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Dax schließt leicht im Plus

Einen eher ruhigen Handelstag beendet der deutsche Leitindex leicht im Plus. Das Coronavirus bleibt das bestimmende Thema.

Das Frankfurter Börsenbarometer zeigt sich stärker als am Vortag. Foto: dpa
Das Frankfurter Börsenbarometer zeigt sich stärker als am Vortag. Foto: dpa

Nach mittlerweile vier bestätigten Fällen des Coronavirus in Deutschland hielten sich Anleger am Mittwoch zurück. Der Dax lag zum Handelsschluss 0,2 Prozent im Plus bei 13.345 Punkten. Am Dienstag hatte der deutsche Leitindex 0,9 Prozent fester bei 13.324 Punkten geschlossen.

Positive Impulse erwarten Analysten von guten Ergebnissen von US-Firmen. Apple hatte am Dienstagabend über den Erwartungen liegende Quartalszahlen vorgelegt und erstmals seit einem Jahr wieder mehr iPhones verkauft.

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Im Fokus der Anleger ist zudem die US-Notenbank Fed. Da eine Leitzins-Änderung als ausgeschlossen gilt, richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Fed-Einschätzung der Konjunkturaussichten sowie auf Aussagen zu den Auswirkungen des Coronavirus. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterten zum Handelsbeginn in den USA um je ein halbes Prozent auf 28.859 beziehungsweise 9315 Punkte. Der breiter gefasste S & P 500 gewann 0,4 Prozent auf 3288 Zähler.

Marktteilnehmer verfolgen weiterhin Nachrichten zur Ausbreitung des Erregers und zu den Gegenmaßnahmen. Daraus versuchen sie mögliche Beeinträchtigungen für die Konjunktur abzuleiten.

Die Ausbreitung des Sars-ähnlichen Virus hat die Wachstumserwartungen nicht nur in China, sondern weltweit gedrückt. Das hat an den Märkten die Erwartungen an die Geldpolitik verändert. Die Märkte preisen jetzt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der EZB im Jahr 2020 auf 50 Prozent ein, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. In der vergangenen Woche wurden die Chancen für einen derartigen Schritt noch mit null Prozent beziffert.

Nach ersten offiziellen Schätzungen könnte das Wirtschaftswachstum Chinas nach Ausbruch des Virus auf fünf Prozent oder niedriger fallen, was die Regierung möglicherweise dazu zwingt, mehr Konjunkturmaßnahmen einzuführen, sagte ein Ökonom der Regierung in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme.

„Das BIP-Wachstum im ersten Quartal 2020 könnte etwa fünf Prozent betragen, und wir können nicht ausschließen, dass es unter fünf Prozent fällt“, sagte Zhang Ming, Ökonom an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften – ein Think Tank der Regierung – dem Magazin „Caijing“. Seine Prognose basiere auf der Annahme, dass der Ausbruch Anfang bis Mitte Februar seinen Höhepunkt erreichen und Ende März enden wird.

Die Hoffnung auf weiterhin billiges Geld stützt die Kurse. Gleiches gilt für das anziehende Konsumklima. Die nachlassenden Spannungen im internationalen Zollkonflikt lasse die deutschen Verbraucher optimistischer nach vorn schauen, erklärten Nürnberger Marktforscher der GfK. Das entsprechende Konsumklima-Barometer für Februar stieg leicht um 0,2 auf 9,9 Punkte und bewegt sich dabei auf gutem Niveau.

Eine erste Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China sorge auch in Deutschland für Erleichterung. „Denn als Exportnation ist man gerade hierzulande auf einen freien und ungehinderten Warenaustausch angewiesen“, meint GfK-Experte Rolf Bürkl. Der positive Start in das Jahr lasse darauf schließen, dass der private Konsum auch 2020 eine wichtige Stütze der Konjunktur bleiben werde.

Profiteur der gegenwärtigen Unsicherheit am Aktienmarkt ist unter anderem die Kryptowährung Bitcoin. Die älteste und wichtigste Cyberdevise stieg um 4,4 Prozent und ist mit 9432,70 Dollar so teuer wie zuletzt vor drei Monaten. „Die Anleger begeben sich weiterhin auf die klassische Suche nach dem vermeintlichen Schutz“, sagt Analyst Timo Emden von Emden Research.

Die Ölpreise erholen sich derweil von ihrer zwischenzeitlichen Talfahrt. Spekulationen auf eine zusätzliche Drosselung der Ölförderung durch die Opec-Staaten gaben dem Ölpreis am Mittwoch Auftrieb. Die Sorte Brent verteuerte sich um 1,1 Prozent auf 60,17 Dollar je Barrel.

Angesichts einer drohenden Nachfrageschwäche durch den Ausbruch des Coronavirus in China sei eine Verlängerung der aktuellen Förderbremse sehr wahrscheinlich und eine Verschärfung möglich, sagt ein Opec-Insider der Nachrichtenagentur Reuters.

Blick auf die Einzelwerte

Lufthansa: Ein positiver Analystenkommentar hievt Lufthansa an die Dax-Spitze. Die Aktien stiegen um 1,21 Prozent. Die Experten der Berenberg Bank stuften die Titel auf „Buy“ von „Hold“ hoch und hoben das Kursziel von 17 auf 18 Euro an.

Siltronic: Die Aktie des Chip-Zulieferers lag nach den Jahreszahlen mehr als zwölf Prozent im Plus. Preisdruck und eine teils rückläufige Nachfrage haben Siltronic 2019 zugesetzt und trüben auch den Ausblick. Trotz deutlicher Einbußen bei Umsatz und Gewinn verzeichnete die Firma aber das zweitbeste Jahr der Unternehmensgeschichte. Die Erlöse sanken nach ersten Berechnungen auf 1,27 (Vorjahr: 1,456) Milliarden Euro, das operative Ergebnis (Ebit) brach auf 298 (497,7) Millionen Euro ein. Wegen der hohen Lagerbestände bei Kunden falle der Start ins Jahr 2020 verhalten aus.

Software AG: Bis zu 13 Prozent verlor die Aktie von Deutschlands zweitgrößter Software-Firma. Der Konzernumbau hat den Gewinn der Software AG 2019 geschmälert. Bei einem Umsatzanstieg auf 890,6 (Vorjahr: 865,7) Millionen Euro schrumpfte das operative Ergebnis (Ebit) auf 214,8 (231,6) Millionen Euro. Für das Mittelfristziel schraubte das Management seine Margenprognose von über 30 Prozent auf 25 bis 30 Prozent zurück.

Handelsblatt-Analystencheck: Kursrückschläge bei SAP als Kaufchance

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktien von SAP nach neuen Zahlen mit einem Kursziel von 175 Euro auf der „Conviction Buy List“ belassen, die nur Werte enthält, die sie für besonders empfehlenswert hält. Die starke Profitabilitätssteigerung der Walldorfer werde vom durchwachsenen Cloudwachstum überschattet, schrieb Analyst Mohammed Moawalla in einer ersten Reaktion. Er sieht Kursrückschläge als Kaufchance.

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Mit Agenturmaterial.

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