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Dax geht bei unter 12.100 Punkten ins Wochenende

Der Dax schließt am Freitag im Minus, besonders schwer erwischt es Technologiewerte. Die Rendite der Bundesanleihe erreicht ein Allzeittief.

Der Dax hat seine Verluste am Freitag wieder ausgebaut. Bei Handelsschluss notierte der deutsche Leitindex 0,6 Prozent schwächer bei 12.096 Punkten. Am Donnerstag hatte er noch 0,4 Prozent auf 12.169 Zähler zugelegt.

Bislang war der Trend im traditionell schwachen Börsenmonat Juni jedoch positiv. Seit Monatsanfang hat der Dax zwischenzeitlich mehr als 400 Punkte zugelegt, sodass zuletzt die Marke von 12.200 Punkten wieder in den Blick geraten war.

Nun ringt Dax aber wieder mit der Marke von 12.100 Punkten. Eine ähnliche Entwicklung hatte es bereits am Mittwoch gegeben, als Anleger die Gelegenheit nutzten, um Gewinne zu realisieren – einen Ausbruch nach oben scheinen sie dem Dax derzeit nicht zuzutrauen.

Aus charttechnischer Sicht sind die leichten Kursverluste unkritisch. Erst ein Absinken deutlich unter die 12.000 Punkte wäre ein Warnsignal.

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Die Aufwärtsbewegung im Juni ist nach Ansicht von Experten vor allem auf die Erwartungen einer gelockerten Zinspolitik der US-Notenbank Fed zurückzuführen. Von Interesse sind daher auch die am Freitag erschienenen Daten zur US-Industrieproduktion: Laut Fed hat die US-Industrie im Mai trotz Handelskrieg erstmals in diesem Jahr ihre Produktion erhöht. Sie stellte demnach 0,2 Prozent mehr her als im Vormonat. Von Reuters befragte Ökonomen waren von einem Anstieg um 0,1 Prozent ausgegangen.

Während Autobauer und Zulieferer ihren Ausstoß hochfuhren, drosselten ihn Metallerzeuger. Die Industrieproduktion im weiteren Sinn – zu der neben der klassischen Industrie auch Versorger und Bergbau gehören – kletterte im Mai um 0,4 Prozent. Die Industrie macht etwa zwölf Prozent des Bruttoinlandsproduktes der USA aus. Ihre Aussichten haben sich angesichts der schwächeren Weltkonjunktur eingetrübt.

Fed-Zinsentscheid steht an

Anleger warten nun gespannt auf den nächsten Zinsentscheid der Fed, der in der kommenden Woche ansteht.

Die Terminmärkte preisen für diese Sitzung die Wahrscheinlichkeit auf eine Leitzinssenkung mit gut 30 Prozent ein, für die nächste Sitzung am 31. Juli sind es schon 80 Prozent. Weil viele Anleger mittlerweile fest mit der Hilfe der Fed rechnen, bleiben die Aktienkurse trotz der schwachen Konjunkturaussichten stark. Allerdings gibt es auch Analysten, nach deren Ansicht die Märkte mit ihren Erwartungen überziehen.

Daneben hält der Zollkonflikt zwischen den USA und China die Märkte in Atem. „Die Stimmung bezüglich der Handelsgespräche ist allgemein gedämpft“, sagte Matt Lloyd von Advisors Asset Management. Anleger sind sich weiter uneinig darüber, ob das geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping beim Gipfel der Staats- und Regierungschefs der 20 größten Industriestaaten und Schwellenländer (G20) Ende Juni eine Annäherung bringen könnte.

Zudem werden Anleger jede weitere Entwicklung zu den Vorfällen im Golf von Oman im Auge behalten. Die Spannungen zwischen Iran und den USA sowie Erzrivalen Saudi-Arabien hatten sich am Donnerstag verschärft, nachdem nahe der iranischen Küste zwei Öltanker angegriffen worden waren.

Angesichts der geopolitischen Risiken greifen Anleger weiter bei Gold zu. Der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls stieg am Freitag auf 1358 US-Dollar. Das war der höchste Stand seit April des vergangenen Jahres. Auch die Bundesanleihe profitierte und stieg im Kurs. Entsprechend erreichte die Rendite zehnjähriger Bonds aus Deutschland ein neues Rekordtief, zwischenzeitlich lag sie bei minus 0,25 Prozent.

Die Bundesanleihe gilt unter Investoren als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Zuletzt hatten sich die Konjunkturdaten in der Euro-Zone und insbesondere in Deutschland eingetrübt.

Zudem hat die Europäische Zentralbank (EZB) jüngst eine Anhebung der Leitzinsen auf frühestens Mitte 2020 verschoben. Aus Sicht von charttechnischen Analysten ist deshalb der Boden noch nicht erreicht, sie halten eine Rendite von minus 0,4 Prozent für möglich.

Einzelwerte im Fokus

Infineon: Anleger trennten sich nach einem düsteren Ausblick des US-Halbleiterkonzerns Broadcom von Chipwerten. Die Amerikaner rechnen wegen des Handelsstreits mit einer breiten Abschwächung der Chipnachfrage. Infineon gab bis Handelsende um 5,25 Prozent nach, Dialog fiel um 2,53 Prozent.

1 & 1 Drillisch: Die Papiere des Telekommunikationsanbieters verloren nach dem Kursfeuerwerk vom Vortag zwischenzeitlich rund vier Prozent und lagen bei Handelsschluss 2,56 Prozent im Minus. Am Donnerstag hatten die Titel bis zu 16,5 Prozent zugelegt. Börsianer sehen das Unternehmen nach dem Erwerb von Mobilfunk-Frequenzen als einen der Gewinner der Auktion des Bundes.

Bayer: Aktien von Bayer gaben zeitweise rund ein Prozent nach und notierten bei Handelsschluss 1,45 Prozent im Minus. Der Konzern hält an der Produktion des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat fest, will aber zugleich Milliarden in die Entwicklung von Alternativen investieren.

Varta: Varta-Aktien bauten derweil ihre jüngste Rally aus und schafften zwischenzeitlich mit 52,30 Euro einen neuen Rekordstand. Bei Handelsschluss notierte die Aktie bei 51 Euro. Seit Anfang Juni sind sie insbesondere dank der erfolgreichen Kapitalerhöhung zum Kapazitätsausbau bis zu 22 Prozent nach oben geschossen.

Zooplus: Anteile von Zooplus gewannen 6,27 Prozent und knackten damit den Abwärtstrend seit Mai 2018. Für Bewertungsfantasie sorgt der US-Börsengang von Chewy, einem anderen Online-Händler für Tierbedarf.

Analystencheck: LBBW stuft Beiersdorf herab

Die Beiersdorf-Aktie ist seit Ende Februar um ein Drittel auf bis zu 107,50 Euro in die Höhe geschnellt und hat so das Kursziel der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) fast erreicht. Analyst Thomas Hofmann sieht keinen Grund, das Kursziel weiter anzuheben und hat die Aktie deshalb von „kaufen“ auf „halten“ herabgestuft. Von den im August anstehenden Halbjahreszahlen erwartet Hofmann keine positiven Überraschungen.

Mit Agenturmaterial.

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