliche Verluste am Donnerstag. Foto: dpa

Der Start in die Bilanzsaison sorgt für schlechte Stimmung auf dem Börsenparkett. Das Schwergewicht SAP hat am Donnerstagmorgen als erster Dax-Konzern seine Zahlen fürs zweite Quartal präsentiert – und Anlegern damit die Laune verdorben. Die Aktie verlor zum Handelsschluss 5,6 Prozent auf 113,32 Euro. Zum Handelsstart lag das Minus sogar bei zehn Prozent.

Auch der Gesamtmarkt schloss in der Verlustzone: Der Dax notierte 0,9 Prozent tiefer bei 12.227 Punkten und büßte damit einen Teil seiner Gewinne der vergangenen Wochen wieder ein. Am Mittwoch hatte der Leitindex mit einem Abschlag von 0,7 Prozent geschlossen. Der MDax driftete 0,7 Prozent ins Minus. Beim Euro-Zonen-Leitindex Euro Stoxx 50 ging es um 0,5 Prozent nach unten.

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„Es ist wohl der schlechteste Start in die Berichtssaison am deutschen Aktienmarkt, den man sich hätte vorstellen können“, sagte Jochen Stanzl, Chefanalyst beim Brokerhaus CMC Markets. „Den Anlegern an der Frankfurter Börse wird immer mehr bewusst, dass aus der erhofften Erholung des Wirtschaftswachstums in der zweiten Jahreshälfte nichts wird.“

SAP verzeichnet zwar weiter kräftiges Wachstum, allerdings belasten Übernahmepläne und die laufende Umstrukturierung das Geschäft. Vor allem höhere Ausgaben für das laufende Abfindungsprogramm und die aktienbasierte Vergütung haben den Gewinn von Europas größtem Softwareanbieter im zweiten Quartal geschmälert.

Doch nicht nur der deutsche Dax-Konzern enttäuschte mit seinen Zahlen. Die Liste der Firmen ist lang, die entweder schwache Geschäftszahlen lieferten oder eine schlechtere Prognose abgaben.

Beispiele gefällig: Schwächere Geschäfte der australischen Tochter Cimic machen dem deutschen Baukonzern Hochtief schwer zu schaffen. Hochtief-Papiere waren mit einem Abschlag von zwischenzeitlich von 15 Prozent mit Abstand schwächster Wert im MDax und damit so günstig wie seit Anfang 2016 nicht mehr.

Der Druckmaschinenbauer Heidelberger Druck bekommt die konjunkturelle Eintrübung in Deutschland zu spüren – und klagt über zunehmende Investitionszurückhaltung seiner Kunden. Die Aktie des Unternehmens brach in Reaktion auf eine gesenkte Gewinnprognose am Donnerstag um 15,6 Prozent auf gut 1,13 Euro ein.

Der Kurs von Nordea, der größten Bank in Skandinavien, sank um 6,5 Prozent, nachdem sie die Gewinnprognose um rund zehn Prozent verfehlte und bekannt gab, dass sie ihre Finanzziele für das Jahr überprüfen würde. Höhere Compliance-Kosten im Zuge eines Geldwäscheskandals und niedrigere Zinssätze waren für den Fehlschlag weitgehend verantwortlich.

Der Modekonzern Asos fiel bei Aktionären weiter in Ungnade, die Aktie rutschte bis zu 14 Prozent ab. Asos war einst ein Liebling der Londoner Börse, bevor die Aktien binnen eines Jahres um 55 Prozent abrutschten.

Der Luxusgüter-Konzern Richemont gab um bis zu vier Prozent nach, konnte sich im Handelsverlauf aber von den Verlusten erholen und schloss sogar 1,1 Prozent im Plus. Die politischen Unruhen in Hongkong, einem seiner wichtigsten Märkte, belasten die Ergebnisse. Wie Swatch und Burberry stellte das Unternehmen fest, dass die Touristenzahlen gesunken waren und dass es seine Geschäfte aus Sicherheitsgründen geschlossen hatte.

Am Ölmarkt machte sich nach Medienberichten über einen durch iranische Revolutionsgarden gestoppten ausländischen Tanker im Persischen Golf die Furcht vor Versorgungsengpässen breit. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 0,9 Prozent auf 64,25 Dollar je Barrel, nachdem sie zuvor schwächer notiert hatte. Der Preis für US-Leichtöl WTI stieg um 0,7 Prozent auf 57,15 Dollar.

Einzelwerte im Fokus

Wirecard: Der Online-Zahlungsabwickler hat mit der Gebrauchtwagenplattform Auto1 einen ersten Partner aus den Beteiligungen des Tech-Investors Softbank gewonnen. Die beiden Unternehmen wollten strategisch zusammenarbeiten und unter anderem Finanzlösungen für die Plattform von Auto1 entwickeln. Der Aktie half die Ankündigung nicht, mit einem Minus von zwei Prozent gehörte sie zu den größeren Verlierern.

Auto1 ist ein vor allem an Autohändler gerichteter Online-Gebrauchtwagenvermittler, der auch Kreditfinanzierung anbietet. Das Unternehmen hat 2018 mehr als 540.000 Gebrauchtwagen vermittelt und damit 2,9 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Softbank hatte vergangenes Jahr knapp eine halbe Milliarde Euro in Auto1 investiert und stieg in diesem Jahr mit rund 900 Millionen Euro über eine Wandelanleihe bei Wirecard ein.

Drillisch: Bei 1 & 1 Drillisch ging nach einer negativen Einschätzung der australischen Investmentbank Macquarie um 9,3 Prozent nach unten. Der mögliche Aufbau eines vierten Mobilfunknetzes in Deutschland durch die United-Internet-Tochter könnte die Renditen aller Anbieter beeinträchtigen, schrieb Analyst Guy Peddy in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie.

Novartis: Die boomende Nachfrage nach neuen Medikamenten sorgt beim Schweizer Pharmakonzern für Optimismus. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen aus Basel nun mit einem stärkeren Umsatz- und Ergebniswachstum als zuletzt. Die Firma profitierte vor allem von steigenden Erlösen beim Mittel Cosentyx gegen Schuppenflechte und beim Herzmedikament Entresto sowie anziehenden Umsätzen bei günstigeren Nachahmer-Arzneien in Europa. Die Aktie legte 3,1 Prozent zu.

Was die Charttechnik sagt

Der Handelstag am Mittwoch war bereits alles andere als ein Zeichen der Stärke, und dieser Trend setzte sich an diesem Donnerstag mit dem deutlichen Minus fort. Der deutsche Leitindex konnte die Abwärtskurslücke vom Montag vergangener Woche nicht schließen. Solche Abwärtskurslücken gelten laut Charttechnik als Widerstand.

Anleger sollten hoffen, dass der Dax nicht unter die Marke von 12.200 Zählern rutscht. Denn in dem Bereich liegen noch wichtige Unterstützungen, bei 12.204 notiert beispielsweise derzeit die 55-Tageslinie. Unter 12.200 Zählern geraten die Marken 12.138 oder gar 12.016 Punkte in den Blick.

Mittelfristig positiv zu werten ist die leicht steigende 200-Tagelinie, die aktuell bei 11.624 Punkten notiert. Die Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage, die vor allem von langfristigen Investoren beachtet wird, gilt als zuverlässiger Indikator für einen längeren Aufwärtstrend. Zuletzt drehte die Line Mitte 2016 nach oben. Damals notierte der Dax bei 10.514 Punkten und stieg anschließend auf das bisherige Rekordhoch von 13.596 Zählern.

Analystencheck: UBS vertraut auf die Stärken Bayers

Die Schweizer Bank UBS hat ihre Einstufung für Bayer nach dem Glyphosat-Prozess auf „Kaufen“ belassen. Analyst Michael Leuchten hält einen Vergleich in der Auseinandersetzung für wahrscheinlich. Der aktuelle Kurs liegt bei etwa 60 Euro, die UBS wiederum gibt ein Kursziel von 110 Euro aus.

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