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Dax schließt leicht im Plus – Wirecard ist Liebling der Anleger

Der Dax baut am Mittwoch nach einem durchwachsenen Kursverlauf seine Vortagesgewinne aus. Neue Impulse könnte am Abend die US-Notenbank bringen.

Die Erholung vom verlustreichen Montag ist am Mittwoch nur bedingt fortgesetzt worden. Nachdem der Dax den Dienstag fast ein Prozent höher beendete, schloss er am Mittwoch 0,2 Prozent fester bei 12.168 Zählern. Der MDax der mittelgroßen Werte bewegte sich bei 25.582 Zähler kaum vom Fleck.

Deutlichere Gewinne verhinderten Medienberichte, wonach neben Huawei ein weiteres chinesisches Technologieunternehmen ins Visier von US-Präsident Donald Trump rückt. Die USA haben den Netzwerk-Ausrüster Huawei auf eine Schwarze Liste gesetzt, die Durchsetzung der Sanktionen aber zunächst für 90 Tage ausgesetzt. Laut „New York Times“ drohen Hikvision, einem Spezialisten für Videoüberwachung, ähnliche US-Beschränkungen.

„Unabhängig von den vorübergehenden Lockerung der US-Beschränkungen für Huawei unterschätzen Anleger die unerbittliche Ausweitung des Handelskonflikts“, sagte Sean Darby, Chef-Anlagestratege der Investmentbank Jefferies. „Die Entwicklung von Zöllen hin zu direkten Aktionen gegen einzelne chinesische Firmen hat Auswirkungen auf die Ertragskraft von Unternehmen in beiden Volkswirtschaften.“

Die Unsicherheit zeigt sich an der technischen Situation im Deutschen Aktienindex. Nach dem aus Sicht der Charttechnik extrem negativen Handelstag am Montag mit deutlichen Verlusten gab es einen sogenannten „Inside Day“: Hoch- und Tiefpunkt des gestrigen Handels lagen innerhalb der Spanne vom Montag. Dies deutet auf eher verunsicherte Anleger hin, eine eindeutige Richtung fehlt offenbar.

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Mit der Veröffentlichung des Protokolls der letzten Sitzung der US-Notenbank an diesem Abend könnte eventuell die Geldpolitik das alles bestimmende Thema zumindest kurzfristig etwas ablösen.

So bereiten James Bullard, Präsident der Federal Reserve in St. Louis, die niedrigen Inflationsraten in den Vereinigten Staaten Sorgen. Wenn es so weiter ginge, wäre nach seiner Meinung eine Senkung des Leitzinses angebracht. Damit reiht sich die Federal Reserve in den weltweiten Kanon der Notenbanken ein, die ihre schützende Hand über den Aktienmärkten ausbreiten.

Am Devisenmarkt setzte das Pfund Sterling seine Talfahrt fort und war mit 1,2638 Dollar zeitweise so billig wie seit viereinhalb Monaten nicht. Die britische Premierministerin Theresa May beißt auch mit ihrem neuen Vorschlag zur Lösung der Brexit-Blockade auf Granit. Einem Zeitungsbericht zufolge bereiten Unterhaus-Abgeordnete ein neues Misstrauensvotum gegen May vor.

Einzelwerte im Fokus

Daimler: Der neue Konzern-Chef Ola Källenius will bis zum Sommer sein geplantes Sparpaket schnüren. Es zeichne sich ab, dass die Kosten in den zentralen Verwaltungsbereichen um gut 20 Prozent sinken sollten. Die Aktie des Konzerns beendete den Handel mit einem Minus von 2,5 Prozent als Dax-Schlusslicht.

Wirecard: Das Papier ist derzeit Liebling der Anleger. Seit Ende März dieses Jahres stieg der Titel des Online-Zahlungsdiensleisters um mehr als 50 Prozent, am Mittwoch kamen weitere 5,9 Prozent hinzu. Der Titel wird bei knapp 159 Euro gehandelt. Aus Sicht der Charttechnik stehen die Chance gut für weitere Kursgewinne. So hat die Aktie den Abwärtstrend seit September 2018 bereits überwunden. Eine kurzfristige Bodenbildung biete nach Meinung der technischen Analysten Kurspotenzial bis rund 190 Euro.

Deutsche Bank: Kurz vor ihrer Hauptversammlung hat die Deutsche Bank eine IT-Panne entdeckt. Aufgrund eines Software-Fehlers gab es Probleme, Zahlungen von Großkunden zu überprüfen. Insidern zufolge sind einige Großaktionäre des Instituts außerdem unzufrieden mit dem langjährigen Aufsichtsratschef Paul Achleitner und fordern eine Nachfolge-Regelung. Die Papiere des Geldhauses verlor 1,4 Prozent.

Commerzbank: Am Mittwoch trafen sich die Aktionäre von Deutschlands zweitgrößter Privatbank zur Hauptversammlung. Die Aktie der Bank legt verlor letztendlich 3,1 Prozent.

Dialog Semiconductor: Die Papiere von Dialog Semiconductor verloren im MDax 4,2 Prozent. Die Kursgewinne der vergangenen Monate hatte das Bankhaus Lampe als Grund genommen, um seine Kaufempfehlung zu streichen.

Was die Charttechnik sagt

Welche Marken sind kurzfristig zu beachten? Das Tagestief von Montag dieser Woche lag bei 11.993 Punkten, die Markte könnte aufgrund der negativen Handelsdynamik am vergangenen Montag möglicherweise aber nicht halten. Darunter gerät der Bereich von 11.938 Zählern in den Fokus: Dies ist die sogenannte 50-Prozent-Korrekturmarke der Abwärtsbewegung von 13.596 (Allzeithoch Anfang 2018) bis 10.279 Zählern, die der Dax Ende Dezember 2018 erreichte.

Viel entscheidender dürfte auf der Unterseite die Marke von 11.870/11.860 Punkte sein. Das sind die Monatstiefs vom September 2018 und August 2017. Eigentlich schien der deutsche Leitindex diesen Bereich mit dem Kurssprung der vergangenen Woche verlassen zu haben. Doch am Montag erfolgte der Rückschlag. „Ein Abgleiten unter diese Bastion dürfte die Aufwärtsreaktion der letzten Monate mit einem dicken Fragezeichen versehen“, meinen die technischen Analysten der Düsseldorfer Bank HSBC. Dann würde wohl die Börsenampel wieder auf dunkelgelb springen.

Auf der oberen Seite würde erst ein Sprung über die vergangenen beiden Wochenhochs von 12.310 bzw. 12.319 Punkten den Weg für ein neues Jahreshoch frei machen. Das bisherige Jahreshoch liegt bei 12.445 Zählern.

Analystencheck: DZ Bank hebt fairen Wert für Südzucker

Die DZ Bank hat den fairen Wert für Südzucker von 10,50 auf 12,25 Euro angehoben, die Einstufung aber auf „Verkaufen“ belassen. Nach Abschluss des äußerst unerfreulichen Geschäftsjahres 2018/19 habe der Zuckerproduzent zumindest im ersten Halbjahr 2019/20 noch ein ganz hartes (Zucker-)Brot zu kauen, schrieb Analyst Axel Herlinghaus in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Schrittweise Besserung dürfte ab dem zweiten Halbjahr 2019/20 einsetzen. Angesichts einiger noch bestehender Fragezeichen sei es noch zu früh, die sich objektiv abzeichnenden Verbesserungen am Zuckermarkt schon als nachhaltige Trendwende zu adeln.

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