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Dax schließt nach turbulentem Handelstag nur leicht im Minus – Deutsche-Bank-Aktie nähert sich dem Rekordtief

Neue Entwicklungen im Handelsstreit und Rezessionsfurcht lasten auf dem Dax. Anleger sind extrem verunsichert. Banktitel sind besonders unter Druck.

Trotz des starken Wochenstarts bleibt die Situation an den Börsen angespannt. Foto: dpa
Trotz des starken Wochenstarts bleibt die Situation an den Börsen angespannt. Foto: dpa

Es war ein turbulenter Handelstag, den der deutsche Leitindex mit einem Minus von 0,7 Prozent und 11.412 Punkten beendete. Zwischen dem Tagestief und dem -hoch lagen 264 Punkte. Als der Dax im Mittagshandel mit 11.266 Punkten den tiefsten Stand seit Ende Februar erreichte, betrug das Minus innerhalb von nur zwei Tagen fast 500 Zähler. Doch dann traten wieder Käufer in Aktion und trieben die Frankfurter Benchmark wieder knapp 150 Punkte nach oben.

Die ungewisse Entwicklung im Handelsstreit und Konjunktursorgen verunsichern Anleger zutiefst. Schon am Vortag hatte das dem Dax ein Minus von über zwei Prozent beschert. Dennoch: Im Vergleich zum Jahresbeginn liegt der Dax fast neun Prozent im Plus.

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Als Ursache für die erneute Schwäche des deutschen Leitindex verweisen Börsianer auf wieder schärfere Töne im US-chinesischen Handelsstreit: Die chinesische Regierung hat am Donnerstag angesichts der geplanten US-Zölle mit Gegenmaßnahmen gedroht. Die Politik der USA verstoße gegen die gemeinsam vereinbarte Linie, erklärte das Finanzministerium in Peking. Damit sei der richtige Weg zur Beilegung der Streitigkeiten verlassen worden. Die Nachricht sorgte an der Börse für einen weiteren negativen Impuls.

Für Analyst Milan Cutkovic von AxiTrader ist eine Marktstabilisierung vorerst nicht in Sicht: „Der deutsche Aktienmarkt bleibt angeschlagen, mit dem gestrigen Rutsch hat sich die Situation noch einmal verschärft.“

Erstmals seit der Finanzkrise sind in den USA die Renditen zweijähriger Bonds über die Renditen zehnjähriger Bonds gestiegen. Diese Inversion der Zinskurve gilt als starkes Rezessionssignal, das in der Vergangenheit stets vor einem konjunkturellen Einbruch zu beobachten war. Dazu kommen schwache Konjunkturindikatoren wie der des Münchner Ifo-Instituts sowie die im zweiten Quartal gesunkene Wirtschaftsleistung Deutschlands. Konjunktursensible Aktien leiden besonders, im TecDax lag der Abschlag zum Handelsende bei zwei Prozent.

Anleger setzen verstärkt auf langfristige und als sicher geltende Anlagen, was die Kurse erhöht und die Rendite drückt. Der Run auf lang laufende Staatsanleihen wirkt sich auch auf die 30-jährigen US-Bonds aus. Die Rendite der Treasuries fiel erstmals unter die Marke von zwei Prozent.

Der Fokus galt am Donnerstag erneut den Bilanzen der Unternehmen. Der Dünger- und Salzkonzern verbucht im zweiten Quartal ein Umsatzplus von acht Prozent. Der Internet-Konzern United Internet senkt seine Prognose für das Geschäftsjahr 2019 aufgrund von Problemen im Hardware-Geschäft. Demnach soll der Gesamtumsatz um zwei statt vier Prozent steigen. Auch die Tochter 1 & 1 Drillisch senkt die Prognose.

Einzelwerte im Fokus:

Thyssen-Krupp: Der Stahl- und Industriekonzern gehört zu den größten Verlierern dieser Woche und stand auch am Freitag unter Druck. Letztendlich betrug das Minus 2,2 Prozent. Die Aktie notiert auf dem tiefsten Stand seit 16 Jahren. Die Ratingagentur Moody's hat den Konzern auf Ba3 von Ba2 herabgestuft und dies mit den schwachen Quartalszahlen begründet. Damit liegt der Konzern noch tiefer im Ramschbereich.

1 & 1 Drillisch: Nach der gesenkten Prognose für 2019 und der Erwartung eines geringeren Gewinnplus' lagen die Aktien von 1 & 1 Drillisch mit einem Minus von 11,9 Prozent am Ende des MDax. Die United-Internet-Papiere gaben 6,3 Prozent nach.

K+S: Auf der anderen Seite zählten K+S zu den größten Gewinnern im MDax. Das Gewinnplus ließ die Aktie des Konzerns zunächst um 4,5, zuletzt nur noch um rund ein Prozent steigen.

Deutsche Bank: Im allgemeinen Marktumfeld geraten Banktitel besonders unter Druck, da die Inversion der Zinskurve ihre Zinsmarge senkt. Die Aktien der Deutschen Bank gehörten auch am Donnerstag zu den Verlierern und fielen auf 5,88 Euro, minus 2,7 Prozent. Das Rekordtief liegt bei 5,80 Euro.

SGL: Der Vorstandschef des Kohlefaserspezialisten schmeißt hin. Jürgen Kohler gibt eine überraschende Gewinnwarnung bekannt und räumt infolgedessen sein Amt. Erst Anfang August hatte der Konzern seinen Jahresausblick bestätigt. Die Aktie reagierte mit heftigen Verlusten von 29,5 Prozent.

Leoni: Der steile Sinkflug der Leoni-Aktien ging am Donnerstag mit minus 2,9 Prozent weiter. Der Autozulieferer hat im zweiten Quartal einen Millionenverlust verbucht, wie er am Mittwoch mitteilte.

Aegon: Die niedrigen Zinsen machen dem niederländischen Versicherer Aegon zu schaffen. Die Kapitalausstattung verschlechterte sich im zweiten Quartal stärker als erwartet. Die Experten der US-Bank JP Morgan sprachen von einer Enttäuschung. Die Aktien brachen am Donnerstag zeitweise um mehr als acht Prozent ein und waren mit 3,43 Euro so billig wie seit fast drei Jahren nicht mehr.

Analystencheck: Deutsche Wohnen

Die Fachleute bei Independent Research haben ihre Anlageempfehlung „halten“ für die Aktie der Deutsche Wohnen bestätigt, gleichzeitig aber das Kursziel leicht gesenkt auf nun 35,50 von 37 Euro. Die Folge des Berliner Mietendeckens, der ab 2020 für fünf Jahre anstehe, sei nach den Kursrückgängen seit Bekanntgabe nunmehr im Aktienkurs berücksichtigt, heißt es in der Analyse.

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ARCHIV - 28.12.2018, Hessen, Frankfurt/Main: Das Wort
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