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Die Dax-Rally legt eine Pause ein

Börse Frankfurt - Die Dax-Rally legt eine Pause ein

Zunehmende Spekulationen auf eine Zinserhöhung in den haben die europäischen Börsen am Mittwoch ausgebremst. Der deutsche Leitindex Dax fiel im Verlauf des Tages um 1,3 Prozent und schloss bei 10.538 Punkten. Der Euro Stoxx 50 notierte gut ein Prozent schwächer bei 2.981 Zählern. „Die Sommer-Rally legt eine Pause ein“, sagte LBBW-Stratege Wolfgang Albrecht. Die Anleger seien wegen der Debatte um eine baldige Anhebung der US-Zinsen in Wartestellung. Viele Börsianer erhoffen sich nun von der Mitschrift der jüngsten Fed-Sitzung im Juli Aufschluss über die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung noch vor den US-Wahlen im November. Das Protokoll wird am Abend nach Handelsschluss in Europa veröffentlicht.

Für Verunsicherung sorgten einige prominente US-Notenbanker, die eine Zinserhöhung schon für September ins Gespräch gebracht hatten. Darauf wetten an den Terminmärkten bislang aber nur wenige Anleger. Seit der Zinswende vom Dezember 2015 hält die Fed den Satz in einer Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent. Dabei war zu Jahresbeginn eigentlich mit weiteren Zinserhöhungen gerechnet worden. Doch Marktturbulenzen und die Brexit-Abstimmung brachten den Zeitplan der Fed durcheinander.
Der US-Dollar machte nach den zeitweiligen Verlusten vom Dienstag etwas Boden zum Yen gut: Er kletterte auf 100,70 Yen von 100,28 Yen im New Yorker Späthandel. Der Euro gab leicht nach auf 1,1263 Dollar.

Sollten die Fed-Protokolle eine klare Tendenz in Richtung einer Zinserhöhung im Herbst signalisieren, dürfte der Greenback weiter steigen.

„Grundsätzlich ist das Fundament des Marktes mittlerweile als brüchig anzusehen“, betonte Aktienstratege Christian Schmidt von der Helaba. Die jüngsten Kursgewinne seien wegen der Reisezeit im Sommer von relativ mageren Umsätzen begleitet worden. In den vergangenen vier Wochen hat der Dax mehr als sieben Prozent zugelegt.

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„Hinweise auf geldpolitische Straffungen der Fed können den Dollar kurzfristig treiben, aber sie reichen nicht aus, um einen Aufwärtstrend auszulösen“, sagte Junichi Ishikawa vom Handelshaus IG Securities in Tokio. Trübe Konjunkturdaten hatten die Erwartungen an eine baldige Zinsanhebung in den USA zuletzt gedämpft und die US-Devise belastet. Seit Jahresbeginn hat der Dollar-Index rund vier Prozent verloren.

Linde hielten die rote Laterne im Dax und gaben bis zu 4,4 Prozent ab. Der mögliche Zusammenschluss mit dem US-Konkurrenten Praxair hatte die Aktie am Vortag um rund elf Prozent nach oben getrieben. Wienerberger waren mit einem Minus von 8,6 Prozent größter Verlierer im Wiener ATX-Index. Der weltgrößte Ziegelhersteller hatte seine Prognose gesenkt.

Ebenfalls abwärts ging es für Aktien der dänischen Brauerei Carlsberg. Das maue China-Geschäft und negative Wechselkurseinflüsse brockten dem Konzern im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang ein. Die Aktien fielen in Kopenhagen um 4,9 Prozent. Die im Umbau steckende Brauerei bekräftigte aber ihren Ausblick.


Fondsmanager sind optimistisch

Schlusslicht im TecDax waren die Anteilsscheine von United Internet mit einem Verlust von rund fast sechs Prozent. Er sorge sich zunehmend, dass das Unternehmen angesichts stärkeren Gegenwinds im operativen Geschäft die Wachstumsdynamik der vergangenen Jahre nicht aufrechterhalten könne, schrieb Analyst Wolfgang Specht vom Bankhaus Lampe.

Allerdings sind derzeit längerfristige orientierte Anleger optimistisch. „Insgesamt sehen wir die Aktienmarktentwicklung in den kommenden Wochen positiv und empfehlen daher eine Übergewichtung europäischer Aktien gegenüber Bundesanleihen“, meint Lars Edler, Co-Chief Investment Officer von Sal. Oppenheim.

Und eine Umfrage der BofA Merrill Lynch unter 173 internationalen Fondmanagern, die zusammen knapp 520 Milliarden Dollar an Vermögen verwalten, ergab: Die Fondsmanager haben ihre Cash-Quoten vom 15-Jahreshoch von 5,8 Prozent auf 5,4 Prozent heruntergefahren. Zudem gibt es 23 Prozent mehr Investoren, die in den nächsten zwölf Monaten eine wachsende Weltwirtschaft erwarten als Anleger, die von einem gleichbleibenden oder sinkenden Sozialprodukt ausgehen. Außerdem wappnen sich weniger Großanleger gegen einen scharfen Einbruch an den Aktienmärkten innerhalb der nächsten drei Monate.

Allerdings sind die internationalen Investoren für die US-Aktienmärkte deutlich optimistischer als für Europa. Elf Prozent mehr Investoren gewichten den Anteil an US-Aktien höher im Depot als solche, die das nicht machen. Dabei haben sich die US-Aktien in diesem Jahr bereits deutlich besser entwickelt als ihre europäischen Pendants. Alle US-Aktienindizes sind in den vergangenen Tagen mehrfach auf neue Rekordhöchststände gestiegen. Der Dax in Deutschland hat es dagegen gerade einmal auf ein neues Jahreshoch geschafft, der Euro Stoxx 50 Index nicht einmal das.