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Dax schließt nur leicht stärker – Anleger brauchen jetzt Geduld

Die oberste Devise für taktische Anleger lautet: Abwarten, bis der Dax die Handelsspanne der vergangenen sechs Tage verlässt. Welche Marken entscheidend sind.

Im Blick der Anleger bleibt auch die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie. Foto: dpa
Im Blick der Anleger bleibt auch die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie. Foto: dpa

Am deutschen Aktienmarkt hat an diesem Mittwoch der Schwung gefehlt: Der Dax schloss am Abend 0,5 Prozent im Plus bei 13.201 Punkten. Bereits am Dienstag hatte sich der deutsche Leitindex mit 13.133 Punkten nur wenig bewegt und kaum verändert zum Vortag geschlossen.

Am heutigen Mittwoch standen wieder die steigenden Corona-Infektionszahlen beziehungsweise die eventuell bevorstehenden Verschärfungen der Lockdown-Maßnahmen im Fokus: Die Gewinner im Dax und MDax sind die Technologiewerte wie SAP, Software AG und Bechtle. Auch weil die Software AG gute Zahlen vorgelegt hat.

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Auf der Verliererseite stehen die bekannten Zykliker: MTU, Fraport, Airbus und auch der Gabelstabler-Hersteller Kion.

Dieses Szenario dürfte sich in den kommenden Handelstagen und -wochen wiederholen. Immer dann, wenn die Corona-Infektionszahlen in die Höhe schießen, werden die Corona-Gewinner-Aktien steigen und die Verliererpapiere nachgeben.

Derzeit wird viel darüber diskutiert, wie sehr die Nachricht von Biontech über einen neuen Impfstoff die Börsenwelt verändert hat. Doch mit Blick auf die großen Indizes am deutschen Aktienmarkt ist davon nicht viel zu sehen.

In den sechs Handelstagen nach dieser Nachricht präsentierte sich der Dax in einer eher lustlosen Verfassung. Am gestrigen Dienstag betrug die gesamte Handelsspanne weniger als 100 Punkte, ein winziges Minus von nur fünf Punkten unterstreicht diese Lustlosigkeit. Dabei hatte der Dow-Jones-Index in den USA am Vortag noch eine neue Rekordmarke erreicht.

Solch eine geringe Handelsspanne nach deutlichen Kursgewinnen oder -verlusten wäre als Stabilisierung zu werten. Aber sechs Handelstage in Folge vergleichsweise geringe Kursschwankungen zeigen nur: Die Anleger sind verunsichert, es müssen neue Impulse her.

Deswegen heißt die oberste Devise für taktische Anleger: Abwarten, bis der Dax diese Handelsspanne verlässt. Dabei gilt die technische Börsenregel: Je länger diese Seitwärtsphase andauert, desto dynamischer erfolgt der Ausbruch.

Kurse oberhalb von 13.277 Zählern, dem Tageshoch nach der Impfstoffmeldung des US-Pharmakonzerns Moderna am vergangenen Montag, würden diese Seitwärtsphase beenden und wahrscheinlich die Fortsetzung der Rally einläuten. Diese Marke passt gut zu dem Tageshoch nach der Biontech-Meldung vom 9. November. An dem Tag stieg die Frankfurter Benchmark auf 13.297 Punkte.

Kurse unterhalb von 13.005 Zählern, dem Tief der vergangenen sechs Handelstage, dürften hingegen eine Korrektur einleiten. Es gibt viele Anzeichen, dass der Dax bald eine Korrektur startet. Eine weitere Rallyphase wäre eine echte Überraschung.

Denn jüngste Erfolgsmeldungen über weitere Corona-Impfstofferfolge sind am Gesamtmarkt ohne dauerhafte Kursreaktion geblieben. Die Lockdown-Maßnahmen hierzulande dürften bald verschärft werden. Doch es weiß noch keiner, welche wirtschaftlichen Folgen schärfere Regeln nach sich ziehen werden.

Und in den USA steigen die Zahlen der Infektionen und der Toten in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie exponentiell. Über 11,42 Millionen Infizierte und 248.352 Tote wurden bereits erfasst. Und die Zahlen werden weiter steigen. Denn in den USA herrscht seit der US-Präsidentenwahl ein Machtvakuum, was die Bekämpfung der Pandemie deutlich erschwert.

Die geringen US-Einzelhandelsumsätze und das schwache Filialgeschäft des Shopping-Riesen Walmart deuten an, was bevorstehen könnte: Amerikaner gehen angesichts hoher Infektions- und Todeszahlen sowie einer untätigen Regierung selbst in einen Lockdown mit ungewissen Folgen für das konsumfreudige Land.

Blick auf die Einzelwerte

Biontech: Das Mainzer Biotechunternehmen und sein Partner Pfizer haben die entscheidende Hürde für eine mögliche Zulassung ihres Corona-Impfstoffs in den USA genommen. Nach einer finalen Analyse der entscheidenden Studie habe der Impfstoff einen Schutz von 95 Prozent vor Covid-19 gezeigt, teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch mit. Den Antrag für eine Notfallgenehmigung wollen sie nun innerhalb weniger Tage bei der US-Gesundheitsbehörde FDA einreichen. Die Daten sollen zudem auch anderen Regulierungsbehörden weltweit vorgelegt werden.

Die Biontech-Aktie, deren Heimatbörse an der Wall Street ist, stieg am deutschen Markt um 2,5 Prozent und notierte bei 77,60 Euro. Nach der ersten Impfstoffmeldung am vergangenen Montag (9. November) stieg das Papier auf ihr bisheriges Rekordhoch von 100 Euro, um anschließend innerhalb weniger Tage wieder auf 73 Euro abzurutschen.

Software AG: Das Unternehmen macht bei seinem Konzernumbau Fortschritte. Deswegen werde die im April wegen der Coronakrise zusammengestrichene Jahresprognose in einigen Bereichen trotz jüngster Umsatzeinbrüche erhöht. Die Anleger honorierten das, die Aktie schloss mit einem Plus von 11,7 Prozent.

Das Darmstädter MDax-Unternehmen will das Geschäft stärker auf die Cloud ausrichten und damit auf wiederkehrende Umsätze durch Abonnements statt auf Lizenzen, die einmalig bezahlt werden, und muss dafür einiges Geld in die Hand nehmen.

Deutsche Börse: Der Börsenplatzbetreiber stemmt die größte Übernahme seit der Finanzkrise. Das hessische Unternehmen kauft für rund 1,5 Milliarden Euro eine Mehrheitsbeteiligung am amerikanischen Konzern Institutional Shareholder Services (ISS) – und setzt damit auf den Trend zu nachhaltigen Investments. Am Markt kommt die Nachricht gut an, die Aktie schloss um 2,4 Prozent im Plus.

Blick auf andere Assetklassen

Der Bitcoin klettert wieder in Richtung Rekordhoch. Die älteste und wichtigste Cyberdevise steigt am Mittwoch um fast fünf Prozent auf 18.079 Dollar. Damit hat sich der Kurs binnen sechs Wochen fast verdoppelt und liegt nur noch etwa 1500 Dollar unter dem Rekordhoch von Ende 2017.

Der Einstieg Paypals in das Kryptogeschäft, das Liebäugeln der Zentralbanken mit digitalen Staatswährungen und das anziehende Interesse institutioneller Adressen verliehen Bitcoin und Co. Rückenwind, sagt Analyst Timo Emden von Emden Research.

Am morgigen Donnerstag entscheidet die türkische Notenbank über die Zinshöhe. Experten erwarten nach der von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan verkündeten Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik eine Anhebung des Leitzinses auf 15 von 10,25 Prozent. Dann läge der Leitzins deutlich über der Inflation.

Gleichzeitig hat Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am heutigen Mittwoch erneut seine Abneigung gegen höhere Zinsen deutlich gemacht. Vor führenden Wirtschaftsvertretern sagte er am Mittwoch, Investoren dürften nicht dadurch „erdrückt“ werden. Die Türkei solle sich wirtschaftlich auf Exporte, Produktion und Arbeitsplätze konzentrieren. Zugleich betonte er, der Kampf gegen Inflation habe oberste Priorität.

Die Lira stagniert am heutigen Mittwoch und notiert gegenüber dem Euro unverändert. Ein Euro kostet 9,1454 Lira.

Was die Charttechnik sagt

Neben der kurzfristigen Spanne der vergangenen sechs Handelstage ist das Hoch aus dem Monat September mit 13.460 Zählern wichtig. Dort liegt das sogenannte Corona-Hoch, der höchste Stand seit dem Crash Mitte März, als der Dax auf 8255 Punkte abrutschte. Sollte das Barometer die Marke überwinden, gerät das Rekordhoch mit 13.795 Punkten ins Visier.

Auf der Unterseite bieten sich als strategische Stop-Loss-Marken einige Aufwärtskurslücken als Unterstützungen an. Solche Lücken entstehen, wenn der höchste Stand eines Handelstags unter der tiefsten Notierung des Folgetags liegt.

Konkret: 12.596 Punkte war der höchste Stand am Freitag (6. November), 12.671 Zähler der tiefste Kurs am Montag (9. November). Solange der Dax oberhalb von 12.671 Zählern bleibt, gibt es aus technischer Sicht keine Zweifel an der aktuellen Rally.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.