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Dax erholt sich – Deutsche-Bank-Aktie nach Rekordtief größter Tagesgewinner

Eine eher triste Börsenwoche fand noch einen versöhnlichen Ausklang. Schnäppchenjäger kauften vor allem Deutsche-Bank- und Lufthansa-Aktien.

Auf Wochensicht hat der deutsche Leitindex deutlich verloren. Foto: dpa
Auf Wochensicht hat der deutsche Leitindex deutlich verloren. Foto: dpa

Der Dax hat sich am Freitag erholt. Zum Handelsschluss lag der deutsche Leitindex 1,3 Prozent im Plus bei 11.562 Punkten. Von den 30 Dax-Werten gingen alle Titel mit einem Pluszeichen aus dem Handel.

Auf Wochensicht steht für den deutschen Leitindex aber ein Minus von 1,1 Prozent zu Buche. Es ist damit die dritte Verlustwoche in Serie.

Am Donnerstag hatte die Frankfurter Benchmark nach einem turbulenten Handelstag mit mehreren Richtungswechseln 0,7 Prozent im Minus geschlossen. Nach den beiden turbulenten Handelstagen am Mittwoch und Donnerstag, als der Leitindex sich in einer großen Spanne von 300 und 264 Zählern bewegte, gelang am heutigen Freitag eine Stabilisierung.

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Wie an jedem dritten Freitag eines Monats war heute kleiner Verfallstermin an den Terminmärkten, der aber wenig Einfluss auf den heutigen Handel hatte. An dem Tag verfallen an den Terminbörsen Optionen auf Aktien und Indizes. Im Gegensatz zum großen Verfallstag (Hexensabbat) sind am kleinen Futures/Terminkontrakte nicht betroffen.

Im Gesamtbild bereitet Anlegern vor allem der Handelsstreit zwischen China und den USA sowie der Ausblick auf die Weltwirtschaft Sorgen. „Die Anleger bleiben hin- und hergerissen zwischen den Hoffnungen auf eine Annäherung zwischen den USA und China im Handelsstreit einerseits und der Furcht vor einer kommenden Rezession andererseits“, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst vom Brokerhaus AxiTrader.

Im Handelsstreit sind die Signale widersprüchlich: US-Präsident Donald Trump geht nach eigenen Angaben von einer baldigen Beilegung des Handelskonflikts mit China aus. China hatte jedoch erst am Donnerstag mit Gegenmaßnahmen im Fall neuer US-Zölle gedroht. Mit Blick auf die Konjunktur schockte die US-Zinskurve am Mittwoch die Anleger. Zum ersten Mal seit der Finanzkrise brachten zweijährige US-Staatsanleihen vorübergehend mehr Rendite ein als zehnjährige Papiere. Dieses Phänomen wird als inverse Zinskurve bezeichnet und gilt als Frühindikator für eine Rezession.

Darüber hinaus zehren der drohende Chaos-Brexit, die Regierungskrise in Italien, die Unruhen in Hongkong und die Börsenturbulenzen in Argentinien weiter an den Nerven der Anleger.

Der wachsende Widerstand gegen den Brexit-Kurs des britischen Premierministers Boris Johnson verhilft dem Pfund zu Gewinnen. Die Währung verteuerte sich am Freitag um 0,7 Prozent und kostete mit 1,2163 Dollar sogar 1,1 Prozent mehr als vor einer Woche. Zum Euro schaffte das Pfund sogar ein Plus von einem Prozent, das ist so viel wie seit fast sechs Monaten nicht mehr.

Vor diesem Hintergrund erwartet die Mehrheit der Analysten derzeit keine steigenden Kurse. Dennoch gibt es durchaus Gründe, die mittelfristig Hoffnung machen – etwa wenn sich die USA und China auf eine Lösung im Handelsstreit einigen können.

Nach Ansicht der DWS haben weder die US-Regierung noch die Führung in Peking ein Interesse daran, die Welt in eine Rezession zu stürzen. Zudem würde US-Präsident Donald Trump vor der Präsidentschaftswahl im nächsten Jahr eine große Baustelle schließen. Als ein Zeichen in diese Richtung werteten einige Beobachter bereits, dass Trump zum Beginn der Woche einige Zölle auf Chinas Waren aussetzte.

Außerdem könnten die Rezessionsängste auch die Notenbank zum Handeln animieren: EZB-Ratsmitglied Olli Rehn forderte jetzt, die Notenbank solle auf ihrer nächsten Sitzung kommenden September mit einem „wirksamen und umfassenden“ Paket aufwarten.

Die US-Notenbank Fed könnte hingegen ihre Leitzinsen deutlich senken. Im Gegensatz zur Europäischen Zentralbank hat sie noch Spielraum: Anfang August gab Notenbankchef Jerome Powell bereits eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf die Spanne von 2 bis 2,25 Prozent bekannt.

Zudem zeigt die Historie, das auch ein invertierte Zinskurve am Aktienmarkt kein Grund zur Panik sind. Denn bei den vergangenen neun US-Rezessionen lagen zwischen der Inversion der Zinskurve und dem Beginn der Rezession durchschnittlich 21 Monate. In diesem Zeitraum stieg der S & P 500 seit 1980 durchschnittlich um 13 Prozent, wie Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, errechnet hat.

Blick auf die Einzelwerte

Deutsche Bank: Die Aktie kämpfte sich von ihrem frisch markierten Rekordtief von 5,77 Euro (bisher 5,80 Euro, erreicht im Juni 2019) an die Dax-Spitze. Die Aktien legen 4,6 Prozent auf 6,16 Euro zu.

Bayer: Für die Titel von Bayer ging es rund 2,6 Prozent hoch. Die US-Behörden haben grünes Licht für ein Phosphat-Projekt des Agrarchemiekonzerns im Bundesstaat Idaho gegeben, zudem empfahlen die Analysten der Bank of America Bayer zum Kauf. Die Analysten haben ihre Einschätzung für die Papiere auf „Buy“ von „Neutral“ angehoben und erhöhten das Preisziel auf 85 von 70 Euro.

Wirecard: Für den Zahlungsanbieter ging es 3,1 Prozent aufwärts. Wirecard hatte am Morgen von einem starken Neukundenanstieg bei der Authentifizierung fürs Online-Shopping und -Banking berichtet, das Unternehmen erwartet zusätzlich einen Anstieg um 15 Prozent im August im Vergleich zum Juli.

Infineon: Die Aktien des Chipkonzerns legten zwei Prozent zu. Sie profitierten von den Geschäftszahlen der US-Rivalen Nvidia und Applied Materials, die besser ausgefallen waren als erwartet.

Lufthansa: Einen ähnlichen Kursverlauf wie die Deutsche-Bank-Aktie hatte das Papier der Kranich-Airline. Zunächst setzten die Aktien der Lufthansa ihren Abwärtstrend mit einem Minus von 0,7 Prozent fort. Zum Handelsschluss lagen sie aber zwei Prozent im Plus.

Fielmann: Eine Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC ließ die Fielmann-Aktien um 2,8 Prozent steigen. Die langfristigen Wachstumsaussichten der Optikerkette seien intakt, versicherte Analyst Paul Rossington. Zudem verwies er darauf, dass die Fielmann-Aktie seit ihrem Jahreshoch Mitte Juli um rund 15 Prozent nachgegeben habe und damit wieder einiges an Kurspotenzial habe.

Was die Charttechnik sagt

Der deutsche Leitindex nähert sich seinen Tiefständen des Monats Februar. Mittelfristig im Fokus steht die Marke zwischen 11.200 und 11.00 Zählern. Bei rund 11.000 Punkten verläuft die durch Tiefs der Jahre 2001 und 2018 definierte Aufwärtstrendlinie. „Alles in allem besteht auch wegen des mittelfristig inzwischen recht stark überverkauften Marktzustands keine schlechte Chance auf eine Bodenbildung spätestens um 11.000/11.200 Zähler“, meinen die technischen Analysten der Düsseldorfer HSBC.

Kurzfristig steht das gestrige Tief von 11.266 Zählern im Fokus. Sollte die Marke halten, wäre ein Anstieg über 11.530 hinaus als erstes Wendeindiz.

Analystencheck: LBBW empfiehlt Versicherer W & W

Die Aktie des Versicherers W & W wird von Werner Schirmer, Analyst der LBBW, angesichts der „sehr erfreulichen“ Halbjahresergebnisse zum Kauf empfohlen. Das Kursziel bleibt mit 23 Euro bestehen. Jedoch hat das Management den Ausblick auf das Gesamtjahr angesichts des teilweisen Einmalcharakters der Zahlen unverändert gelassen. Die LBBW hebt das attraktive Kundenprofil und die gute Diversifikation der Geschäftsfelder positiv hervor.

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