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Dax-Rally zum Jahresschluss – Übernahmespekulationen bei Wirecard

Nach den deutlichen Verlusten des Vortages konnte der Dax noch eine Rally starten. Aber das Börsenjahr 2018 war insgesamt miserabel.

Der Dax hat ein extrem schlechtes Börsenjahr hingelegt und beendet 2018 mit einem Minus von 18,26 Prozent auf 10.559 Zählern. Zum Jahresende 2017 stand der deutsche Leitindex noch bei 12.917 Punkten. Allerdings konnte die Frankfurter Benchmark am heutigen Freitag noch eine Rally starten und beendete den letzten Handelstag des Jahres mit einem Plus von 1,7 Prozent.

Es waren die Technologiewerte, die den Dax nach oben schoben: Wirecard mit einem Plus von 4,3 Prozent und Infineon mit einem Wertzuwachs von 3,4 Prozent standen oben auf der Gewinnerliste beim Auswahlindex.

Bei dem Plus des Zahlungsdienstleisters Wirecard spielten Spekulationen um eine Übernahme eine Rolle. Händler verwiesen auf ein Handelsblatt-Interview mit dem früheren Aufsichtsratschef von Wirecard, Klaus Rehnig. Der Manager, der an dem Zahlungsdienstleister beteiligt ist, sagte: „Ich rechne damit, dass bald ein internationaler Konzern kommen wird und Wirecard kaufen will.“ Dann könnten Aktionäre mit einem Zuschlag auf den Börsenwert von bis zu 50 Prozent rechnen.

Die Aktien von Wirecard, der seit September dieses Jahres zu den 30 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands gehört, gewannen in diesem Jahr gut 40 Prozent an Wert. Die gerade einmal 19 Jahre alte Firma ist mit einer Marktkapitalisierung von 15,6 Milliarden Euro rund zwei Milliarden Euro mehr wert als die Deutsche Bank. Der Zahlungsabwickler aus der Nähe von München profitiert davon, dass immer mehr Menschen im Internet einkaufen oder an der Supermarkt-Kasse mit dem Smartphone bezahlen.

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Am Vortag war es für den deutschen Leitindex nach einer fünftägigen Pause weiter bergab gegangen: Er hatte zwischenzeitlich mit 10.279 Zählern einen Tiefstand seit November 2016 erreicht und 2,4 Prozent im Minus bei 10.381 Zählern geschlossen. Sämtliche Dax-Titel schlossen bei einem niedrigeren Kurs als am Tag zuvor. Die Aktie der Deutschen Bank erreichte ein neues historisches Tief bei einem Kurs von 6,68 Euro.

Am letzten Handelstag des Jahres endete der Xetra-Handel schon um 14.00 Uhr. Normalerweise wird bis 17.30 Uhr gehandelt.

Die Bilanz des Jahres 2018 fällt schlecht aus. Erstmals seit sieben Jahren geht der deutsche Leitindex mit einem Kursminus aus dem Jahr. Der Dax hat seit Januar rund 20 Prozent verloren, seit seinem letzten Höchststand noch mehr. Damit ist er nach klassischer Definition in einem Bärenmarkt. Dieser gilt als erreicht, wenn der Index mehr als 20 Prozent verloren hat. Die einzige Hoffnung für Anleger: Bärenmärkte dauern nicht so lange wie Bullenmärkte. Das zeigt eine Handelsblatt-Analyse.

Doch solch eine Marktphase hat auch seine spezifischen Eigenheiten. „Die stärksten Rallys werden in Bärenmärkten verzeichnet und sind teilweise sogar charakteristisch für diese“, erläutert Konstantin Oldenburger, Marktanalyst des Brokers CMC Markets.

Blick auf Einzelwerte

Deutsche Bank: Die Aktie der Deutschen Bank hatte am Donnerstag ein neues historisches Tief bei einem Kurs von 6,68 Euro erreicht. Mit einem Abschlag von 57 Prozent hat die Deutsche Bank im Gesamtjahr so viel verloren wie keine andere Aktie im Dax. Am letzten Handelstag des Jahres ging die Aktie mit einem Plus von 3,2 Prozent aus dem Handel.

Commerzbank: Auch mit der anderen Bankaktie geht es aufwärts: Die Commerzbank lag zum Schluss 4,4 Prozent im Plus. Allerdings hat das Papier in diesem Monat bereits 30 Prozent an Wert verloren. Und mit einem aktuellen Kurs von 5,78 ist der Titel nicht weit entfernt vom bisherigen Rekordtief, das Ende 2016 mit 5,15 erreicht wurde.

Fresenius Medical Care: Trotz der heutigen Rally gibt es auch Verlierer im Dax, die Aktie des Dialysekonzerns weist ein Minus von 0,7 Prozent auf. Für FMC war es ein miserables Börsenjahr mit einem Minus von 35 Prozent seit Jahresanfang.

Deutsche Post: Nach dem Gewinneinbruch im Paketgeschäft dreht die Deutsche Post an der Preisschraube. Für den Inlands-Versand von Paketen mit einem Gewicht von bis fünf Kilogramm werden ab Januar 7,49 Euro und damit 50 Cent mehr fällig. Dies gelte für Sendungen, die in einer Filiale frankiert würden. Online frankierte Pakete bis fünf Kilo kosteten dagegen weiterhin 5,99 Euro Zuletzt hatte die Post 2014 die Preise für Pakete bis fünf Kilo angehoben. Die Aktie des Bonner Logistikkonzerns lag 0,8 Prozent im Plus.

Was die Charttechnik sagt

Seit Jahresbeginn befindet sich der Dax in einem mittelfristigen Abwärtstrend, der sich zuletzt Anfang Dezember verschärfte. Am gestrigen Donnerstag gab es ein neues Zweijahrestief mit 10.279 Punkten. „Angesichts der auf allen Zeitebenen vorherrschenden Abwärtstrends sind die Risiken deutlich höher zu gewichten“, schrieben die Helaba-Experten bereits vergangene Woche.

Nach Meinung der UBS-Analysten bleiben die Bären unterhalb von 10.550 Punkten noch im Vorteil. Doch diese Marke hat der Leitindex heute bereits überwunden und schloss knapp darüber. Aber erst oberhalb von 10.850 Punkten wäre der Abverkauf gestoppt und eine starke Erholung wahrscheinlich. Weitere Hoffnung auf bessere Zeiten gibt es erst, wenn der Dax die Marke von 11.000 Zähler überwindet – und davon ist der Index noch deutlich entfernt. Bei 11.051 Punkten lag das Tief des vergangenen Oktobers, bei 11.009 das November-Tief dieses Jahres.

Sollte der Index wieder deutlich unter 10.550 Zähler rutschen, müssen Anleger mit einem Rücksetzer auf 10.300 Punkte rechnen, darunter könnte der Dax auf bis zu 10.175 Punkte fallen.

Blick auf die Märkte in den USA und Asien

In den USA setzte sich an den Börsen das heftige Auf und Ab der vergangenen Handelstage fort. Im Donnerstagshandel fiel der Dow Jones zwischenzeitlich um fast drei Prozent, erst in der letzten Stunde vor Handelsschluss setzte an den US-Börsen eine Aufholjagd ein. Schließlich schloss der Index mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 23.137 Zählern.

Der S & P 500 legte um 0,86 Prozent auf 2.488 Punkte zu, das war für den Index die stärkste Umkehrung innerhalb eines Handelstags seit acht Jahren. Der Nasdaq-Composite stieg 0,38 Prozent auf 6.579 Zähler. Nach den deutlichen Kursabschlägen vor Weihnachten dürfte es nun zu einer Bodenbildung kommen, sagte ein Anleger.

Asiens Leitbörse in Tokio hat das Handelsjahr mit Verlusten abgeschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte fiel am Freitag in Folge von Gewinnmitnahmen um 62,85 Punkte oder 0,31 Prozent im Vergleich zum Vortag und beendete das Jahr beim Stand von 20.014,77 Punkten. Am Vortag hatte der Index noch kräftig um 750,56 Punkte zugelegt und sich damit von zuvor heftigen Verlusten wieder erholt. Auch bezogen auf das Gesamtjahr verzeichnete der Nikkei ein Minus, und zwar von 2750,17 Punkten oder 12,08 Prozent.

Analystencheck: JP Morgan hält Vinci-Aktie auf „buy“

Die US-Bank JP Morgan hat die Einstufung für den Bau- und Infrastrukturkonzern Vinci nach der Übernahme der Mehrheit an dem britischen Flughafen London Gatwick auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 98 Euro belassen. Der Deal sei positiv, schrieb Analystin Elodie Rall in einer ersten Reaktion am Donnerstag. Vinci stelle sich damit breiter auf. Zudem passe Gatwick wegen weltweit mehr als 40 betriebener Flughäfen strategisch zu Vinci.

Mit Agenturmaterial.
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