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Wie es mit dem Dax im neuen Jahr weitergeht

BASF, Bayer, BMW, Continental, Covestro, Daimler, Deutsche Bank, Deutsche Post, Fresenius, Fresenius Medical Care, Heidelberg Cement, Thyssen-Krupp – die Reihe der Dax-Unternehmen, die Investoren in diesem Jahr vor sinkenden Erträgen gewarnt haben, ist lang.

Und sie ist nicht spurlos am deutschen Markt vorübergegangen. Im Gegenteil: Mit einem Minus von 18 Prozent hat Deutschlands Vorzeigeindex in diesem Jahr mehr verloren als viele andere europäische Börsenmesslatten und liegt auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren.

Dabei sind im Dax anders als bei anderen europäischen Börsenindizes sogar die Dividenden eingerechnet. Ohne diese liegt das Minus im Dax sogar bei mehr als 20 Prozent. Auch in der zweiten und dritten Börsenreihe stimmten Unternehmen wie die Autozulieferer Grammer, Leoni oder Fuchs Petrolub, die Baumarktkette Hornbach, die Mediamarkt-Saturn-Mutter Ceconomy, die Handelskette Metro, der Leuchtenhersteller Osram oder der Onlinehändler Zalando die Anleger auf sinkende Gewinne ein.

Damit rächt sich das, was deutsche Aktien in den langen Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs so erfolgreich gemacht hat. Zyklische und exportlastige Unternehmen dominieren die Indizes. Das kommt in Zeiten von Handelsstreit, Brexit und Sorgen um die Wirtschaftsentwicklung gar nicht gut bei den Anlegern an.

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Deshalb wird auch 2019 ein schwieriges Jahr für Anleger. Gerade der Dax ist jetzt zwar von den Bewertungen her günstig geworden. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter elf ist der Dax billiger als andere europäische Börsen.

Das KGV bedeutet, dass Aktien mit dem knapp Elffachen ihrer im Schnitt für das kommende Jahr erwarteten Gewinne bewertet werden. Im breiten europäischen Aktienindex Stoxx Europe 600 liegt das KGV laut Analystenschätzungen bei zwölf.

Doch das gilt nur, wenn die Unternehmen die jetzt erwarteten Gewinne im kommenden Jahr tatsächlich erwirtschaften. Andreas Hürkamp, Aktienstratege bei der Commerzbank, hat daran seine Zweifel: Er erwartet für 2019 für die Dax-Unternehmen insgesamt ein Gewinnwachstum von nur zwei bis vier Prozent.

Das liege deutlich unter den Konsensschätzungen von zwölf Prozent, betont der Stratege. Die Konsensschätzungen hält er vor dem Hintergrund des schwächeren Wirtschaftswachstums und steigender Lohnkosten für zu hoch.

Trotzdem rechnet auch die Commerzbank mit Blick auf das Jahresende mit einem leicht steigenden Dax und prognostiziert per Ende 2019 einen Stand von 12.500 Punkten. Damit liegt sie sogar noch etwas über dem Median von aktuell 12.000 Punkten, den die 14 Banken prognostizieren, die die Nachrichtenagentur Bloomberg nach ihren Prognosen befragt hat. Ein Endstand von 12.000 Punkten würde aus aktueller Sicht ein Dax-Jahresplus von rund 13 Prozent bedeuten.

Doch alle Banken versehen ihre Ausblicke mit vielen Einschränkungen. Steigen wird der Dax nur, wenn der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Handelsstreit nicht weiter eskaliert, der Brexit nicht chaotisch verläuft, die US-Notenbank die Wirtschaft über Zinserhöhungen nicht zu stark abwürgt und die haushaltspolitischen Risiken in der Euro-Zone angesichts der steigenden Neuverschuldung in Italien und auch in Frankreich nicht weiter zunehmen.

Und genau dabei gibt es viele Fragezeichen. Deshalb erwarten viele Banken, dass gerade das erste Halbjahr angesichts der im März anstehenden Wahlen für das Europa-Parlament und des für den 29. März vorgesehenen Abschieds Großbritannien aus der Europäischen Union, noch sehr schwierig wird.

Die Unicredit hält es für möglich, dass der Dax im ersten Halbjahr auf bis zu 9.500 Punkten fallen wird. Auch die Dekabank ist gerade mit Blick auf die nächsten Monate vorsichtig.

Das liegt auch daran, dass die Stimmung am Markt derzeit so schlecht ist. Der Dax ist mit einem Verlust von über 20 Prozent seit seinem Allzeithoch von 13.597 Punkten im Januar 2018 in einen sogenannten Bärenmarkt gerutscht. Viele Anleger fürchten jetzt noch weiter fallende Kurse und wagen es nicht, sich gegen den Trend zu stellen.

Erst wenn sich eine nachhaltige Entspannung bei Themen wie dem Handelsstreit oder dem Brexit zeigt, haben auch deutsche Aktien das Potenzial für wieder steigende Kurse. Zunächst dürfte aber wohl gelten: Deutsche Aktien sind billig, aber noch nicht billig genug.

Anlegen 2019 – Alle Teile der Serie

Zum Jahreswechsel gibt die Handelsblatt-Redaktion einen Ein- und Ausblick zu verschiedenen Anlageklassen und Geldanlagemöglichkeiten. Die Serie hat 16 Teile und läuft bis Anfang Januar 2019. Jeweils im Tagesverlauf geht eine weitere Folge online.

Teil 1: Aktien Deutschland