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Dax schließt tiefer, beendet den November aber im Plus

Der Leitindex büßt zum Ende der Woche Punkte ein, beendet den November aber mit einem Plus von 2,9 Prozent. Das Rekordhoch von 13.596 Punkten bleibt in Reichweite.

Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa
Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa

Am „Black Friday“, dem umsatzstärksten Tag des US-Einzelhandels, schloss der Dax nach einer Berg- und Talfahrt leicht im Minus bei 13.236 Zählern. Am gestrigen Donnerstag ging das Börsenbarometer 0,3 Prozent tiefer bei 13.245 Punkten aus dem Handel.

Längerfristig konnte der Index aber ein Plus verbuchen. Unter dem Strich konnte der Dax den dritten Monat in Folge im Plus im Plus beenden. Dieses Mal waren es rund 2,9 Prozent. Auf Wochensicht legte der Index um 0,6 Prozent zu.

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Die Handelsspanne der vergangenen Tage war bislang eher gering, ein Beleg für die aktuelle Konsolidierungsphase. Der gestrige Donnerstag war der bisherige Negativrekord mit einer Spanne von nur 45 Punkten zwischen Tageshoch und -tief.

Der Grund dafür war allerdings der gestrige US-Feiertag Thanksgiving, an dem jenseits des Atlantiks nicht gehandelt wurde. Am verkürzten Handelstag zum Wochenschluss notierten die Indizes an der Wall Street schwächer.

In dieser Woche gab es in New York aber drei Tage mit neuen Rekordhochs. Der Auswahlindex S & P 500 konnte in dieser Woche um knapp 1,2 Prozent zulegen. Für die Analysten von HSBC unterstützt die „US-Erntedank-Woche“ wie in vielen Jahren zuvor auch 2019 die Kurse in den USA.

Mit der Verabschiedung des sogenannten „Hongkong-Gesetzes“ dürften die US-chinesischen Handelsgespräche komplizierter werden. Doch die Sorgen am Markt, dass es kein Deal geben werde, hielt sowohl gestern als auch heute nicht lange an. Dennoch dürfte die Marktstimmung fragil bleiben. Schließlich hat China Vergeltungsmaßnahmen angekündigt, aber nicht gesagt welche.

Auf kurze Sicht könnte damit noch ein Rückschlag drohen„, meint Commerzbank-Analyst Thu Lan Nguyen. Bislang signalisieren aber beide Parteien, dass sie immer noch ein Abkommen wollen.

Von den US-Börsen kommen heute keine Impulse, gestern wurde wegen des Feiertags Thanksgiving nicht gehandelt. Und auch am heutigen Freitag wechseln nur bis 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit Aktien ihr Eigentümer, Anleihen bis 20 Uhr.

Da zudem viele US-Investoren die Gelegenheit für ein verlängertes Wochenende nutzen, rechnen Experten mit dünnen Umsätzen am Aktienmarkt.

Die wieder aufgeflammten Spannungen zwischen den USA und China setzen den asiatischen Börsen erneut zu. Der Hongkonger Hang-Seng-Index verlor zur Überraschung vieler Händler mehr als zwei Prozent und verzeichnete den größten Rückgang seit mehr als zwei Wochen bei einem Volumen, das 42 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen 30 Tage lag.

Am „Black Friday“, der mit Rabattaktionen Kunden lockt und das Weihnachtsshopping einläutet, rückt allerdings die Kauflaune der US-Verbraucher in den Vordergrund. „Sie stehen für ein Sechstel des weltweiten Wirtschaftswachstums“, sagte Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank. Erste Meldungen von Handelsunternehmen dürften die Kurse beeinflussen.

Blick auf die Einzelwerte

Deutsche Lufthansa: Ein positiver Analystenkommentar ermuntert Anleger zum Einstieg bei der Kranich-Airline. Die Aktien der Fluggesellschaft stiegen um 0,7 Prozent auf etwa 17,29 Euro, gaben im Handelsverlauf aber einen Großteil der Gewinne wieder ab und schlossen 0,3 Prozent im Plus. Credit Suisse stufte die Titel auf „Outperform“ von „Neutral“ hoch und hob das Kursziel auf 20,25 von 16,24 Euro an.

Eon: Die Schulden des Energiekonzerns steigen kräftig. Probleme bereitet vor allem das Geschäft in Großbritannien. Die wirtschaftliche Nettoverschuldung kletterte um 23 Milliarden auf 39,6 Milliarden Euro. Das Ebit sank um sechs Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Eon will nach der Übernahme weiter Teile der Geschäfte von Innogy die Zahl der Beschäftigten im britischen Vertriebsgeschäft deutlich abbauen.

Die angekündigten Restrukturierungen seien ein großer Schritt vorwärts, schrieb Analyst Ahmed Farman von der Investmentbank Jefferies. Es liege aber noch ein weiter Weg vor Eon.

Die Ankündigung, die Probleme zu lösen, kam an der Börse gut an. Die Eon-Aktie stieg um 3,2 Prozent und war damit Dax-Spitzenreiter.

Tele Columbus: Ein rund zehnprozentiger Anstieg des operativen Gewinns ermunterte Anleger zum Einstieg. Die Aktie des Kabelnetz-Betreibers legte zum Handelsschluss 18,8 Prozent zu. Das Betriebsergebnis wuchs im abgelaufenen Quartal den Angaben zufolge auf 55,2 Millionen Euro. Auf Basis dieser Zahlen werde das Unternehmen seine bekräftigten Gesamtjahresziele voraussichtlich erreichen, schreibt Analyst Wolfgang Specht vom Bankhaus Lampe.

Carl Zeiss Meditec: Mit einem Plus von 2,7 Prozent gehörte das Papier zu den besten MDax-Werten. Mainfirst hatte das Kursziel für den Medizintechniker deutlich von 95 auf 120 Euro erhöht. Die Weichen für ein starkes Jahr 2020 seien gestellt, hieß es. Mit 112 Euro waren die Papiere auf ein Rekordhoch geklettert.

Osram: Bei dem Unternehmen geht das Tauziehen um die Übernahme weiter. Nach dem Angebot des österreichischen Halbleiterherstellers AMS für den deutschen Leuchtenhersteller könnte dieser nun zum Spekulationsobjekt für Hedgefonds werden.

Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ sollen laut Finanzkreisen bereits bis zu 45 Prozent der Osram-Aktien in den Händen von Hedgefonds liegen. „Es scheint, dass eine Reihe von Hedgefonds Aktien erworben haben mit dem Ziel, diese erst zu einem späteren Zeitpunkt und zu einem höheren Preis anzudienen“, sagte Osram-Chef Olaf Berlien der Zeitung. Die Osram-Anteile verloren 0,5 Prozent.

Was die Charttechnik sagt

Seit Anfang November befindet sich der Dax in einer Seitwärtsbewegung in einer Spanne zwischen 13.100 Punkten auf der Unter- und 13.300 Punkten auf der Oberseite. Zwei Ausbruchsversuche (13.374 am 19. November und 13.043 Zähler am 21. November) brachten keine Entscheidung, der Leitindex fiel in die Spanne wieder zurück

Sollte der Dax in den kommenden Tagen oberhalb des Korrekturtiefs von 13.043 Zählern bleiben, ist im Monat Dezember ein neues Jahreshoch wahrscheinlich und das Börsenbarometer dürfte das Rekordhoch von 13.596 Punkten ins Visier nehmen.

Sollte der Dax hingegen abrutschen, könnten folgende drei Bereiche Unterstützung bieten, damit der Index anschließend seine Rally seit Jahresanfang wieder fortsetzen kann.

Die sogenannte Aufwärtskurslücke von Anfang November bei 13.000 Punkten ist die erste wichtige Rückzugsmarke. Solche Kurslücken (Fachjargon: Gap) entstehen, wenn der höchste Kurs eines Tages unter dem des Folgetages bleibt.

Der konkrete Fall: Am 1. November stieg der Dax bis auf 12.992 Zähler, am Montag (4. November) lag der niedrigste Kurs bei 13.019 Punkten. Solche Kurslücken dienen anschließend als Unterstützung. Strategische Investoren können diesen Bereich als Absicherung nehmen.

Die zweite Rückzugsmarke: Mehrere Wochen lang im September versuchte der Dax, den Bereich von 12.500 Punkten zu überwinden – ohne Erfolg. Erst nach einem Rutsch auf 11.878 Zählern sammelte die Frankfurter Benchmark wieder Kraft, um die Marke Mitte Oktober zu überwinden.

Das bedeutet: Mehrere Wochen war der Bereich ein Widerstand. Anleger waren offenbar nicht bereit, auf solch einem Kursniveau weiter zu kaufen. Nach dem Überwinden ist aus diesem Widerstand eine Unterstützung geworden, die allein angesichts der Dauer wichtig ist. Sollte der Dax unter diese Marke fallen: Spätestens dann steht die Börsenampel auf Gelb.

Der dritte Haltepunkt, damit die Rally seit Jahresanfang weiter laufen kann, ist die 200-Tagelinie. Zur Erinnerung: Der Dax hat seit dem 1. Januar 2019 mehr als 25 Prozent zugelegt. Die 200-Tagelinie ist Gradmesser für den langfristigen Aufwärtstrend und hatte eine noch größere Bedeutung, als es noch keinen Computerhandel gab. Es ist quasi der Durchschnittswert der vergangenen zwölf Monate.

Diese Durchschnittslinie notiert aktuell bei 12.179 Zählern und steigt täglich um etwas mehr als zehn Punkte. Es wäre kein ungewöhnlicher Vorgang, wenn der Dax diese Linie in den kommenden Wochen testen würde.

Bei all diesen charttechnischen Betrachtungen gilt: Die Marken sind lediglich eine Orientierung und können beispielsweise im Handelsverlauf eines Tages deutlich unterschritten werden. Denn viele Trader orientieren sich an solchen Marken.

Handelsblatt-Analystencheck: Goldman Sachs erhöht das Kursziel für die Swiss-Re-Aktie

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Swiss Re von 110 auf 120 Franken angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Analyst Sami Taipalus konstatierte in einer am Donnerstag vorliegenden Studie eine dynamische Entwicklung sowohl der Rückversicherung als auch der Erstversicherung (Corporate Solutions).

Die Bewertung der Papiere der Schweizer sei attraktiv angesichts einer geschätzten Gesamtrendite von 8,5 Prozent im laufenden Jahr. 19 Studien im Handelsblatt-Analystencheck beschäftigen sich mit der Swiss-Re-Aktie.

Den 15 Kaufempfehlungen steht vier Mal der Rat „halten“ gegenüber, zwei Analysen empfehlen, die Aktie zu verkaufen.

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