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Dax kletterte heute auf ein neues Jahreshoch – Zalando 11 Prozent im Plus

Der wichtigste deutsche Aktienindex ist am Dienstag auf den höchsten Wert seit Oktober gestiegen. Experten erwarten, dass sich diese Erfolgsserie fortsetzen wird.

Seitdem der Dax die 12.000-Punkte-Marke zurückerobert hat, scheint er richtig in Schwung gekommen zu sein: Am Dienstag kletterte der Dax auf bis zu 12.116 Punkte - und damit seinen höchsten Stand seit Oktober 2018. Er schloss bei 12.101 Punkten, immer noch rund 0,7 Prozent im Plus.

Einige Experten gehen davon aus, dass nun der Grundstein für einen weiteren Aufwärtstrend im Dax gelegt ist. „Die Chancen stehen gut, dass die aktuellen Kursniveaus nachhaltig verteidigt werden können“, sagte Investmentstratege Thomas Metzger vom Bankhaus Bauer. Seit Jahresanfang hat der Dax knapp 14 Prozent zugelegt - sogar einen Tick mehr als der US-Leitindex Dow Jones, der als Triebfeder für die europäischen Börsen gilt.

Auch der EuroStoxx 50 erklomm ein Achteinhalb-Monatshoch und schloss bei 3465 Punkten über 0,4 Prozent höher. Der MDax konnte rund 0,8 Prozent auf 25.781 Zähler zulegen. Der Index der Technologiebörse TecDax gewann 0,9 Prozent.

„Das Umfeld für den Aktienmarkt ist günstig, denn die Risikobereitschaft nimmt mit der Fristverlängerung beim Brexit und positiven Signalen vonseiten der Handelsgespräche zwischen den USA und China zu“, sagte Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Helaba.

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Was außerdem für weiter steigende Kurse spricht: Viele Privatanleger sind falsch positioniert. Sie haben viele Put-Hebelprodukte gekauft, um sich vor drohenden Kursverlusten abzusichern. Das zeigt das Euwax-Sentiment der Börse Stuttgart, das anhand realer Trades mit Hebelprodukten auf den Dax berechnet wird. Viele Privatanleger müssen nun den steigenden Kurse „hinterherlaufen“.

Und nicht nur hierzulande ging es bergauf. Überraschend starke Geschäftszahlen hoben die US-Börsen zu Eröffnung ins Plus. Der Dow-Jones-Index öffnete bei 26.522 Punkten rund ein halbes Prozent höher. Der breiter gefasste S & P 500 eröffnete 0,3 Prozent fester und auch der Index der Technologiebörse Nasdaq startete 0,3 Prozent stärker in den amerikanischen Handel.

Und dass es jüngst so gut lief, schlägt sich auch an anderer Stelle nieder: Der Volatilitätsindex VDax zeigt eine geringe Nervosität der Anleger. In dem „Angstbarometer“ wird die erwartete Dax-Schwankungsbreite angezeigt – je höher der Wert, desto höhere Kursausschläge erwarten institutionelle Investoren.

Berechnet wird der Index aus den von Profi-Anlegern gekauften Optionen an der Frankfurter Terminbörse Eurex. Der VDax liegt derzeit bei 12,42 Stellen und ist damit auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2018. Während der Finanzkrise 2008 lag der Wert bei 83,23 Punkten.

Im Fokus stehen derzeit Gold-Investments. Zwar investieren nach wie vor viele Deutsche in das Edelmetall: Privatleute in Deutschland besitzen eine die Rekordmenge von 8919 Tonnen Gold. Das Investment ist jedoch umstritten. Der Preis des Edelmetalls sank zuletzt auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Das könnte auch an der guten Stimmung an der Börse liegen - denn wenn sich Investments in Aktien wieder mehr lohnen, ziehen sich Anleger zum Teil aus vermeintlich sichereren Anlagen wie Gold zurück.

Blick auf die Einzelwerte

Daimler: Der Autohersteller fiel erneut wegen Vorwürfen im Dieselskandal auf. Daimler soll in einem Modell von Mercedes-Benz eine unzulässige Abschalteinrichtung eingebaut haben – der Titel des Autokonzerns ließen sich davon nicht beeindrucken. Sie gewannen im Tagesverlauf etwas mehr als ein Prozent.

Lufthansa: Die Lufthansa zollt hohen Treibstoffkosten und dem starken Konkurrenzkampf in der europäischen Luftfahrt Tribut. Mit einem kräftigen Verlust im operativen Geschäft startete die Airline in das neue Jahr und verschreckte damit die Anleger. Der Aktienkurs sackte zeitweise um bis zu fünf Prozent ab, auch die Papiere der Rivalen Air France-KLM, Easyjet und Ryanair lagen temporär deutlich im Minus. Im Tagesverlauf erholte sich die Aktie allerdings wieder. Sie schloss ein Prozent höher als am Vortag.

Zalando: Der im Nebenwerteindex MDax notierte Online-Händler schrieb im ersten Quartal unerwartet schwarze Zahlen – Analysten hatten mit einem Verlust von zehn Millionen Euro gerechnet. Die Papiere von Zalando schossen in die Höhe und schlossen 11 Prozent stärker.

Johnson & Johnson: Der Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson hat im Auftaktquartal weniger verdient: Das Nettoergebnis sank um 14,2 Prozent. Trotzdem gab es ein leichtes Umsatzplus. Der Titel von Johnson & Johnson im Dow Jones legten daraufhin etwa 2,5 Prozent zu.

Wirecard: In den Ermittlungen wegen möglicher Kursmanipulation von Wirecard-Aktien konkretisiert sich der Verdacht der Finanzaufsicht. In dem bereits laufenden Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft München habe die Bafin Anzeige erstattet, bestätigte eine Sprecherin der Aufsichtsbehörde. Die Staatsanwaltschaft geht der Frage nach, ob durch Medienberichte über angebliche Unregelmäßigkeiten bei Wirecard der Aktienkurs bewusst beeinflusst wurde. Die Papiere des Dax-Neulings reagierten allerdings nicht nennenswert auf diese Nachricht. Sie schlossen 2,9 Prozent im Plus - hatten aber schon vor dem Bekanntwerden der Bafin-Ermittlungen gewonnen.

Nexi: Investoren kehren dem italienischen Zahlungsabwickler Nexi beim Börsengang den Rücken. Die Aktien gaben am Dienstag an ihrem ersten Handelstag an der Mailänder Börse 6,5 Prozent auf 8,41 Euro nach. Mit einem Volumen von etwa zwei Milliarden Euro ist es der bislang größte Börsengang in Europa in diesem Jahr. Händler sprachen von einer vergleichsweise hohen Bewertung des Unternehmens, was Erwartungen auf stärkeres Wachstum in den kommenden Jahren schüre.

Was die Charttechnik sagt

Die Kaufsignale (neues Jahreshoch und 200-Tage-Linie überwunden) sind immer noch intakt. Ein Blick auf den langfristigen Chart zeigt: Fast immer stieg der Dax für eine längere Zeit weiter, wenn er die 200-Tage-Linie überwunden hatte. Der Durchschnitt notiert aktuell bei 11.690 Zählern mit noch minimal fallender Tendenz. In wenigen Handelstagen dürfte diese Linie wieder steigen.

Kurzfristig gilt: Bleibt der Leitindex oberhalb der Marke von 11.938 Zählern, die Anfang April erstmalig überwunden wurde, sollten Anleger für die kommenden Handelstage in Richtung 12.329 Zähler sowie 12.458 Punkte denken. Warum 11.938 Punkte so wichtig sind? Die Marke ist die 50-prozentige Korrekturmarke des Abwärtstrends seit dem Allzeithoch von 13.596 Zählern bis hin zum mehrjährigen Allzeittief von 10.279 Punkten Ende Dezember 2018.

Kurse oberhalb des bisherigen Jahreshochs von 12.034 Zählern haben die Charttechniker der Düsseldorfer Bank HSBC als Katalysator für eine Fortsetzung des jüngsten Aufwärtsimpulses definiert. „Besonders unter saisonalen Gesichtspunkten – Stichwort: Osterrally – dürfte eine solche Weichenstellung auf fruchtbaren Boden fallen. Dann rücke auch das Septemberhoch bei 12.458 Punkten wieder ins Blickfeld“, meinten die Experten bereits am gestrigen Montag.

Ähnlich wie während der sehr viel bekannteren Jahresend- oder Weihnachtsrally neigen die Aktienmärkte auch in der Woche vor Ostern zur Stärke. Begründen lässt sich der saisonale Rückenwind, im Sinne des Börsenaltmeisters André Kostolanys, mit der guten Stimmung aufgrund der Feiertage, die sich wiederum in steigenden Börsennotierungen niederschlägt. Allerdings hatte der Dax in den vergangenen beiden Jahren an Ostern eine Pause eingelegt.

Analystencheck

Die US-Bank JP Morgan hat die Einstufung für Allianz SE auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 222 Euro belassen. Auch nach den Kursgewinnen der vergangenen Monate seien die Aktien des Versicherers relativ günstig zu haben, schrieb Analyst Michael Huttner in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Die beständige Gewinnentwicklung sollte der Bewertung weiter Rückenwind verleihen.

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