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Dax schließt leicht im Plus – Steigender Ölpreis belastet die Lufthansa-Aktie

An dem bisherigen Osterrally-Kurs hat sich nichts geändert, auch wenn der Dax an diesem Dienstag nur leichte Gewinne verbuchte. Er schloss rund 0,1 Prozent höher bei 12.235 Punkten.

Das ist im Vergleich zu den Gewinnen der vergangenen Woche aber nur ein kleiner Zuwachs. Denn vor dem langen Osterwochenende hatte sich der Dax weit nach oben gearbeitet. Am Gründonnerstag erklomm der Index mit 12.243 Punkten ein Jahreshoch. Auf Wochensicht war das ein Plus von rund zwei Prozent.

Die entscheidende Frage lautet nun: Wann kommt die Konsolidierung? Immerhin hat der Index seit Dezember fast genau 2000 Punkte zugelegt, so stark wie stieg er fast genau zwei Jahren nicht mehr. „Interessant ist, dass damals nicht nur das zeitliche Ausmaß ähnlich war, sondern auch das Kursniveau“, erläutern die Analysten der Düsseldorfer Bank HSBC.

Vor zwei Jahren stieg der Index von Mitte Dezember 2016 bis Anfang April um rund 2000 Punkte von einem Niveau, das lediglich etwa 200 Zähler höher lag. April 2017 folgte dann eine Korrektur um 500 Punkte. Danach ging es weiter nordwärts.

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Die Auswertung der Handelsblattumfrage Dax-Sentiment sieht hingegen kurzfristig noch weiteres Aufwärtspotenzial. „Das geht noch was“, meint Börsenexperte Stephan Heibel, der die wöchentliche Erhebung unter mehr als 3500 Anlegern interpretiert. Auch Joachim Goldberg, der eine ähnliche Stimmungsumfrage für die Börse Frankfurt auswertet, sieht noch erheblichen Kaufbedarf bei den Profianlegern.

Die Ölpreise sind am Dienstag weiter gestiegen. Sie setzten damit ihren Trend vom Montag fort, als die US-Regierung bekannt gegeben hatte, ab Anfang Mai keine Ausnahmeregelungen mehr für Ölimporte aus dem Iran zu gewähren. Bislang hatte die US-Regierung acht Ländern erlaubt, dass sie zunächst für sechs Monate ungestraft weiter iranisches Öl importieren können. Darunter sind auch die zwei EU-Länder Italien und Griechenland sowie die Türkei. Ziel sei es, Irans Ölexporte auf Null zu reduzieren, hieß es aus dem Weißen Haus.

Der Anstieg des Ölpreises gibt Ölkonzernen wie BP, Shell oder Total Rückenwind. Ihre Aktien stiegen im Tagesverlauf um über zwei Prozent. Aus Fluggesellschaften, bei denen Treibstoff der größte Kostenfaktor ist, ziehen sich Anleger dagegen zurück. Lufthansa, Air France-KLM und die British Airways-Mutter IAG verloren bis zu sechs Prozent.

Die Bitcoin-Währung setzt ihren Aufwärtstrend fort. Die Cyber-Devise verteuert sich um 5,1 Prozent und kostet mit 5647,20 Dollar so viel wie zuletzt vor einem knappen halben Jahr. „Nach den jüngsten Gewinnmitnahmen bis unterhalb der psychologischen Marke von 5000 Dollar dürften vor allem Schnäppchenjäger sich an ihre Arbeit gemacht und zugegriffen haben“, sagt Analyst Timo Emden von Emden Research.

Blick auf die Einzelwerte

Wirecard: Die Aktie des Online-Zahlungsdienstleisters bleibt extrem volatil. Nach einem Minus von knapp zwei Prozent am vergangenen Donnerstag notierte das Wirecard-Papier am Dienstag zeitweise fast sechs Prozent schwächer. Im Tagesverlauf konnte sie die Verluste aber wieder wett machen und schloss über zwei Prozent stärker. Damit war sie zweitgrößter Tagesgewinner im Dax.

Die Finanzaufsicht Bafin hat ihre Vorsichtsmaßnahmen gegen zeitweilig befürchtete illegale Attacken von Börsenspekulanten auf den Dax-Konzern Wirecard beendet. Das zweimonatige Verbot, neue Netto-Leerverkaufspositionen in Wirecard-Aktien aufzubauen oder bestehende Netto-Leerverkaufspositionen zu erhöhen, lief am Donnerstagabend um Mitternacht aus.

Laut dem Datenanbieter IHS Markit lag der Anteil frei handelbarer Aktien, die verliehen waren, zuletzt bei rund 14 Prozent. Bei keinem anderen Dax-Wert ist der Wert so hoch.

Die größte Leerverkaufsposition von einem Anteil von 1,50 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals von Wirecard hält Slate Path Capital mit Sitz in New York. Der Hedgefonds hatte in den Tagen vor Inkrafttreten des Leerverkaufsverbots seinen Anteil kontinuierlich ausgebaut. Daneben ist der britische Hedgefonds Odey Asset Management aktuell mit einem Anteil von 0,56 Prozent investiert. Aktuelle Zahlen, wie Hedgefonds auf das Ende des Leerverkaufsverbots reagieren, werden erst am Mittwochnachmittag veröffentlicht.

Puma: Die Aktien des Sportartikelherstellers wurden an diesem Dienstag mit einem Dividendenabschlag von 3,50 Euro gehandelt. Im Vergleich zum Donnerstagsschluss von 544,50 Euro ist ein Minus von 0,6 Prozent. Die Aktie schloß rund ein Prozent schwächer.

Deutsche Bank/Commerzbank: EZB-Direktor Benoit Coeure hat sich zurückhaltend zu einer Entlastung der Banken von den schädlichen Folgen der jahrelangen Niedrigzinsen geäußert. Die negativen Einlagenzinsen seien nicht das größte Problem, sagte er in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Ihr Beitrag zu niedrigen Bankgewinnen sei begrenzt. Die Institute sollten mehr über ihre Kosten nachdenken. Entsprechend notieren die Banktitel schwächer: Die Deutsche Bank verlor am Dienstag 1,6 Prozent, die Commerzbank sogar 2,7 Prozent.

Thomas Cook: Übernahmefantasien haben die Aktien des britischen Reiseveranstalters am Dienstag beflügelt. Die Papiere schlossen 18 Prozent höher. Am Wochenende hatte der britische Sender Sky berichtet, dass mehrere Interessenten ihre Fühler nach dem Konzern ausgestreckt hätten – und zwar nicht nur nach dem zum Verkauf stehenden Airline-Geschäft, sondern auch nach einer Übernahme des gesamten Konzerns.

So seien der US-Finanzinvestor KKR & Co und die schwedische EQT Partners potenzielle Bieter für die Gruppe. Derweil habe die chinesische Fosun International, die auch die französische Club-Med-Gruppe besitzt, Interesse am Reisegeschäft des Konzerns.

Thomas Cook hatte sein Airline-Geschäft, zu dem auch die deutsche Fluglinie Condor gehört, im Februar ins Schaufenster gestellt. Der britische Reisekonzern leidet besonders unter den Unsicherheiten rund um den Brexit, die die Reiselust der Briten hemmen. Deshalb will sich Thomas Cook auf sein Reisegeschäft konzentrieren und das Geld aus dem Verkauf für Investitionen in hochpreisige Hotels und den digitalen Vertrieb nutzen. Zu der Flugzeugflotte von Thomas Cook gehören 103 Maschinen. Interesse an dem Geschäft, das als Ertragsperle von Thomas Cook gilt, hatte bereits die Lufthansa geäußert.

Was die Charttechnik sagt

Technisch und analytisch herrscht derzeit auf jeder Zeitebene ein intakter Aufwärtstrend seit Jahresbeginn (10.559 Zähler) sowie dem Dezember-Tief mit 10.229 Punkten. Und mit einem Jahreshoch mit 12.244 Punkten am Donnerstag der vergangenen Woche kam ein neues Kaufsignal hinzu.

Rücksetzer unter die 12.000er-Marke wären aus bullischer Sicht völlig problemlos. Die stabilste Unterstützung liegt um 11.700 Punkte, wo die 38- und die 200-Tage-Linie verlaufen. Als obere Zielmarken gelten 12.329 Zählern und darüber mit 12.458 Punkten das Hoch aus dem Börsenmonat September als nächster Widerstand.

Für längerfristige Investoren lohnt sich ein Blick auf die 200-Tage-Linie: Fast immer stieg der Dax für eine längere Zeit weiter, wenn er diese 200-Tage-Linie überwunden hatte. Der Durchschnitt notiert aktuell bei 11.688 Zählern mit noch minimal fallender Tendenz. In wenigen Handelstagen dürfte diese Linie wieder steigen, was als Signal für einen länger anhaltenden Aufwärtstrend gilt.

Analystencheck: Berenberg-Bank empfiehlt SAP-Aktie zum Kauf

Die Privatbank Berenberg hat SAP vor Zahlen auf „Buy“ mit einem Kursziel von 122 Euro belassen. Der Fokus dürfte auf dem Qualtrics-Zukauf im vierten Quartal liegen, schrieb Analyst Gal Munda in einer am Dienstag vorliegenden Studie zu europäischen Software-Herstellern. Der Deal dürfte das Wachstum im Cloud-Bereich angetrieben haben. Wichtig sei auch das weitere organische Wachstum, sowohl im Cloud-Segment als auch bei den Lizenzerlösen.

Der Handelsblatt-Analystencheck weist 48 Studien zur SAP-Aktie auf. Den 36 Kaufempfehlungen steht elf Mal der Rat „Halten“ gegenüber. Es gibt nur eine Verkaufsempfehlung. Das gewichtete, durchschnittliche Kursziel, bei dem jüngere Studien höher gewichtet werden, liegt 111 Euro. Der aktuelle Kurs des SAP-Papiers beträgt 101 Euro.

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