Werbung
Deutsche Märkte schließen in 2 Stunden 25 Minuten
  • DAX

    17.744,92
    -25,10 (-0,14%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.919,25
    +5,12 (+0,10%)
     
  • Dow Jones 30

    37.753,31
    -45,66 (-0,12%)
     
  • Gold

    2.400,50
    +12,10 (+0,51%)
     
  • EUR/USD

    1,0666
    -0,0009 (-0,09%)
     
  • Bitcoin EUR

    58.352,62
    -205,39 (-0,35%)
     
  • CMC Crypto 200

    885,54
    0,00 (0,00%)
     
  • Öl (Brent)

    82,66
    -0,03 (-0,04%)
     
  • MDAX

    26.015,34
    +88,60 (+0,34%)
     
  • TecDAX

    3.191,96
    -65,10 (-2,00%)
     
  • SDAX

    13.949,59
    -48,76 (-0,35%)
     
  • Nikkei 225

    38.079,70
    +117,90 (+0,31%)
     
  • FTSE 100

    7.860,64
    +12,65 (+0,16%)
     
  • CAC 40

    7.993,02
    +11,51 (+0,14%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.683,37
    -181,88 (-1,15%)
     

Dax schließt mit größtem Tagesgewinn seit einem Jahr

Die Fed bewertet das US-Geschäft der Deutschen Bank negativ, die Aktie stürzt ab. Dagegen lässt die Nervosität wegen der Entwicklung in Italien nach.

Nach milden Tönen aus Washington im Handelskonflikt mit China hat sich der Erholungstrend am deutschen Aktienmarkt vom Mittwochnachmittag am Donnerstag deutlich fortgesetzt. Der Dax schloss mit 2,9 Prozent im Plus bei 12.305,19 Punkten – ein Plus von 348 Zählern gegenüber dem Vortagesschluss.

Positiv wirkten sich dabei milde Töne von Donald Trumps neuem Chef-Wirtschaftsberater Larry Kudlow zum Handelskonflikt mit China aus. Am Markt setzte sich die Ansicht durch, dass die US-Regierung einen Großteil der geplanten protektionistischen Maßnahmen womöglich doch nicht umsetzt.

„Erstmals senden die USA und China gleichzeitig Entspannungssignale im Handelsstreit“, sagte Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. „Die Anleger reagieren erleichtert.“

Gestützt wurden die Märkte außerdem vom schwachen Euro, der sich über Nacht unter der Marke von 1,23 US-Dollar stabiliserte - und so die Exportbedingungen für die europäischen Unternehmen erleichtern kann. Vor diesem Hintergrund kletterte der MDax um 2,2 Prozent auf 25.679 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 ging es ebenfalls deutlich aufwärts.

WERBUNG

Der zuletzt besonders stark gebeutelte Technologiewerte-Index TecDax rückte sogar um 3,6 Prozent auf 2513 Punkte vor. Die Erholung im Sektor wirkte sich auch bei einem Dax-Wert merklich aus: Infineon-Aktien gehörten dort mit einem Anstieg von 3,44 Prozent zum vorderen Drittel. Verlierer gab es im Leitindex keine.

Die Papiere der Commerzbank, die in den vergangenen fünf Tagen knapp sechs Prozent verloren hatten, standen mit einem Plus von vier Prozent ebenfalls vorne. Die Titel der Deutschen Bank legten ebenfalls vier Prozent zu.

Die Erholung auf den Märkten zeigt: Immer mehr Investoren setzen auf Produkte, die einen gesamten Index abbilden. Deshalb steigen in starken Phasen die Kurse aller Aktien, so wie sie an schwachen Tagen allesamt fallen. Zu Ende gedacht entsteht daraus ein Risiko: Kurse steigen und fallen nicht deshalb, weil Unternehmen gute oder schlechte Nachrichten produzieren, sondern weil Kauf- und Verkaufswellen die gesamte Börse erfassen.

Für Gesprächsstoff sorgte außerdem ein Börsengang: Das Immobilienunternehmen Godewind startete mit 3,60 Euro trübe in den Handel. Der Angebotspreis für die knapp 94 Millionen Papiere aus einer Kapitalerhöhung hatte bei vier Euro gelegen. Der Immobiliensektor hinkte dem positiven Marktumfeld am Donnerstag allerdings auch europaweit etwas hinterher.

Die bislang vom Investor Karl Ehlerding und seiner Familie kontrollierte Firma war erst vor kurzem ins Immobiliengeschäft eingestiegen und will das Geld aus dem Börsengang vor allem in Büroimmobilien investieren. Mittelfristig soll ein Immobilienportfolio im Wert von drei Milliarden Euro entstehen.

Wie schon an den vergangenen Tagen war die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite in der kurzen Woche nach Ostern eher dünn. So sorgten vor allem Analystenkommentare für Aufmerksamkeit. Die Aktien von Hypoport etwa sorgten im SDax mit einem Satz nach oben um mehr als sieben Prozent für Aufsehen. Hier half eine Kaufempfehlung der Commerzbank, die die Aktie neu in die Bewertung aufgenommen hat.

Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag ihre Kursgewinne bis zum Nachmittag noch deutlich ausgebaut. In den USA ging der Anstieg, der am Dienstag eingesetzt hatte, weiter. Der Yen, Gold und Staatsanleihen dagegen gaben nach.

Die etwas gemäßigtere Rhetorik von politischen Akteuren aus den USA und aus China im schwelenden Handelsstreit weckte Hoffnungen, dass eine weitere Eskalation vermieden werden könnte. Larry Kudlow, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats des Weißen Hauses, sagte, es bleibe noch Zeit für Verhandlungen. Der chinesische Botschafter in den USA Cui Tiankai erklärte, Verhandlungen mit den USA seien für China die erste Präferenz.

Die typischen Krisenanlagen gaben nach. Der Goldpreis fiel am Kassamarkt, und der Yen sackte gegenüber dem Dollar auf ein Drei-Wochen-Tief ab. „Dollar/Yen hat sich in der jüngsten Phase der Handelsstreitigkeiten als gutes Risikobarometer erwiesen“, sagte Jingyi Pan, Stratege bei IG Asia. „Nachdem die US-Regierung dazu beigetragen hat, die Auswirkungen der jüngsten Verwerfungen zu minimieren, indem sie Verhandlungsbereitschaft zeigte, spüren die Investoren, dass die Risk-on-Stimmung zurückgekehrt ist.“

US-Treasuries und deutsche Bundesanleihen tendierten schwächer. Bonds aus den europäischen Peripheriestaaten weiteten ihre Renditespreads gegenüber Bunds aus. Industriemetalle tendierten uneinheitlich, jedoch stiegen die großen Verlierer vom Vortag - Nickel und Kupfer - deutlich.

Alle Teilindizes des Stoxx Europe 600 tendierten fester, angeführt von den Sektoren Rohstoffe, Chemie und Technologie.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax. Aktuelle Leerverkäufe von Investoren finden Sie in unserer Datenbank zu Leerverkäufen.