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Dax nähert sich 10.000-Punkte-Marke

Europas Anleger haben sich vor dem langen Wochenende doch aus der Deckung getraut. Schlecht gestartet konnte der Dax im Laufe des Freitags aus seinem Minus klettern und Teile der Vortagsverluste wieder gutmachen. Für Schwung am Nachmittag sorgten starke US-Konjunkturdaten- der dortige Einzelhandel konnte im April den größten Umsatzsprung seit einem Jahr verbuchen - Anleger deuteten dies als Zeichen für die an Fahrt gewinnende Konjunktur in den Vereinigten Staaten. Positiver Nebeneffekt: Der Euro wertete ab. So notierte der Dax - auch dank einer freundlichen Wall Street - zuletzt 1,2 Prozent fester. Auf Wochensicht ergibt sich ein Plus von 1,1 Prozent.

Nach einer Phase der Erholung zeigt sich das wichtigste Deutsche Börsenbarometer ohne klare Richtung. Die bisherige Berichtssaison bot sowohl Licht als auch Schatten und der Dax fiel in der Woche unter die 10.000-Punkte-Marke. Mit den Eingaben aus den USA bringt sich nun wieder ein bestimmendes Thema selbst ins Spiel: die Geldpolitik der Federal Reserve. Denn mit den starken Zahlen aus dem Einzelhandel nimmt der Druck auf die Währungshüter des Dollars weiter zu, den nächsten Schritt der im Dezember eingeleiteten Zinswende zu gehen.

Den ein oder anderen Anleger mag die Vorstellung, dass die scheinbar endlose Quelle billigen Notenbankgeldes damit versiegen würde, zu verunsichern , was die sich negativ auf die Performance der letzten Tage auswirkte. Aber auf der anderen Seite spricht jede solide Eingabe, die aus den Staaten kommt, für eine erstarkende Wirtschaft, die mittelfristig in der Lage sein könnte, die expansive Geldflut als Triebfeder weitere Kursanstiege abzulösen. So betonte etwa der lokale Fed-Gouverneur aus Boston, Eric Rosengren, dass es geradezu notwendig sei, bei einem anhaltend robusten Wirtschaftswachstum an der Zinsschraube zu drehen. 'Der Markt bleibt zu pessimistisch, was die grundsätzliche Stärke der US-Wirtschaft angeht.'

Prompt gab der zuletzt aufwertende Euro wieder nach, die Konjunkturdaten gaben ihr übriges. Die Gemeinschaftswährung verbilligte sich um ein halbes Prozent auf 1,1315 Dollar, was den Kursen zusätzlich Auftrieb verlieh. Denn: Grundsätzlich sorgt ein schwacher Euro für Schwung an den europäischen Börsen, verbessert dieser doch die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Wirtschaft, vor allem die traditionell exportorientierte deutsche Industrie profitiert deutlich von einer Währungsabwertung.

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Nicht nur der Dax, auch die zweite Frankfurter Reihe dreht spätestens am Nachmittag ins Plus. Die Mittelwerte des MDax kamen mit 29.049 Punkten nur minimal fester durch den Handel. Der TecDax hingegen kletterte um 0,4 Prozent rauf auf 1637 Punkte. Der Leitindex des gemeinsamen Währungsraumes, der Euro-Stoxx-50, notierte 0,4 Prozent fester bei 2942 Stellen. Dass der Ölpreis am Freitag knapp anderthalb Prozent für die Juni-Fässer verlor setzte den Aktienkursen nicht weiter zu.

An der eher zurückhaltenden Stimmung auf dem Parkett konnten selbst starke Konjunktureingaben nichts ändern. Im widrigen Umfeld des Vormittagshandel hatte die Nachricht vom kräftigen Wirtschaftswachstum in Deutschland keine Impulse geben. Wie das Statistische Bundesamt bekannt gab, war das Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik im ersten Quartal 2016 um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gestiegen - der höchste Wert seit zwei Jahren. Vor allem die gestiegenen Konsumausgaben trieben die Maschinerie an.

Wall Street fällt als Impulsgeber aus

Die Erwartungen für den Freitagshandel gedämpft hatten schon die Vorgaben aus Übersee. So war die Wall Street am Donnerstag mit negativer Tendenz auf der Stelle getreten. Zum einen hemmten Kursverlust des Börsenschwergewichts Apple - der Technologie-Gigant muss inzwischen um dem Titel wertvollstes Unternehmen der Welt bangen, denn Google-Holding Alphabet kommt der Marktkapitalisierung der Apfel-Marke bedrohlich nahe. Zum anderen blieben die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hinter den Prognosen. Für den heutigen Handel hält die Tagesordnung neben dem monatlichen Job-Bericht auch die Einzelhandelsümsätze bereit.

In Fernost leuchteten die Anzeigetafeln der Handelsplätze durchweg rot. An der Leitbörse Tokio verlor der breite Lokalmatador Nikkei 1,4 Prozent bei dann 16.412 Punkten. 'Der schwächere Yen und die schnelle Rettung von Mitsubishi (London: 7035.L - Nachrichten) durch Nissan sind eigentlich gute Nachrichten für den japanischen Markt', sagte Hiroki Allen von Superfund Securities. Dies hätte wohl noch stärkere Verluste verhindert.

Indes geht bei den Einzelwerten die Berichtssaison munter weiter. In ihre Bücher blicken lassen international Arcelor-Mittal und Intesa Sanpaolo (Amsterdam: IO6.AS - Nachrichten) . In Deutschland präsentieren ihre Zahlen Hapag-LLoyd, Talanx (London: 0QA8.L - Nachrichten) , EnBW, Sixt (Swiss: SIX2.SW - Nachrichten) , Borussia Dortmund (Swiss: BVB.SW - Nachrichten) , TLG Immobilien (London: 0R3N.L - Nachrichten) , Stabilus (Hannover: STM.HA - Nachrichten) , Bechtle (London: 0DPM.L - Nachrichten) , Klöckner & Co., GfK (Swiss: GFK.SW - Nachrichten) und Salzgitter (London: 0G77.L - Nachrichten) .

Im Dax war Eon (Taiwan OTC: 3411.TWO - Nachrichten) am gefragtesten. Der Versorger hatte nach Vorlage seiner Ergebnisse am Mittwoch erst deutlich nachgegeben, war aber gestern im Sog überraschend starker RWE (London: 0FUZ.L - Nachrichten) -Zahlen vorgerückt. Heute verteuerten sich die Anteilsscheine um weitere 1,2 Prozent. Schlusslicht im Dax war Adidas (London: 0OLD.L - Nachrichten) mit einem Abschlag von 3,3 Prozent. Dies hatte aber technische Gründe, da die Papiere des Sportartikelherstellers ohne Dividende gelistet wurden. Daneben liefe ex Dividende BMW, FMC (NYSE: FMC - Nachrichten) , SAP (Amsterdam: AP6.AS - Nachrichten) und Vonovia. Im MDax legten die Aktien der Deutsche Wohnen (London: 0OBQ.L - Nachrichten) um bis zu fünf Prozent zu. Einmal mehr habe der Nebenwert überzeugt, schrieb Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank in einer ersten Reaktion.1p1p