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Dax schließt im Plus und macht Vortagesverluste wett – Auto-Aktien gefragt

Trotz der Rückschläge bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie hat sich die Lage am deutschen Aktienmarkt stabilisiert. Welche Marken nun wichtig sind.

Auf der Unterseite steht die Marke von 13.500 Punkten im Fokus. Foto: dpa
Auf der Unterseite steht die Marke von 13.500 Punkten im Fokus. Foto: dpa

Nach dem miserablen Wochenauftakt am deutschen Aktienmarkt waren die Anleger am Dienstag wieder in Kauflaune: Der deutsche Leitindex Dax schloss 1,7 Prozent im Plus bei 13.871 Punkten, nachdem er am Montag noch 1,7 Prozent verloren hatte.

Beruhigt hat sich am heutigen Dienstag die Diskrepanz zwischen den Corona-Gewinneraktien und den konjunktursensiblen Werten. So gaben im Dax die Aktien des Essenslieferanten Delivery Hero einen Teil der Vortagsgewinne wieder ab. Das Papier führt mit einem Minus von 3,1 Prozent die Verliererliste an.

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Auf der Gegenseite war der zyklische Linde-Titel gefragt und legte 3,5 Prozent zu. Das Unternehmen hat die Dividende erhöht und startet ein neues Aktienrückkaufprogramm. Stärker stieg im Dax nur die Aktie von SAP (plus 4,2 Prozent).

Gefragt waren die Branchen Banken und Automobile. Der jeweilige Branchenindex legt mehr als zwei Prozent zu. Entsprechend stieg der BMW-Anteilsschein um 2,7 Prozent, die Papiere vom Daimler stiegen um 2,5 Prozent, die von VW um 2,8 Prozent.

Die Rückschläge bei der Pandemiebekämpfung, wie beispielsweise ein drohendes Fiasko bei der deutschen Impfstoffstrategie, hatten noch am gestrigen Handelstag deutliche Spuren interlassen. Es wurden Aktien aus dem Tourismus- und Luftfahrtsektor verkauft. Gleichzeitig kletterten Aktien von Onlinehändlern als Profiteure der Krise weiter aufwärts.

So stellte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets fest: „Nur selten in den vergangenen Monaten war die Diskrepanz zwischen den Pandemiegewinnern aus dem US-Technologieindex Nasdaq 100 und den zyklischen Werten im Deutschen Aktienindex deutlicher ausgeprägt.“

Vorentscheidende Phase

Der deutliche Tagesgewinn für den Dax war ein wichtiges Signal: Denn nach den deutlichen Verlusten am Montag ist die Korrektur seit dem Rekordhoch am 8. Januar mit 14.132 Punkten in einer vorentscheidenden Phase. Laut technischer Analyse hätte ein nachhaltiges Abrutschen, also per Tagesschlusskurs, unter die Marke von 13.500 Punkten die Lage beim Dax verschlechtert. Bildlich gesprochen: Die Börsenampel wäre dann von Grün auf Gelb gesprungen.

Der Bereich um 13.500 Punkte hat große Bedeutung, weil der Dax im vergangenen Jahr mehrere Monate vergeblich versucht hat, diese Hürde zu überwinden. Für technische Analysten ist das ein wichtiger Widerstand. Mit dem Überwinden dieser Marke im Dezember des vergangenen Jahres ist daraus nun eine bedeutende Unterstützung geworden.

Diese Marke ist auch aus Sicht der Sentimentanalyse wichtig. So hat Verhaltensökonom Joachim Goldberg am vergangenen Mittwoch nach Auswertung der Umfrage der Börse Frankfurt zwar Kursrückgänge erwartet, doch spätestens im Bereich von 13.450 bis 13.500 Zählern wollten seiner Auswertung nach die Anlageprofis wieder kaufen.

Stephan Heibel, der die wöchentliche Handelsblatt-Umfrage Dax-Sentiment auswertet, sieht die Marke von 13.500 Punkten ebenfalls als wichtig an. „Solange der Dax über diesem Niveau notiert, gehe ich von einer Fortsetzung der Rally aus.“

Blick auf Einzelwerte

Varta: Die Gewinnserie bei der Varta-Aktie geht weiter. Bereits in den vergangenen sechs Handelstagen stieg das Papier über 25 Prozent an, auch am heutigen Dienstag gab es ein Plus von 3,2 Prozent. Zwischenzeitlich hatte der Titel des Batterieherstellers mit 155,50 Euro ein weiteres Rekordhoch erklommen. Am gestrigen Montag waren die Papiere Spitzenreiter im MDax mit einem Plus von 10,8 Prozent.

Puma: Ein negativer Analystenkommentar macht dem Aktienkurs zu schaffen. Die Aktien fielen am Dienstag um 0,9 Prozent auf 82,86 Euro. Die Analysten der Baader Helvea Bank haben die Papiere auf „reduce“ von „add“ heruntergestuft und das Kursziel auf 80 von 90 Euro gesenkt.

UBS: Als erste europäische Bank legte die Schweizer Großbank UBS Zahlen für 2020 vor. Dank des Börsenbooms stieg der Gewinn im vergangenen Jahr um 54 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar. Die Aktie gewann 2,4 Prozent.

Astra-Zeneca: Derzeit wird die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Astra-Zeneca diskutiert. In Deutschland hat man die Befürchtung, dass das Mittel bei Senioren offenbar kaum wirkt. Auf den Kurs der Aktie hat die Diskussion kaum Einfluss. Das Papier stieg am heutigen Handelstag um 0,7 Prozent. In den vergangenen vier Wochen gewann es mehr als neun Prozent.

US-Renditen fallen wieder

Die Renditen von US-Staatsanleihen sind auf den tiefsten Stand seit dem 7. Januar gefallen. Eine Anleihe mit zehnjähriger Laufzeit bringt derzeit noch knapp 1,04 Prozent. Anfang Januar ließ die Wahl im US-Bundesstaat Georgia, wo die US-Demokraten erfolgreich waren, die Renditen deutlich ansteigen.

Hintergrund waren höhere Inflationserwartungen, weil das Wahlergebnis in Georgia die Chancen auf ein Konjunkturpaket unter der Verantwortung von US-Präsident Joe Biden erhöht hatte – im Volumen von 1,9 Billionen Dollar. Doch das Konjunkturpaket lässt auf sich warten, weil es erst noch von allen Instanzen des US-Kongresses abgesegnet werden muss. Außerdem dürfte vermutlich nur ein Bruchteil des Pakets umgesetzt werden.

Was die Dax-Charttechnik sagt

Auf der Unterseite steht die Marke von 13.500 Punkten im Fokus. Mittelfristig agierende Anleger können je nach Strategie und Risikobereitschaft ihre Stop-Loss-Marke in diesem Bereich einziehen. Unterstützt wird dieser Bereich von der 50-Tage-Linie, Indikator für den mittelfristigen Trend. Diese Linie notiert derzeit bei rund 13.501 Zählern.

Auf der Oberseite ist erst wieder das Rekordhoch von 14.132 Zählern der erste wichtige Widerstand. Punktestände von über 14.000 Zählern wären das erste Indiz für einen Angriff auf das Rekordhoch.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.