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Dax startet mit viel Schwung in den Mai

Beflügelt von einem weiter nachgebenden Eurokurs ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch mit einem kräftigen Gewinnplus in den Monat Mai gestartet. Ein schwächerer Euro kann exportorientierten deutschen Unternehmen den Warenabsatz in Ländern außerhalb der Eurozone erleichtern.

Der Dax gewann 1,51 Prozent auf 12.802 Punkte und schloss damit auf dem höchsten Stand seit Anfang Februar. Der MDax beendete den Handel mit einem Plus von 1,34 Prozent bei 26.313 Punkten. Für das Technologiewerte-Barometer TecDax ging es um 2,59 Prozent auf 2.693 Punkte nach oben.

Das Thema Handelsstreit hakte die Börse nach dem Aufschub von US-Zöllen auf Stahl und Aluminium aus der EU zunächst einmal ab. Die Hängepartie im Handelsstreit zwischen den USA und der Europäischen Union geht zwar weiter; Donald Trump hat die Ausnahmeregelung, mit der die EU von den Schutzzöllen befreit wird, nur um einen weiteren Monat bis zum 1. Juni verlängert. Für Dax-Anleger bleibt damit ein Unsicherheitsfaktor bestehen – an ihn haben sie sich jedoch offenbar bereits gewöhnt.

Stabilisierend auf das Börsengeschehen in Frankfurt wirkte sich wohl auch der schwache Euro-Kurs aus: Die Gemeinschaftswährung war am Dienstag unter die Marke von 1,20 Dollar gesackt und konnte sich am Mittwochmorgen nur leicht erholen.

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Ihre Aufmerksamkeit richten Anleger am Mittwochabend unter anderem auf die US-Notenbank. Die Fed wird am Abend um 19 Uhr deutscher Zeit die Ergebnisse ihrer geldpolitischen Beratungen bekanntgeben. Eine sofortige Anhebung des Schlüsselsatzes gilt an der Börse als ausgeschlossen.

Allerdings könnten die Notenbanker für die kommenden Monate drei statt bislang zwei weitere Schritte signalisieren, betonte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen.

Rückschlüsse auf die US-Geldpolitik erhofften sich Investoren außerdem von den Daten der privaten Arbeitsagentur ADP, die einen Vorgeschmack auf die offiziellen Zahlen am Freitag liefern. Von Reuters befragte Analysten rechnen für April mit 200.000 neu geschaffenen Stellen in den USA.

Darüber hinaus setzt sich die Bilanzsaison fort – eine Vielzahl von Unternehmen legt an diesem Mittwoch Quartalszahlen vor.

Unter den Einzelwerten im Dax stachen die Aktien von Infineon mit plus 2,7 Prozent positiv hervor und machten damit ihre seit Ende April erlittenen Verluste wieder wett.

Im TecDax gewannen die Chipwerte Dialog Semiconductor und Aixtron jeweils rund 7 Prozent hinzu. Die Branche profitierte von den besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen des iPhone-Herstellers Apple.

Die im Fall einer Fusion mit Praxair zum Umtausch vorgesehenen Papiere des Herstellers von Industriegasen, Linde, legten um 2,3 Prozent zu. Der Zusammenschluss der beiden Konzerne rückt zusehends näher. Am Freitag war eine weitere kleine, aber wichtige regulatorische Hürde genommen worden: Der für die Prüfung ausländischer Investitionen in den USA zuständige Ausschuss CFIUS hat keine Einwände.

Im SDax legte der Motorenbauer Deutz seine Zahlen zum ersten Quartal vor, was den Papieren ein Plus von 1,2 Prozent bescherte.

Leicht abwärts ging es für den MDax-Wert Hugo Boss. Der Modekonzern steigerte seine Erlöse in lokaler Währung im ersten Quartal um fünf Prozent. Währungseffekte ließen den Umsatz allerdings bei 650 Millionen Euro stagnieren. Das Ebitda vor Sondereffekten kletterte um ein Prozent auf 99 Millionen Euro. Hugo-Boss-Chef Mark Langer rechnet erst ab 2019 wieder mit mehr Schwung. Die Aktie gab um bis zu 0,5 Prozent nach, stabilisierte sich im Lauf des Vormittags aber wieder.

Im Fokus steht zudem die Automobilbranche. Die deutschen Autobauer haben im April in den USA gegen den Trend mehr Autos verkauft. Während der Absatz bei Rivalen wie Ford und Toyota rückläufig war, konnte etwa Volkswagen 4,5 Prozent mehr Autos an die Kunden bringen als vor einem Jahr. Audi schlug gut zwei Prozent mehr Fahrzeuge los. Bei Porsche belief sich das Plus auf 0,7 Prozent. Mercedes-Benz setzte ein Prozent mehr ab. BMW konnte ein Plus von 4,2 Prozent verbuchen.

Entsprechend positiv entwickelten sich die Aktienkurse. VW gehörte mit einem Plus von 2,5 Prozent zu den großen Gewinnern im Dax. Titel von BMW und Daimler legten jeweils um gut ein Prozent zu.

Im Blick behielten Aktionäre zudem den Aktienkurs von Deutsche Telekom. Nach der Ankündigung der Fusion der US-Mobiltochter mit dem US-Mobilfunkunternehmen Sprint hatte die Aktie am Montag leicht verloren. Der Trend setzte sich am Mittwoch fort. Mit einem Minus von bis zu knapp einem Prozent kurz nach Börseneröffnung führte das Bonner Unternehmen zeitweise die Liste der Dax-Verlierer an. Im Lauf des Vormittags drehten die Titel jedoch ins Plus.

Am Dienstag hatte T-Mobile US Quartalszahlen vorgelegt: Der Umsatz stieg, die Gewinne sanken im Vergleich zum Vorjahr. Weil die Erwartungen der US-Analysen positiv übertroffen wurden, legte die Aktie im nachbörslichen US-Handel dennoch um zwei Prozent zu.

Ein Umsatzplus beflügelt Inmarsat. Die Aktien des Satelliten-Betreibers stiegen am Mittwoch zeitweise um mehr als elf Prozent und steuerten auf den größten Tagesgewinn seit fast zehn Jahren zu. In ihrem Windschatten legten die Papiere der Konkurrenten Eutelsat und SES bis zu 4,7 Prozent zu. Dank der wachsenden Nachfrage von Internet-Zugängen in Flugzeugen stiegen die Quartalserlöse den Angaben zufolge um fünf Prozent auf 345,4 Millionen Dollar. Der Gewinn ging allerdings um 4,5 Prozent auf 174,9 Millionen Dollar zurück. Inmarsat begründete dies mit geringeren Staatsaufträgen. Das Unternehmen bietet Satelliten-Kommunikation für Schiffe, Flugzeuge und Regierungen an.

Nach der überraschend starken Ausweitung des Verlustes haben die die Anleger am Mittwoch Diebold Nixdorf aus ihren Depots geworfen. Die Aktien des deutsch-amerikanischen Geldautomatenherstellers fielen im vorbörslichen US-Handel um rund fünf Prozent, auf Xetra stürzen sie um fast zwölf Prozent auf 11,87 Euro ab. Der Verlust je Aktie war im ersten Quartal mit 0,94 Dollar höher als mit 1,16 Dollar erwartet ausgefallen.

Die 2016 eingeleitete Übernahme von Wincor Nixdorf durch den US-Rivalen Diebold verlief holprig. Die beiden Unternehmen hatte mit der Fusion auf den Umbruch in ihrer Branche reagiert. In Ländern wie den USA oder Schweden spielt Bargeld eine immer geringere Rolle, so dass sich die Hersteller nach anderen Erlösquellen, etwa als Software- und Dienstleistungs-Anbieter, umsehen müssen. Die Aktien haben in Frankfurt und New York in den vergangenen zwölf Monaten fast 50 Prozent verloren.

Der Nikkei-Index verlor am Mittwoch 0,2 Prozent auf 22.472,78 Punkte. An der Börse Schanghai wuchs vor den Gesprächen zwischen China und den USA zur Beilegung des Handelsstreits die Nervosität. Der Leitindex büßte 0,5 Prozent ein. Der chinesische Shanghai Composite fiel um 0,2 Prozent auf 3.075 Punkte.

An der Wall Street gaben die US-Indizes im Vergleich zum Börsenschluss in Deutschland am Montag deutlich nach. Der Dow Jones beendete die Sitzung am Dienstag 0,3 Prozent tiefer, während der Nasdaq 0,9 Prozent gewann. Der S & P500 stieg um 0,3 Prozent.